Olten wehrt sich

Olten Hochwasserschutz Dünnern: Die Stadt Olten ist anderer Meinung als der Kanton.

Die Stadt Olten bekräftigt in ihrer Einwendung zur öffentlichen Auflage der geplanten kantonalen Richtplananpassung ihren Standpunkt: Statt zur Verhinderung von Überschwemmungen die Kapazität der Dünnern umfassend zu erhöhen, soll im Abschnitt Oensingen bis Olten die Variante «Rückhalten und Aufwerten» mit Rückhaltebecken für Hochwasser im Gäu gewählt werden. Geprüft werden könnte auch eine Zwischenlösung. Werde dennoch die Variante «Ausbauen und Aufwerten» weiterverfolgt, sei diese um Entlastungsmassnahmen wie ein Entlastungsstollen von der Usego bis zum Amthausquai an der Gemeindegrenze zu Trimbach oder mehrere kleine Rückhaltebecken entlang der Dünnernrenaturierung zu erweitern, um die ortsbaulichen und freiräumlichen Interessen im Raum Schützenmatte zu wahren.

Die Stadt Olten hatte sich schon bei der Anhörung Ende Januar gegen die Pläne des Kantons betreffend Hochwasserschutz und Aufwertung der Dünnern ausgesprochen: Das Durchleiten des Dünnern-Hochwassers ohne Rückhaltung im Gäu direkt nach Olten, wie es die laufende Teilrevision des kantonalen Richtplans vorsieht, wurde damals vom Stadtrat als unverträglich mit dem Ortsbild bezeichnet, wären doch Mauererhöhungen von bis zu 1,7 Metern im Raum Schützenmatte erforderlich. Zudem würde dies die dort geplante Gebietsentwicklung verunmöglichen. Hinzu komme die Kostenseite, wären doch mit dieser Variante eine grosse Zahl der Brücken inklusive Werkleitungen im betroffenen Raum zu ersetzen, betonte der Stadtrat im Rahmen der Anhörung der Gemeinden.

Kanton signalisierte Entgegenkommen

Im Nachgang hat der Kanton ergänzend festgehalten, die auf dem Gebiet der Stadt Olten vorgesehenen Hochwasserschutzmassnahmen würden in der nachfolgenden Planung zusammen mit den Stadtbehörden optimiert und auf die ortsbaulichen und freiräumlichen Gegebenheiten sowie die Gebietsentwicklung abgestimmt. Der Stadtrat ist dankbar für dieses Entgegenkommen und hält fest, dies könne gleich im Rahmen der anstehenden, in Kooperation mit den SBB erfolgenden Masterplanung Schützenmatte erfolgen, welche bis 2025 abgeschlossen sein soll.

Der Stadtrat fordert den Kanton aber grundsätzlich auf, die Variantenbeurteilung zu überarbeiten, da die Variante «Ausbauen und Aufwerten» gravierende Auswirkungen hätte und mit dem geschützten Ortsbild und den Entwicklungsabsichten der Stadt Olten unverträglich sei. Gerade das Kriterium Ortsbild sei bisher unterbewertet worden: Der Eintrag der Altstadt, Schürmatt und Schützenmatte als A-Objekte im Inventar der schützenwerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) sei ein hartes Kriterium. Die Stadt verfolge zudem gemäss räumlichem Leitbild und Auftrag des Gemeindeparlaments eine Gesamtentwicklung für die Schützenmatte und das SBB-Areal Stationsstrasse; darin sei auch das Ziel einer Öffnung zum südlichen Dünnern-ufer formuliert. Und nicht zuletzt förderten alle modernen Forschungen das Rückhalten und ein verzögertes Ableiten bei Hochwasser, da ein schnelles Ableiten immer zu Problemen im Unterlauf von Gewässern führe.

Hingegen begrüsst und unterstützt der Stadtrat die vorgesehenen Änderungen der Richtplaneinträge zum Fuss- und Veloverkehr, schlägt aber noch zwei Ergänzungen vor: erstens die Aufnahme einer Hauptroute Trimbacherbrücke–SBB-Passerelle im Industriegebiet als Querverbindung zur Vorzugsroute Tannwaldstrasse und zweitens eine Anbindung des Entwicklungsgebiets Olten SüdWest/Kleinholz/Sportanlagen an die Ortsverbindung via Innenstadt nach Trimbach und/oder Richtung Hägendorf. Ebenso begrüsst der Stadtrat, dass sein Antrag, bei güterverkehrsintensiven Anlagen seien die Vorgaben hinsichtlich Bodenverbrauch zu optimieren, im Richtplantext aufgenommen wurde. sko

www.olten.ch

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