«Super Chaos» - nichts für schwache Mägen

Kilbi Seit rund 30 Jahren gastiert der Schausteller Hanspeter Maier mit seinen Vergnügungsbahnen an der Kilbi in Olten. Dieses Jahr wird er mit seiner neusten Bahn «Super Chaos» in Olten sein.

Hanspeter Maier und seine Ehefrau Virakon vor der neuen Bahn «Super Chaos», welche in Olten Premiere feiert. mim)
Hanspeter Maier und seine Ehefrau Virakon vor der neuen Bahn «Super Chaos», welche in Olten Premiere feiert. mim)

Buntes Treiben am Hafen von Romanshorn im Kanton Thurgau. Das Seenachtsfest steht bevor und die Marktfahrer bauen ihre Stände auf. Der riesige «Super Chaos» von Schausteller Hanspeter Maier ist bereits aufgebaut. Dahinter parken fünf grosse, imposante Sattelschlepper und ein riesiger Wohnwagen. Maier und seine Frau Virakon gehören zu den wenigen fahrenden Schaustellern, die auf dem Festgelände übernachten. «Ich bin stolz darauf ein fahrender Schausteller zu sein», betont Maier. Trotzdem fehlt es dem frisch verheirateten Ehepaar an nichts - luxuriös präsentiert sich der riesige Wohnwagen auch von innen. Daneben hat Maier einen festen Wohnsitz in Neuwilen (TG).

Schausteller-Familie der viertenGeneration

Die Familie Maier ist eine bekannte Schausteller-Familie und mit Hanspeter Maier ist die vierte Generation auf dem Rummel tätig. Bereits als Kind reiste er mit seiner Mutter, die von Romanshorn stammt und seinem Vater aus Deutschland von Festplatz zu Festplatz. Er besuchte in der gastierenden Zeit jeweils die Schule vor Ort. Die Frage, ob er ein Aussenseiter an den Schulen war, beantwortet Maier mit einem Lachen: «Ich war stets eines der beliebtesten Kinder, denn einerseits war die Kilbi spannend und andererseits hatte ich stets einige Freikarten in der Tasche.» Später absolvierte Maier eine Anlehre als Feinmechaniker in Wetzikon. Nach deren Abschluss startete er 1975 mit seinem eigenen Zuckerwatte-Stand auf dem Rummel und half seinem Vater mit dem Autoscooter und der Schiffschaukel. Es folgten kleinere Spielbuden und Bahnen, bis er 1984 mit der ersten, grossen Bahn auf Tournee ging.

Vorschriften haben zugenommen

Wie hat sich der Beruf des Schaustellers verändert? Früher sei das Schausteller-Leben nicht so stressig gewesen, ausserdem habe noch nicht dieser finanzielle Druck geherrscht, meint Maier und fügt an, dass auch die erforderlichen Bewilligungen und die Bürokratie ständig zugenommen haben. «Trotzdem liebe ich meinen Beruf, denn ich bin mein eigener Chef und bezeichne deshalb meinen Beruf noch heute als Hobby.»

Freundschaften in Olten geschlossen

«1999 bin ich mit Chaos, dem Vorgänger-Modell der heutigen Bahn, umhergereist. Diese Bahn war sehr beliebt und hat mich 13 Jahre begleitet. Jedoch war es mir finanziell nicht möglich drei grosse Bahnen nebeneinander zu betreiben, weswegen ich die «Chaos» verkaufte», erinnert sich Maier zurück. Als er vor rund zwei Jahren von der fünf Meter höheren «Super Chaos» hörte, welche bis30 Meter hochschwingen kann, war die Entscheidung gefallen. «Es ist neu, dass man Rücken an Rücken sitzt und sich die Gondeln um die eigene Achse drehen», so Maier begeistert. Auf jeden Fall nichts für schwache Mägen. Maier, der im August seinen 58. Geburtstag feiert, ist heute aber eher selten auf Vergnügungsbahnen anzutreffen. «Aber selbstverständlich habe ich Super Chaos ausgiebig getestet. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch noch keine Sicherheitsgurten montiert, weswegen sie mich mit einem Spanset an die Gondel gebunden haben», erzählt der Schausteller schmunzelnd.

Effektiver Start in Olten

Romanshorn sei für ihn ein Probelauf, der effektive Start von «Super Chaos» finde in Olten statt. «Ich besuche Olten bereits seit dreissig Jahren, meine Bahn «Extrem» wurde in Olten getauft und ich treffe hier stets auf eine begeisterte Kilbi-Fangemeinde.» Zudem gefalle ihm die Stadt und er habe in all den Jahren einige Freundschaften geschlossen. Und welchen Wunsch hat Maier für seine Zukunft? Gesund bleiben, betont er.

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