«Dankeschön an Bevölkerung»

Verein Wildpark Mühletäli 70 Jahre alt ist der Wildpark Mühletäli und der ihn betreibende Verein. Bald steht eine Erweiterung an. Und schon am Sonntag findet wiederum das beliebte Wildparkfest statt.

Kyra Bosshardt, Hauptverantwortliche Tierpflege beim Wildpark Mühletäli, konnte sich vor wenigen Wochen über Nachwuchs bei den Zwergziegen freuen. (Bilder: AGU)

Kyra Bosshardt, Hauptverantwortliche Tierpflege beim Wildpark Mühletäli, konnte sich vor wenigen Wochen über Nachwuchs bei den Zwergziegen freuen. (Bilder: AGU)

Die Waschbären fressen ihr aus der Hand.

Die Waschbären fressen ihr aus der Hand.

Mittwochnachmittag, 15 Uhr. Hin und wieder schieben sich Wolken vor die Sonne, doch das Wetter ist freundlich. Die Temperaturen bewegen sich knapp oberhalb der 20-Grad-Marke. Ideales Wetter für einen Abstecher in den Tierpark. Und tatsächlich ist im Mühletäli einiges los. Grosseltern und Mütter mit Kindern, manche noch im Kinderwagen, bevölkern den kleinen Platz unmittelbar vor dem Gehege der Zwergziegen. Den sehr lebhaften Vierbeinern wird am meisten Aufmerksamkeit zuteil.

Die Zwergziegen sind tagaktiv und überhaupt nicht menschenscheu. Bei den Waschbären oder den Sika-Hirschen ist jeweils zumindest das eine nicht gegeben. Aber auch auf sie lässt sich hin und wieder ein Blick erhaschen. An die Präsenz von Menschen haben sie sich längst gewöhnt. Die Kinder sind begeistert – speziell dann, wenn ihnen die Ziegen aus der Hand fressen. Oder wenn wieder mal eines der ganz jungen, erst vor wenigen Wochen geborenen Zicklein vorbeihuscht.

Ohne Frage: Wer gerne Tiere beobachtet, sie vielleicht auch mal füttert, ist auf den anderthalb Hektaren des Wildparks Mühletäli am richtigen Ort. Der zu 95 Prozent auf Gemeindegebiet Starrkirch-Wils und zu 5 Prozent auf Oltner Gemeindegebiet gelegene kleine Tierpark existiert seit 70 Jahren. Betrieben wird er vom Verein Wildpark Mühletäli, der ebenfalls 1951 gegründet wurde. Als Hauptverantwortliche für die Tierpflege fungiert Kyra Bosshardt. Die 54-jährige Mutter von vier Kindern hilft seit nunmehr 26 Jahren im Mühletäli mit. Seinerzeit hatte sich die ausgebildete medizinische Praxisassistentin und tiermedizinische Praxisassistentin auf ein Stelleninserat hin beworben.

Der Wildpark ist ihr längst ans Herz gewachsen. Ihr Mann François Baeriswyl amtet beim Verein als Präsident, sie gehört dem siebenköpfigen Vorstand momentan als Beisitzerin an. «Weil ich so viele andere Aufgaben innehabe, will ich nicht auch noch Präsidentin sein», sagt sie lachend.

Bald mit Lamas, Alpakas und Rentieren?

70 Jahre Vereins- beziehungsweise Parkgeschichte sind eine lange Zeit. Seit der Gründung des Parks hat sich denn auch das eine oder andere verändert. Die Murmeltiere, die einst ebenfalls im Mühletäli hausten, sind längst verschwunden, ebenso die Zwerghühner. Andere Tierarten stiessen dafür dazu. Aktuell sorgen Waschbären, Pfauenziegen, Walliser Landschafe, Zwergziegen, Sikahirsche und Damhirsche für strahlende Augen der Parkbesucher. Momentan wohnen rund 50 Tiere im Park.

In naher Zukunft sollen sich zudem Lamas und Alpakas zu den Schafen und Pfauenziegen dazugesellen. «Wir werden dann auch Lama- und Alpaka-Trekkkings anbieten», verspricht Bosshardt. Und dereinst, sobald die Stadt Olten die Renaturierung des nahen Baches abgeschlossen haben wird und zusätzliche Freigehege erstellt sein werden, werden wohl Rentiere den westlichen Teil des Wildparks bereichern.

Noch mehr Besucherinnen und Besucher als an einem schönen Mittwochnachmittag werden das Areal des Tierparks an diesem Sonntag bevölkern. Dann findet das Tierparkfest statt. Nachdem es einst Feldgottesdienste gegeben hatte, wurde diese Tradition vor einem knappen Jahrzehnt abgelöst durch das Wildparkfest, das seither jährlich stattfindet. Nach der letztjährigen unfreiwilligen Pause freuen sich die Vereinsmitglieder schon sehr auf die diesjährige Ausgabe.

Von 11 bis 16 Uhr wird den Besucherinnen und Besuchern einiges geboten. Regelmässig finden Führungen durch die Gehege statt, bei denen beispielsweise die Ziegen gestreichelt werden können. Zauberer Ron Dideldum wird für Unterhaltung sorgen. Und dazu wird es auch nicht an Speis und Trank fehlen. «Es ist ein Dankeschön an die Bevölkerung, dass sie uns zahlreich besucht und Futter aus dem Automaten kauft. Aber auch ein Dankeschön für unsere hunderten Mitglieder. Es kommt sehr gut an», weiss Bosshardt. Die Hägendörferin rechnet wie in den Vorjahren mit einer Besucherzahl von 200, 300 – allerdings über den ganzen Tag verteilt. «Bis jetzt hatten wir immer gutes Wetter, noch nie hat es geregnet», freut sie sich. Ob die Glückssträhne auch dieses Jahr anhält?

www.wildpark-muehletaeli.ch

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