Vom Säliwald in den Gotthardtunnel

Dehors 2012 Am Samstag findet auf dem Elefantenplatz im Säliwald ein Fest statt. Dies im Rahmen des Openair-Kunstprojektes «dehors2012». Lotti Walti ist eine von 27 Kunst- schaffenden, die Kunst in Verbindung mit dem Wald geschaffen hat.

Die Künstlerin Lotti Walti inmitten ihrer pastellfarbenen Vögel im Säliwald. mim)
Die Künstlerin Lotti Walti inmitten ihrer pastellfarbenen Vögel im Säliwald. mim)

Eine Kunstausstellung im Freien fand bereits 2005 in der Tüfelsschlucht in Hägendorf statt. Dieses Mal realisiert der Verein «art i.g.» die Ausstellung nun im Säliwald. 27 namhafte Künstler, mehrheitlich aus der Region, erhielten die Möglichkeit Kunstwerke im Kontext mit dem Wald zu entwerfen. «Im Dezember fand die Begehung des Ausstellungsortes im Säliwald statt. Jeder Künstler oder jede Gruppierung konnte sich einen Platz auswählen. Es war uns wichtig, dass die Installationen nicht wie ein Fremdkörper in der Natur wirken, sondern sich die Kunstwerke in die Natur einbetten», erklärt Daniela Müller, Projektleiterin «dehors2012».

Die Entstehung der Erdhäuser für Vögel

Die 64-jährige Rothrister Künstlerin Lotti Walti hatte sich schnell für den Platz 18 entschieden. An einer Waldlichtung mit einem Baum mit markanten Ästen hätten sich die Erdhäuser für Vögel nahezu aufgedrängt, so die rothaarige Künstlerin. «Der Raum oder Ort ist für die Entstehung meiner Kunst sehr wichtig und bringt die Ideen zum Fliessen», so Walti. Neben den Erdhäusern stehen pastellfarbene Tonvögel auf Stäben oder liegen in geflochtenen Weidennestern. «Was viele nicht wissen, die meisten Vögel haben eine Musikdose im Bauch», so die Künstlerin und legt Futter für die lebenden Vögel in ihre Erdhäuser. Direkt neben den Kunstwerken befindet sich eine Bank, welche zum Sinnieren und Nachdenken einlädt.

Mit viel Fantasie

Lotti Walti hat bereits als Kind vor Ideen gesprudelt und stets ihre Kreativität ausgelebt. So lag die Grundausbildung zur Kindergärtnerin nahe. Als ihre drei Kinder alt genug waren, bildete sie sich mit Werkseminaren an der Kunstgewerbeschule, einem vierjährigen Vollstudium mit Diplomabschluss an der Malschule und einem Nachdiplomstudium der Theaterpädagogik künstlerisch weiter. Neben ihrer Schaffensphase im eigenen Atelier «terra et ignis» in Rothrist, stellte sie ihre Erdskulpturen und Bilder in Galerien aus, schrieb und inszenierte Theaterstücke für Kinder. Zudem leitet sie den Töpferkeller im Freizeitzentrum Obristhof und arbeitet als Kunst- und Theaterpädagogin.

Gemeinsames Erleben

Neben ihrem eigenen Platz 18 hat Lotti Walti zusätzlich mit den Künstlerinnen Karin Zimmerli und Yvonne Künzli, als «Trio Siebenartig» den Platz 4, unter dem Titel «Märchenspielerei» gestaltet. «Wir haben während einer Woche bei regnerischem Wetter die Kunstwerke im Säliwald aufgebaut. Als wir gemeinsam, mit Hilfe unserer Männer, das riesengrosse Ei ausgeladen und Karin Zimmerli es platziert hat, war die Erleichterung gross. Gleichzeitig war es etwas traurig, diesen gemeinsamen, inspirierenden und bereichernden Schaffensprozess abzuschliessen», so Lotti Walti über die Zusammenarbeit mit den beiden Künstler-Kolleginnen. «Die Werke sind im Freien installiert,dadurch wechselt die Stimmungaufgrund des unterschiedlichen Tageslichtes ständig. Zudem werden die Vögel und Erdhäuser Spuren der Natur erhalten - dies darf und soll so sein», so Walti. Und woher zieht die Künstlerin ihre Ideen? «Einige Inputs erhalte ich von meinen fünf Enkeln, denn Kinder haben im Gegensatz zu den Erwachsenen, das Staunen nicht verlernt.» Welche Träume möchte sich die 64-Jährige noch erfüllen? «Ich möchte einmal alle meine Kunstwerke am Stück ausstellen können und deshalb wünsche ich mir eine Ausstellung im Gotthardtunnel. 12 km Richtung Süden und 12 km Richtung Norden», so Walti lachend und mit leuchtenden Augen.

 

Während der Ausstellungszeit vom 17. Juni bis 16. September kann der Skulpturenwegjederzeit auf eigene Faust erkundet werden.

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