Toni Vescoli live in Olten

Konzerte am Turm Am 27. September spielt Toni Vescoli im Duett um 19 Uhr auf dem Ildefonsplatz in Olten. Der Wahl-zürcher kennt das Städtchen bereits von früher.

Der Profimusiker nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch sein 50-jähriges Schaffen. ZVG)
Der Profimusiker nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch sein 50-jähriges Schaffen. ZVG)

Am 27. September spielt Toni Vescoli mit Markus Maggi um 19 Uhr auf dem Ildefons- platz in Olten. Der Zürcher kennt unser Städtchen bereits von früher. Toni Vescoli schrieb Musikgeschichte. Vor 50 Jahren gründete er die Band «Les Sauterelles». «Heavenly Club» belegte sechs Wochen den1. Platz der Hitparade und blieb13 Wochen in den Top 10 - man nannte sie die Swiss-Beatles. Das Urgestein der Schweizer Rockmusik startete in den 70er-Jahren seine nicht weniger erfolgreiche Solokarriere. Er inspirierte «Polo National» in Mundart zu singen. «Er sagte zu mir: Ich habe gedacht, das kann man rockiger machen», erzählt Vescoli, der im 2012 bei Kurt Aeschbacher sowie bei Victor & Giacobbo in der Sendung sass.

Über 100 Songs im Repertoire

Der 71-Jährige rockt immer noch regelmässig auf Schweizer Bühnen. An rund 60 Konzerten im Jahr nimmt er das Publikum mit auf eine Reise durch sein musikalisches Schaffen. Sein Alter sieht man ihm nicht an: «Ich habe selten exzessiv gelebt, nie geraucht und Alkohol trinke ich meistens im Mass», so der Altrocker. Zudem mache er Krafttraining - dies müsse sein, denn ein Konzert sei auch eine sportliche Leistung. Nach seinem Autounfall vor 13 Jahren habe er gelernt, auf seinen Körper Rücksicht zu nehmen. Aufgrund eines schweren Schleudertraumas brauchte er sieben Jahre, um wieder zu genesen. Jetzt merke er genau, wann die Belastungsgrenze erreicht sei, was immer wieder geschehe. Heute gehe es ihm aber wunderbar. Vescoli hat über 100 Songs in allen Variationen in petto. Auf der Bühne ist er präsent und vermag das Publikum wie zu alten Zeiten mitzureissen. Der wohl erfolgreichste Schweizer Musiker ist vor seinen Auftritten immer wieder nervös: «Ich bin jedes Mal aufgeregt, ob es dem Publikum gefällt und ob alles klappt.»

Toni Vescoli live in Olten

Sein nächster Auftritt ist in Olten. Am 27. September spielt er im Duett mit Markus Maggi im Rahmen der Reihe «Konzerte am Turm» auf dem Ildefonsplatz. Dies ist keinesfalls sein erster Besuch in der Eisenbahnstadt - «Les Sauterelles» spielten mehrmals im ehemaligen Hammerclub. Vescoli schwelgt in Erinnerungen und sagt schmunzelnd: «Im Hammer war es immer der Hammer.» Sein erstes akustisches Konzert, in den 70er-Jahren, war ebenfalls in Olten. Massimo Hauswirth engagierte ihn damals für das Kleintheater «am Zielemp». Als Vescoli mit seiner Ausrüstung ankam, sah er, dass der Weg zur Bühne eine schmale Treppe hinunterging. Da entschied er sich kurzerhand, ohne Verstärker zu spielen. Das Rockige rückte anfangs seiner Solokarriere eher in den Hintergrund. Er sang sich als Liedermacher in die Herzen einer neuen Fangemeinde. Der Rock fehlte ihm jedoch bald, deshalb gründete er im Jahr 1988 die Band Vescoli & Co.

Urchiger «Americana»

Vescoli war in den 70er-Jahren der erste Singer-Songwriter, der amerikanische Musik mit Mundart besang, und landete erneut mit «Es Pfäffli» und «Schoo root» in der Hitparade.Er singt über typische Anekdoten aus dem Alltag. «Dialekt ist ein wichtiger Bestandteil meiner Geschichten. Mit englischen Songtexten müsste ich hierzulande die Pointe jeweils vor dem Lied erklären. Dies will ich nicht», erklärt der erste Rock’n’Roller der Schweiz. Im April veröffentlichte der Swiss-Beatle mit «Les Sauterelles» nach einer 45-jährigen Schaffenspause das neue Album «TODAY». Zurzeit tourt er deshalb auch mit ihnen durchs Land. Wenn der 71-Jährige nicht gerade auf einer Bühne steht, schreibt er in seiner Ferienwohnung auf Teneriffa an seiner Biografie. Das Management, Booking sowie den CD-Vertrieb erledigt der Star ebenfalls selber. Starallüren sind keine zu spüren. Die Popularität sei für ihn ein wichtiger Faktor, um seinen Lebensunterhalt zu sichern, aber bevorzugt behandelt werden, will er nicht.

«Die Familie bedeutet mir viel»

Das Wichtigste im Leben vonVescoli ist seine Familie. Die vielen Auftritte und sein Privatleben brachte er immer unter einen Hut - so reiste seine Frau mit den Kindern oftmals einfach mit. Auch heute begleitet ihn seine Frau «Ruthli» meistens an seine Konzerte. Auf die Frage nach demHöhenpunkt in seinem Leben antwortet der Musikfreak: «Es gab dauernd Highlights.» Das Aktuellste war als er mit «Les Sauterelles» am Freitag um 16.15 Uhr als erste Band am Summerdays-Festival in Arbon - dies sei eine Horrorzeit für Musiker - auftrat und über 10’000 Leute warteten. «Dies war einfach fantastisch», so der Zürcher hörbar berührt. Solange er Musik machen kann, mache er weiter: «Gibt es etwas Schöneres, als anderen Leuten eine Freude zu machen?»

Nächstes Konzert: Konzerte am Turm:

27. September, 19 Uhr, Ildefonsplatz

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