Flugshow der anderen Art
EuroBirdwatch Wenn der Herbst Einzug hält, beginnt sie wieder, die Flugshow der etwas anderen Art: Millionen von Zugvögeln durchqueren die Schweiz auf ihrem Weg ins Winterquartier. Die Bevölkerung ist eingeladen, dieses Spektakel am Beobachtungsstand des Ornithologischen Vereins Olten in Hauenstein live mitzuverfolgen. Insgesamt können an den Zugvogeltagen Eurobirdwatch in der Schweiz über 50 Stände besucht werden.
Jetzt sind sie wieder unterwegs, die kleinen und grossen Zugvögel, die Europa verlassen, um bald ins südliche Winterquartier zu gelangen. Deshalb lohnt sich der Blick in den Himmel jetzt besonders: Neben beeindruckenden Schwärmen von Staren, Ringeltauben oder Buchfinken werden mit etwas Glück auch immer wieder seltene Durchzügler wie etwa der Fischadler gesichtet. Es bietet sich ein Einblick in eine Welt, die im Alltag oft verborgen bleibt.
Um die Zugvögel zu beobachten und zu zählen, organisiert BirdLife jedes Jahr die Zugvogeltage EuroBirdwatch. Insgesamt können in der Schweiz über 50 Beobachtungsstände besucht werden. Auch der Ornithologische Verein Olten macht mit und bietet am 7. Oktober einen Stand in Hauenstein an. Der Stand ist von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet und befindet sich östlich des Restaurants Frohburg. Vor Ort erwarten Fachleute mit Fernrohren die Besucher, um mit ihnen die Zugvögel zu beobachten und interessante Fakten zu den einzelnen Arten und ihren Zugrouten zu verraten. Dabei wird auch die Anzahl der beobachteten Zugvögel festgehalten und anschliessend schweiz- sowie europaweit statistisch erfasst. Die Ergebnisse werden kurz nach dem Anlass unter www.birdlife.ch/ebw publiziert.
Auf dem Zug lauern viele Gefahren
Neben dem Blick in den herbstlichen Himmel geht es am EuroBirdwatch auch darum, auf die Gefahren und Probleme der Zugvögel hinzuweisen. Sie beginnen schon bei uns in den Brutgebieten, wo viele Vogelarten des Kulturlands und der Feuchtgebiete ihre Lebensräume verloren haben, einerseits durch die immer intensivere Landwirtschaft, andererseits durch die Zerstörung der Auen und Sumpfgebiete. Auf dem Zug sind die Vögel zudem auf intakte und nahrungsreiche Rastgebiete angewiesen; auch diese wurden vielerorts zerstört. So sind etwa entlang des Mittelmeers nur noch wenige Feuchtgebiete vorhanden, in denen die Vögel ungestört nach Nahrung suchen können.
Überdies werden im Mittelmeerraum jedes Jahr geschätzte 25 Millionen Zugvögel gewildert; noch mehr werden legal abgeschossen. BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel im Brutgebiet ein und hat immer wieder Vogelschutzkampagnen der BirdLife-Partner im Mittelmeerraum unterstützt. pd