Mailänderli für rund 500 Senioren verpackt
Boningen/Kappel Frauenverein und Dorfbäcker arbeiteten in der Vorweihnachtszeit Hand in Hand für einen guten Zweck.
«Wir wissen nicht, was das neue Jahr bringt, aber wir wissen, dass es jeden Tag eine Gelegenheit bietet, Gutes zu tun.» Diesen Satz findet man auf der Homepage des Frauenvereins Kappel-Boningen. Es handelt sich um eine Institution «mit christlicher Grundhaltung, offen, ökumenisch ausgerichtet und politisch neutral; eine traditionsbewusste, zeit- und zukunftsorientierte Gemeinschaft», um einen gemeinnützigen Verein «mit sozialem Denken und Wirken», wie dem Leitbild zu entnehmen ist. Entsprechend organisiert der Frauenverein mit seinen rund 80 Mitgliedern unter anderem jedes Jahr im Dezember die Senioren-Adventsfeier für die rund 500 Boninger und Kappeler Seniorinnen und Senioren ab 70.
Genau dieser jeweils sehr gut besuchte und allseits beliebte Anlass ist 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, und auch 2021 hat ihn dieses Schicksal ereilt. Doch der Vorstand zeigte sich erfinderisch und vergass seine Klientel nicht. Schon im Vorjahr war die ältere Generation beider Dörfer mit einem Säckchen Spitzbuben bedacht worden, und auch diesmal erhielten die Seniorinnen und Senioren ein Präsent: ein Säckchen Mailänderli, gebacken durch Kappels Dorfbäcker Stefan Hunziker und sein Team. «Wir haben 20 kg Butter, 20 kg Zucker, 40 kg Mehl, Vanille und Zitrone zu einem entsprechenden Teig verarbeitet und die Kekse dann ausgestochen», erzählt Hunziker. Rund 7000 bis 8000 Mailänderli sind so entstanden.
Abgepackt und liebevoll von den Damen des Frauenvereins mit Schleifchen versehen, entstanden so die kleinen Aufmerksamkeiten, die die oftmals alleine oder in den Altersheimen lebenden betagten Leute in der Folge erhalten haben. «Schon letztes Jahr haben wir viele positive Feedbacks erhalten; die Empfänger haben Freude gehabt, und solch ein Geschenk zu machen, ist eine dankbare Sache», erzählt die Vereinspräsidentin, die Boningerin Elsbeth Jäggi. Für diese Aktion habe man den Kappeler Dorfbäcker und sein Team gleich mit an Bord geholt, «und sie machten begeistert mit, das merkte man», so die Präsidentin. Gesponsert wird diese Mailänderli-Aktion übrigens gleich durch vier Körperschaften: die Einwohnergemeinden Boningen und Kappel, die Bürgergemeinde Boningen sowie die römisch-katholische Kirchgemeinde Kappel-Boningen. «Es ist ein Dienst am Mitmenschen, und da machen wir gerne mit», erklärten Jäggi und Hunziker unisono. bw