Tap-Dan beflügelt Olten

Die Produktion «Wings» by Rigolo verleiht Flügel – Daniel Borak, freut sich auf die Premiere. (Bild: A. Gemperle)
Die Produktion «Wings» by Rigolo verleiht Flügel – Daniel Borak, freut sich auf die Premiere. (Bild: A. Gemperle)

Wenn man an Stepptanz denkt, so kommen einem frühere Hollywoodgrössen wie Fred Astaire und Gene Kelly in den Sinn. Heute ist der Star in dieser Sparte der Winterthurer Daniel Borak. Er ist nicht weniger als sechsfacher Weltmeister. Mit 17 Jahren brach er das Gymnasium ab, um ganz auf seine Tänzerkarriere zu setzen. Dies hat sich gelohnt: Borak tanzt in der ganzen Welt, choreografiert renommierte Stücke und unterrichtet in Winterthur Tanzbegeisterte. Wenn man ihn nach seinem Vorbild fragt, nennt er keine Steppgrössen, sondern Dimitri, der Clown. «Mit 14 Jahren lernte ich ihn vor seinem Auftritt in Winterthur kennen. Das Treffen war für mich einunglaubliches Erlebnis», so Borak.

 

Borak steppt sich um den Globus

Dimitri habe sein Leben so gestaltet, dass er alles machen kann, was ihm gefalle. Dies ist auch Boraks Ziel. Der 25-Jährige ist auf gutem Weg, denn er hat bereits alle seine Hobbies zum Beruf gemacht: Akrobatik, Tanzen, Jonglieren und Schlagzeug spielen – alles vereint in verschiedenen Projekten, welche er mit seinemTalent bereichert. Einzig das Skateboarden, habe er noch nicht in seine berufliche Tätigkeit integrieren können. Doch dazu wird ihm bestimmt noch etwas einfallen. Seine Hauptleidenschaft gilt dem Stepptanz. Deshalb ist er auch als «Tap-Dan» oder «Stepp-Dani» bekannt. Borak steppt frei improvisiert, fix choreografiert, nach Noten akustisch oder visuellorientiert auf Bühnen und in Fernsehshows rund um den Globus – und sogar jonglierend, im Duo mit Lukas Weiss. «Steppen ist eine Kombination zwischen Musizieren mit den eigenen Schuhen und Tanzen», erklärt Borak. Dies fasziniert ihn seit er damals als Fünfjähriger bei seiner Mutter das erste Mal Stepp-Unterricht nahm. Das Ausnahmetalent ist umgeben von Musik und Tanz aufgewachsen. «Für mich gehört diese Kunstform zum Leben dazu». Seine Mutter erzähle noch heute stolz, dass er als Kleinkind auf die Frage, was willst du denn mal machen, wenn du gross bist, mit «Tanzen mit Mami» antwortete. Zurzeit ist der 25-jährige Weltstar unter anderem in der Produktion «Wings» von Rigolo, dem Swiss Nouveau Cirque, zu sehen. Diese gefalle ihm besonders gut: «Die Mischung von Poesie, Artistik, Tanz und physikalischen Phänomenen ist einzigartig.»

Die Flügel des Herzens entdecken

Für Borak beschreibt das Stück das Leben: Die Geburt, der Verlauf desLebens, wo einem vieles beigebracht wird, sich Erfahrungen stapeln und dann der Tod. Doch das Stück lasse Raum für Interpretationen: Das internationale Artisten- und Tänzer-Ensemble erzählt mit Luft-Akrobatik, mit Stepp- und Hip Hop-Tanz und mit berührenden Tanztheater-Szenen vom Leben. Die Geschichte nimmt die Zuschauer auf eine Reise in eine Bilderwelt voller Poesie und Lebensweisheit mit. In ihr dreht sich alles um die Suche nach der eigenen Bestimmung. Die Artisten wollen die Menschen in 13 Szenenbilderninspirieren, die Flügel in ihrem eigenen Herzen zu entdecken, zu öffnen und abzuheben. «Alle Artisten haben ihren eigenen Moment, indem sie ihre Flügel entfalten. Dies bereitet Spass und Freude», so Borak. «Ich denke, der Zuschauer merkt, ob die Artisten selbst etwas dazu beigetragen haben und etwas von sich preisgeben oder ob die Darstellung nur erlernt und präsentiert wird», ergänzt er. In «Wings» präsentiert jeder Künstler seine Spezialität. Dennoch trainierte das Artistenteam für diese Produktion besonders intensiv. «Wir haben ein halbes Jahr mehrmals wöchentlich hart gearbeitet», erinnert sich Borak, «im April und Mai sogar fast täglich.» Die Premiere der ersten Tournee am 24. September 2014 konnten alle kaum erwarten. «Wir wollten unbedingt die Reaktionen des Publikums beobachten. Denn aufgrund des zeitintensiven Trainings hatte ich das Gefühl, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen», so der Stepptänzer und Choreograflachend. Die Reaktionen waren gut.

Freiheit trotz fixem Programm

Bei der Vorführung seiner Solonummer hat Borak grosse Freiheiten. «Ich steppe nie das Gleiche. Julius Oppermann (Perkussion und Musik) spielt Schlagzeug und teils jammen wir und fordern uns mit Rhythmen gegenseitig heraus.» So könne er jeden Abendetwas dazulernen und sei immerwieder aufs Neue motiviert, sein Bestes zu geben. «Mit der Rolle bin ich sehr zufrieden, denn 300 Shows immer dasselbe zu Tanzen, wie es in Musicals oft der Fall ist, ist nicht meins.» Dem Oltner Publikum möchte er am19. Februar eine einzigartige Erinnerung bescheren. Das schönste Geschenk, das man jemandem machen kann, ist ihm seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Auf der Bühne widmet der Artist seine ganze Achtsamkeit dem Augenblick, dem Publikum und die Zuschauer dem Artisten. Dies sei ein einzigartigerMoment.

 

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