Ein Spiegel der Gesellschaft
Theater Wie blind können Vorurteile machen? Im Stück «Der Biberpelz» wickelt Mutter Wolffen als geschickte Diebin alle Gesellschaftsschichten um ihren Finger und zeigt auf unterhaltsame Weise, wie leicht ein Doppelspiel sein kann. Die Diebeskomödie von Gerhart Hauptmann ist am 1. März im Stadttheater Olten zu Gast.
Der Diebstahl eines wertvollen Biberpelzes erregt grosse Aufmerksamkeit. Befragt wird auch Leontine Wolff – gerne «Mutter Wolffen» genannt. Dass die hart arbeitende Waschfrau eine Diebin sein könnte, glaubt aber niemand so richtig. Sogar Amtsvorsteher von Wehrhahn lässt sich von der gewieften Mutter Wolffen um den Finger wickeln.
Das Stück, das in der Bismarck-Zeit spielt, ist von zeitloser Aktualität. Es handelt von Vorurteilen und einem Staat, der auf einem Auge blind zu sein scheint. «Der Biberpelz» zeigt menschliche Schwächen auf und unterhält durch Sprach- und Situationskomik. Traditionelle Rollenverhältnisse werden auf den Kopf gekehrt. So tritt Frau Wolff als sehr intelligente Vertreterin des Proletariats auf, die sowohl ihre Familie als auch den Amtsvorsteher fest im Griff hat.
In der Hauptrolle darf man sich auf die in Olten gerne gesehene Schauspielerin Diana Körner freuen, welche nebst Kinoproduktionen unter anderem auch in Krimireihen wie «Der Alte», «Derrick» oder «Tatort» zu sehen war. Das Stück ist am Mittwoch, 1. März, um 19.30 Uhr im Stadttheater zu Gast. Zuvor gibt es um 19 Uhr eine Werkeinführung im Konzertsaal. pd