Neue Sonderausstellung

Historisches Museum Olten im Haus der Museen 1971 – 1980 – 1981 – 1990 sind nicht nur Jahreszahlen, sondern Meilensteine auf dem Weg zur Gleichstellung der Frauen in der Schweiz. Das Historische Museum Olten porträtiert in seiner neuen Sonderausstellung Frauen aus dem Kanton Solothurn, die einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels geleistet haben.

Der Fokus der Ausstellung liegt nicht nur auf den letzten 50 Jahren seit der Einführung des Frauenstimmrechts auf Bundesebene, er reicht zeitlich zurück bis ins Mittelalter und beleuchtet, wie Frauen im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Gesellschaft im Kanton Solothurn mitgestaltet haben.

Politische Organisation

Im 19. Jahrhundert organisieren sich Vorkämpferinnen in ihrem Umfeld und nehmen pointiert zu gesellschaftlichen Fragen Stellung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts formieren sich dann zahlreiche Frauenvereine und -organisationen, die meist ideologisch-religiös geprägt sind. In entscheidenden Situationen halten sie jedoch zusammen und überbrücken starre ideologische und konfessionelle Grenzen zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum oder zwischen den Konfessionen. Die Biografien dieser Frauen wie etwa jene von Rosina Gschwind (1841-1904) oder Katharina Muff-Arenz (1868-1951) zeigen die Leistung dieser Pionierinnen mit Mehrfachbelastungen als Hausfrauen, Mütter, Berufsfrauen und Aktivistinnen. Ein grosses Engagement von Frauen, die heute weitgehend vergessen und in der Ausstellung neu zu entdecken sind. Sie legten das Fundament für Politikerinnen wie Marianne von Burg-Pfiffner (1922-2015) oder Ruth Grossenbacher (*1938).

Pionierinnen in weiteren Gesellschaftsbereichen

Der Kampf der Frauen um ein gleichberechtigtes Leben hat nicht nur auf der politischen Ebene stattgefunden. In zahlreichen anderen Bereichen wie etwa der Literatur oder der Wissenschaft fallen Pionierinnen auf, die gegen vordefinierte Geschlechterrollen angingen und sich auch durchsetzen konnten. 1929 wurde etwa Maria Felchlin (1899-1987) die erste praktizierende Ärztin des Kantons Solothurn und die Journalistin Katharina von Arx (1928-2013) fiel mit ihrem abenteuerreichen Leben auf.

Ein Kanton zwischen Fortschritt und Konservativismus

Da gerade auf regionaler Ebene noch viele Frauengeschichten nicht geschrieben sind, will die Ausstellung das Interesse an der Geschlechtergeschichte wecken. Über 40 Solothurner Biografien aus der Zeit des Mittelalters bis heute, darunter übrigens auch drei Männer-leben, belegen die Vielfalt der kantonalen Geschlechtergeschichte, in welcher Solothurn einmal durch besonders progressive Stimmen, dann wieder durch besonders konservative Positionen auffiel. Die Biografien werden in der Ausstellung in einen historischen Kontext gestellt mit einschneidenden Ereignissen wie der zweiten SAFFA (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit) von 1958 oder den sich wandelnden Geschlechterbegriffen hin zu einer non-binären Geschlechterdefinition.

Rahmenprogramm

Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm mit Vorträgen, Führungen und Stadtführungen. In Zusammenarbeit mit dem Kino Lichtspiele Olten ist das Filmprogramm «Pionierinnen im Film» entstanden. Mehr zum Rahmenprogramm und zur Durchführung finden Sie auf der Webseite. ZVG

www.hausdermuseen.ch

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