Von Streifzügen durch Olten und New York

Fotograf Letzte Woche wurde die Ausstellung mit Fotografien von Michael Isler im Kantonsspital Olten eröffnet. Isler über seine Streifzüge durch Olten mit bekannten Persönlichkeiten und seine Begegnung mit dem international bekannten Oltner Fotografen Marco Grob.

Michael Isler will hoch hinaus — vor dem Optikergeschäft seines Vaters in Olten und neben einer Fotografie von ihm. mim)
Michael Isler will hoch hinaus — vor dem Optikergeschäft seines Vaters in Olten und neben einer Fotografie von ihm. mim)

Bereits vor einem Jahr hat Michael Isler die Zusage für die Ausstellung im Kantonsspital Olten erhalten. Inspiriert vom Buch «Der König von Olten» von Alex Capus entschied er sich für einen «Streifzug durch Olten» mit Persönlichkeiten aus Stadt und Region. «Obwohl ich durch Alex Capus’ Geschichten inspiriert wurde, hatte ich zuerst Kontakt zu Pedro Lenz, der mir weitere Oltner Charaktere vorstellte», erklärt der 31-jährige Isler. Aus diesen Begegnungen entstanden Schwarz-Weiss-Fotografien über Oltner und ihre Stadt. «Auf diesen Streifzügen hatte ich auch den Wunsch, mich mit meinen Wurzeln auseinander zu setzen. Abgesehen davon bietet Olten eine Vielzahl spannender Charaktere, die sich für dieses Projekt eigenen», so Isler, der in Aarburg aufgewachsen ist. Er habe bei den Treffen stets offen gelassen, wo er die Person fotografiert, um ein möglichst natürliches Resultat zu erhalten.

Ein Stück Olten - ein Stück Heimat

 

Michael Isler hat auch seinen Vater fotografiert. «Mein Vater bedeutet für mich ein Stück Olten», erklärt Isler. «Er hat 1978 das Optikergeschäft meines Grossvaters in Olten übernommen.» Michael Isler hat in Jugendtagen in Olten das Kino besucht und teilweise seinen Ausgang dort verbracht. Später hatte er eine Ausbildung zum Schreiner in der Dreitannenstadt begonnen, welche er jedoch nicht beendete. Er jobbte während einem Jahr in verschiedenen Bereichen und absolvierte danach eine Lehre als Verkaufsberater in einem Musikfachgeschäft und zog als18-Jähriger nach Bern, wo er arbeitete. Vor rund fünf Jahren entdeckte Isler die Fotografie für sich. «Ich war schon immer fasziniert von Bildern und Geschichten und absolvierte deshalb Fotografiekurse an der Schule für Gestaltung in Bern.»

In New York Vorbilder kennen gelernt

 

Einen längst gehegten Traum konnte Isler 2009 realisieren und mit seinem Wunsch als Fotograf tätig zu sein, verbinden. Er reiste für drei Monate nach New York und absolvierte dort bei der renommierten Fotografenagentur Magnum ein Praktikum. «Ich war als «Handlanger» tätig, hatte aber die Möglichkeit einige der Fotografen, persönlich kennenzulernen», schwärmt Isler. Gestärkt durch diese Begegnungen bei Magnum, gelang es ihm nach mehrmaligen, hartnäckigen Versuchen den aus Olten stammenden, international bekannten Fotografen Marco Grob in einem Café zu treffen. «Er ist eine beeindruckende Persönlichkeit und hat mich ermutigt, meinen Weg der Fotografie fortzusetzen», erzählt der 31-Jährige, der neben Grob, Richard Avedon, Peter Lindbergh und Henry Cartier-Bresson zu seinen fotografischen Vorbildern zählt. Auch hat er durch die Begegnung gelernt hartnäckig zu sein, denn Isler ist eher ein ruhiger und zurückhaltender Typ. «Ich bin ein Träumer, doch gelingt es mir immer besser, meine Träume zu verwirklichen. Eine gewisse Ruhelosigkeit sorgt dafür, dass ich mich immer weiter entwickeln möchte.» Michael Isler fotografiert meist in Schwarz-Weiss: «Mir ist die Natürlichkeit und die Authentizität der Fotografierten sehr wichtig.» Bis im letzten Jahr hat er neben der Fotografie als Operateur im Kino gearbeitet, seine zweite Leidenschaft. Im September wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. «Ich konnte bereits einige grössere Aufträge, wie zum Beispiel Aufnahmen für Geschäftsberichte tätigen», so Isler und fügt an: «Der Schritt in die Selbstständigkeit ist nicht leicht, doch trotzdem bin ich der Meinung, dass man sich auf etwas vollumfänglich einlassen muss, um darin erfolgreich zu sein.» Eine grosse Stütze für Isler ist seine Partnerin und seine Familie. Zudem dürfte sein eineinhalbjähriger Sohn ebenfalls ein Ansporn sein. «Ich versuche nun meinen Weg Schritt für Schritt zu gehen, die Ausstellung ist deshalb ein wichtiger Teil dafür», so Isler gewohnt bescheiden. «Mein Ziel ist es weitere Projekte zu realisieren, meine Fotografien in Zeitschriften veröffentlichen, und von der Fotografie leben zu können.»

 

Kunst Ausstellung im Kantonsspital Olten von Michael Isler: «Streifzüge durch Olten», bis 15. April 2013, täglich zugänglich.

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