Von Ungeheuern und bluesigen Meerestiefen

André Kunz & Deep Sea Am Freitag, 18. September feiert André Kunz mit seiner Band «Deep Sea» seine CD-Taufe in der Galicia Bar in Olten. Ein Gespräch mit dem Gitarristen über Finanzierungsmöglichkeiten, die Weiten des Meeres und Inspirationen für neue Songs.

(v.l.) Robert Weder, André Kunz, Roland Philipp und Jean-Pièrre Schaller während den Aufnahmen im Studio. (Bild: A. Albrecht)
(v.l.) Robert Weder, André Kunz, Roland Philipp und Jean-Pièrre Schaller während den Aufnahmen im Studio. (Bild: A. Albrecht)

Viele der Songs hätten mit seinem Sohn zu tun, wie auch der Track «There ain’t no monsters» (Es gibt nicht keine Monster), nach dem die CD benannt wurde. «Mein Lieblingssong jedoch ist die Nummer sechs «L.V.K.», den ich nach meinem vierjährigen Sohn Liam benannt habe», erzählt der Gitarrist André Kunz. Aber nicht ausschliesslich sein Sohn hat den 45-jährigen Musiker zu den zwölf Eigenkompositionen inspiriert. «Einmal lag ich krank im Bett und habe deshalb das Lied, das zu dieser Zeit entstanden ist, «Pain» (Schmerz) genannt. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich die Liedtitel musikalisch umgesetzt habe. Diese Songnamen beschreiben aber den Moment und Zustand, in welchem ich mich während des Komponierens befand», erklärt Kunz, der sich in seinem neusten Projekt seiner bluesigen Seite gewidmet hat.

Aus den Tiefen des Meeres

Ab 2013 spielte Kunz regelmässig mit dem Oltner Saxofonisten Roland Philipp in der Schlosserei in Olten. Rund ein halbes Jahr später holte er seine alten Weggefährten Robert Weder (Schlagzeug) und Jean-Pièrre Schaller (Bass) hinzu und gründete die Band «Deep Sea», welche in der Folge vor allem Eigenkompositionen von Kunz spielte. Wer sich nun über den ungewöhnlichen Bandnamen wundert, der kennt Frontmann Kunz schlecht. Der bekennende Wasserliebhaber hat die Band nach seiner Leidenschaft benannt. «Deep Sea» (Tiefe See) bezeichnet die Meerestiefe nach 3’000 Metern. «Das Mysteriöse, das diese stockdunkle Meerestiefe umgibt, und die Anspielung auf die Tiefgründigkeit haben mich zu diesem Namen bewogen», erzählt Kunz, der als Kind gerne Meeresforscher geworden wäre.

Finanzierung der etwas anderen Art

Seit rund einem Jahr musizieren nun Saxofonist Roland Philipp und Kunz zwei Mal monatlich in der Galicia Bar in Olten. «Nachdem ich immer mal wieder angefragt wurde, ob unsere Musik auf CD erhältlich ist, und da ich gerne meine Arbeit dokumentiere, entschlossen wir uns eine CD einzuspielen.» Doch leider sei dies in der heutigen Zeit stets ein Verlustgeschäft. In einem Artikel im Kulturmagazin KOLT las Kunz vom Oltner Christoph Zehnder, der von der Plattform «wemakeit», via welcher Geld für Projekte gesammelt werden kann, erzählte und betonte, dass er gerne sinnvolle Projekte von Olten für Olten unterstützen würde. «Ich beschäftigte mich mit dieser Finanzierungsmöglichkeit und nahm kurzerhand Kontakt mit Christoph Zehnder auf», so der Gitarrist. Zehnder zeigte sich begeistert. Neben der Unterstützung durch den Kanton Solothurn und die Stadt Olten versuchte Kunz sein Glück via der besagten Plattform und wollte einen Geldbetrag über 4’500 Franken sammeln, um einen Teil der Produktionskosten bezahlen zu können. «Ich kannte diese Art, ein Projekt zu finanzieren zuvor nicht und erwartete nur einen Bruchteil des angegebenen Betrages zu erhalten», erzählt Kunz lachend. Als Gegenleistung für die «Sponsoren» bot die Band «Deep Sea», CD’s, Instrumentalunterricht oder Privatkonzerte an. «Durch die Sammelaktion wurde, auch wegen der Beteiligung von Christoph Zehnder, ein Dominoeffekt erzeugt und ein Gönner nach dem anderen zog mit. Am 4. April konnten wir das Projekt mit sagenhaften 6’395 Franken abschliessen», erzählt Kunz begeistert und fügt an: «Ich finde diese Finanzierungsart eine tolle Sache, da in unserem Fall Personen die Produktion der CD unterstützten, die uns auch wirklich hören wollen.»

Kleine Tournee im Vorfeld

Bevor die vier Musiker innerhalb von zwei Tagen die CD in den KVV Studios von Björn Müller in Obergösgen einspielten, absolvierten sie einige Auftritt. «Mit dieser kleinen Tournee konnten wir uns auf die Studiozeit vorbereiten», so Kunz, der noch in den Bands «Tanga Zoo» und in der «Nachtfieber Showband» mitspielt. Bereits hat der Gitarrist wieder neue Ideen für eine weitere CD im Kopf. Nun wird am Freitag, 18. September aber erstmals die aktuelle CD getauft, die nicht nur die Sponsoren und Konzertbesucher begeistern wird, sondern bereits im Hause Kunz von Sohn Liam rauf und runter gespielt wird.

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