«Wir werden uns nicht zur Ruhe setzen»

Er erinnere sich noch gut an jenen Sonntag im Jahr 2009 zurück. «Die Klosterfamilie sass beim Mittagessen, als «Chöbu-Wirt» Roger Lang uns anrief», erzählt Guardian Josef Bründler. Ihm sei die Idee für ein Christkindlimarkt gekommen, als er vom Rathskeller auf den schönen Garten des Kapuzinerklosters geschaut habe, erzählte dieser. «Ich habe leer geschluckt, kam doch die Anfrage eher überraschend. Grundsätzlich habe ich mich aber gefreut, denn ich mag solche Aktionen», erzählt OK-Präsident Josef Bründler.

Anfängliche Bedenken

Einige Mitglieder der Klosterfamilie äusserten Bedenken, wie die Angst vor Emissionen oder einer Kommerzialisierung des Klosters, grundsätzlich sei aber niemand dagegen gewesen. Doch von Anfang an war für die Klosterfamilie klar, dass der Anlass durch ein adventsbesinnliches Rahmenprogramm begleitet und der Reinertrag Armutsbetroffenen zugutekommen soll. «Uns war aber auch bewusst, dass wir den Anlass nicht nur mit der Klostergemeinschaft tragen können. Aus diesem Grund riefen wir das Organisationskomitee vom einstigen Klostergartenfest zusammen und konfrontierten die Mitglieder mit dem neuen Projekt. Noch am selben Abend stand fest, dass es ein Adventsmarkt geben wird. Niemand hätte damals gedacht, dass der Adventsmarkt, auch dank rund 150 ehrenamtlichen Helfern, sieben weitere Jahre durchgeführt wird.

Ein letztes Mal

«Da der 24. Dezember im kommenden Jahr auf den 4. Adventssonntag fällt, verkürzt sich die Zeit um eine Woche. Unsere seelsorgerlichen Aufgaben lassen es jedoch nicht zu, den Adventsmarkt eine Woche vor Weihnachten durchzuführen. Ausserdem waren keine Chalets mehr zur gewohnten Zeit erhältlich», zeigt der OK-Präsident auf und fügt an: «Eigentlich hatten wir vor, mindestens zehn Adventsmärkte durchzuführen, doch ein Jahr auszusetzen kam ebenfalls nicht infrage. Deshalb haben wir beschlossen, dass der 8. Adventsmarkt auch gleichzeitig der Letzte sein soll.» Ob ihn der «Abschied» wehmütig stimme? «Nein», meint der Guardian, «wehmütig nicht. Mehr erfüllt es mich mit Dankbarkeit und Stolz, dass wir über acht Jahre etwas Gutes für Olten auf die Beine stellen konnten. Ich habe auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass für uns der Adventsmarkt eine wichtige Präsenzmarkierung ist. Zudem wollten wir trotz der Klostermauern offene Türen und Gastfreundschaft schenken und so habe ich über all die Jahre insbesondere die Begegnungen mit den Menschen sehr genossen.»

Klostergartenfest im 2018

Auch in diesem Jahr werden wieder verschiedenste Aussteller in 43 Chalets ihre Waren präsentieren. «Um nicht stets dasselbe Angebot zu haben, hat das OK einst beschlossen, jährlich ein Drittel der Aussteller auszuwechseln. Deshalb denke ich, dass wir auch in diesem Jahr wieder einen interessanten Mix bieten können. Ausserdem wird der letzte Adventsmarkt wieder von einem interessanten Rahmenprogramm begleitet», so Josef Bründler. Wird sich die Klostergemeinschaft beim neuen Adventsmarkt-Projekt von Roger Lang, das für das kommende Jahr geplant ist, engagieren? «Ich wünsche sehr, dass die Idee gelingt, denn es soll ja auch etwas Neues entstehen. Dies ist aber auch ein Grund, weshalb nicht alte Hosen mitwirken sollten», meint der Guardian schmunzelnd. «Ausserdem möchte ich klarstellen, dass mit dem Ende des Advents- marktes die Klostertüren nicht geschlossen bleiben, sondern für 2018 mit dem geplanten Klostergartenfest etwas Neues kommen wird. Wir werden uns also nicht zur Ruhe setzen», schliesst Guardian Josef Bründler augenzwinkernd.

8. Adventsmarkt im Klostergarten
Do., 1. Dezember, 16.30 bis 21.30 Uhr
Fr., 2. Dezember, 16.30 bis 21.30 Uhr
Sa., 3. Dezember, 12 bis 21 Uhr
So., 4. Dezember, 11 bis 17 Uhr

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