Hoher Besuch in der Kirche Egerkingen

Konzert Mit «¡Oíd, oíd! – hört, hört!» startet die Konzertreihe Musica Cordis in der Egerkinger Martinskirche in die zweite Saison.

Das Domus Artis Ensemble gastiert in der Martinskirche Egerkingen (Bild: ZVG)
Das Domus Artis Ensemble gastiert in der Martinskirche Egerkingen (Bild: ZVG)

Im letzten Jahr entschied sich das organisierende Trio Katharina von Arx, Márton Borsányi und Guilherme Barroso dazu, seiner seit Jahren stattfindenden Konzertreihe in der Egerkinger Martinskirche einen Namen zu geben: Musica Cordis. Am 15. Mai nun startet die zweite Konzertsaison mit dem renommierten und international besetzten Ensemble Domus Artis. Es wird dem Publikum die Battaglia im Spanien des 16. Jahrhunderts näherbringen.

Das Ensemble Domus Artis wurde 2016 gegründet und besteht aus Musikerinnen und Musikern, die sich durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Renaissancemusik musikalisch und freundschaftlich an der Schola Cantorum Basiliensis, einer weltweit anerkannten Ausbildungsstätte für Alte Musik in Basel, kennenlernten. Die Ensemblemitglieder stammen aus Argentinien, Brasilien, Ungarn, Spanien und Japan. 2017 wurde Domus Artis mit dem 2. Preis am 2nd International Competition of the Journée de musique ancienne und 2020 mit dem 2. Preis des Biagio-Marini-Wettbewerbs der Sommerakademie Neuburg an der Donau ausgezeichnet.

Zwei besondere Werke

Im Programm «¡Oíd, oíd! – hört, hört!» werden Stücke aus der Musikrichtung Battaglia im Spanien des 16. Jahrhunderts aufgeführt. Im Zentrum des Konzerts stehen die «Missa de la batalla escoutez» von Francisco Guerrero, 1528 in Rom veröffentlicht, sowie die Ensalada «la Justa» von Mateo Flecha, erschienen 1581 in Prag. Beide Werke sind von Clement Janequins «la guerre» inspiriert – dem bekanntesten Stück der Battaglia. Es handelt vom Sieg der Franzosen über die Eidgenossen in der Schlacht von Marignano 1515 und die Stimmen im Stück ahmen Laute und Geräusche einer Schlacht nach.

Sowohl Francisco Guerrero wie auch Mateo Flecha nutzen die von Janequin vorgeschlagenen Motive auf ihre ganz eigene Weise. Sie liessen sich von Janequins kompositorischen Techniken inspirieren, schrieben aber religiöse Werke. Guerreros Werk ist eine Messe mit liturgischen Texten und in Flechas Ensalada werden Konflikte und Duelle zwischen Gut und Böse beschrieben.

Weiter geht die Konzertreihe am 26. Juni mit dem «Dialog der Tasteninstrumente» zwischen Nicholas Parle (Professor für Cembalo an der Musik und Kunst Privatuniversität in Wien sowie der Guildhall School of Music and Drama in London) und Márton Borsányi, jeweils an Cembalo und Orgel. Hier kann sich das Publikum gleich auf zwei Uraufführungen freuen. Márton Borsányi hat extra für dieses Konzert zwei Werke im barocken Stil komponiert. Die weiteren Konzerte finden im Oktober, November und Dezember statt. pd

«¡Oíd, oíd! – hört, hört»: Sonntag, 15. Mai, Martinskirche Egerkingen, 17 Uhr. Eintritt frei, Kollekte.

www.musicacordis.ch

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