«Als Sportchef will ich endlich den Meistertitel holen»

EHCO Der EHCO-Verteidiger Marc Grieder beendet nach den Playoffs seine 16-jährige Profikarriere und tritt ab Mai sein neues Amt als Sportchef des Oltner Eishockeyclubs an. Im Gespräch verriet er, wie es ihm dabei geht und was seine Ziele für die kommende Saison sind.

Vom Eis ins Büro: Ab Mai tritt Marc Grieder offiziell als EHCO-Verteidiger zurück und seine Stelle als Sportchef bei den Oltner Mäusen an. (Bild:  Hansruedi Aeschbacher)

Vom Eis ins Büro: Ab Mai tritt Marc Grieder offiziell als EHCO-Verteidiger zurück und seine Stelle als Sportchef bei den Oltner Mäusen an. (Bild: Hansruedi Aeschbacher)

«Der Rücktritt war ein Entscheid für meine Gesundheit», so Marc Grieder, ehem. EHCO-Verteidiger.

«Der Rücktritt war ein Entscheid für meine Gesundheit», so Marc Grieder, ehem. EHCO-Verteidiger.

Bereits vor den diesjährigen Playoffs habe er den Entschluss gefasst, seine Karriere nach der Saison 17/18 zu beenden. «Ich hatte die ganze Meisterschaft mit Knieschmerzen zu kämpfen», erzählt der EHCO-Verteidiger Marc Grieder. Nach einem «MRI» wurde ersichtlich, dass nicht nur sein Miniskus gerissen, sondern auch eine frühere Innenbandverletzung nie richtig verheilt war. «Mein Arzt riet mir daher aus gesundheitlichen Gründen zum Karriereaus. Denn eine Operation könne den Schaden nicht mehr richtig beheben und bei weiterer starker Belastung würden langfristige Folgen auftreten.» Seiner Gesundheit zuliebe entschied sich der zweifache Vater daher zum Rücktritt.

«Ich habe mein Bestes gegeben»

Kein einfacher Schritt für den 33-Jährigen. Schliesslich hätte er gerne nochmals in der NLA gespielt. 180 Spiele konnte der Verteidiger während seiner 16-jährigen Profikarriere bereits in der höchsten nationalen Eishockeyliga für Lausanne, Biel und Ambri bestreiten. Nach einer Saison mit wenig Eiszeit bei Ambri-Piotta entschied sich Grieder 2015 zum Wechsel in den NLB-Club Rapperswil. «Natürlich wäre das Ziel gewesen, den Sprung in ein NLA-Topteam zu schaffen. Aber mit so wenig Spielzeit blieb mir dieser Schritt verwehrt», sinniert Grieder. Er könne es jedoch gut akzeptieren, dass er einen Grossteil seiner Karriere in der NLB verbrachte. «Ich habe stets mein Bestes gegeben und das Maximum herausgeholt», meint Grieder. Zudem habe er auch in der NLB tolle Erfolge erlebt wie beispielsweise den Schweizermeistertitel mit HC Lausanne im Jahr 2009.

«Uns fehlte die Härte»

Dieses triumphierende Gefühl hätte er gerne noch einmal mit dem EHC Olten erlebt, bei dem er seit 2016 unter Vertrag stand. «In meinen letzten Playoffs wollte ich unbedingt den Kübel holen.» Trotz schlechtem Start ins 2018 hat es dafür nach dem Trainerwechsel gar nicht so schlecht ausgesehen. «Der Wechsel zu Chris Bartolone gab sicherlich neue Inputs. Allerdings war Bengt-Ake Gustafsson nicht an allem Schuld. Vielmehr mussten wir uns selbst an der Nase nehmen und wieder mehr machen, was gefordert wurde.» Mit den strikteren Richtlinien vom neuen Coach Bartolone gelang dies besser. So erspielte sich der EHCO nach der harzigen Qualifikation gar den Einzug in die Playoff-Finalserie gegen Rapperswil, in der er sich allerdings mit 1:4 geschlagen geben musste. «Uns fehlte einfach die Härte. Wir nutzen unsere Chancen nicht», resümiert der Verteidiger. Rappi habe abgeklärter gespielt und solide verteidigt. «Ihr Sieg geht in Ordnung. Trotzdem nagt es persönlich an mir. Schliesslich wäre es meine letzte Möglichkeit gewesen, als Spieler etwas zu gewinnen.»

Neue Rolle: Sportchef

Dem EHC Olten bleibt Marc Grieder trotz Rücktritt erhalten. Ab Mai wechselt er als Sportchef ins Management des Clubs. Dieser Schritt kommt nicht überraschend. Schliesslich wohnt der 33-Jährige bereits seit gut 13 Jahren mit seiner Familie in der Dreitannenstadt und ist eng mit der Region verbunden. Selbst seine ersten Versuche auf dem Eis machte Grieder in Olten, da er bis zu seinem achten Lebensjahr in Wisen wohnte. Nach dem Umzug ins Baselland setzte er seine Hockeyausbildung als Jugendlicher in Sissach fort. «Das Amt als Sportchef wird eine neue Herausforderung. Plötzlich bestimmen nicht mehr die Trainings meinen Tag sondern Meetings, Telefonate und E-Mails», so Grieder. In die neue Rolle müsse er sich noch einfinden, aber glücklicherweise wird ihm dafür vom Verein genügend Zeit eingeräumt. Sein Ziel für den Club bleibe jedoch dasselbe wie als Spieler: Möglichst erfolgreich sein. «Nun will ich als Sportchef den Meistertitel holen», meint Marc Grieder zum Schluss.

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