«Strube» Oltner Leiche im Vögeligarten

Rolf Strub Unsere Oltner Stadtoriginale Ruedi und Heinz sind mit dem Hörspiel «Der Lismer-Club» auf Oltner Tour. Durch das Hörspiel führt der Oltner Schauspieler und Regisseur Rolf Strub.

Rolf Strub im Garten der Römerstrasse 5, in welchem das Hörspiel eingespielt wurde. mim)
Rolf Strub im Garten der Römerstrasse 5, in welchem das Hörspiel eingespielt wurde. mim)

Im November ist das Hörspiel «Der Lismer-Club - Ruedi und Heinz und die Fallmasche» erschienen. Die Rollen Ruedi und Heinz alias Rhaban Straumann und Matthias Kunz respektive «Strohmann-Kauz» wurden durch die Live-Unterhaltungsshow «Nachtfieber» bekannt, in welcher auch Rolf Strub als Alfi Battler mitwirkt. Zudem bestreiten die ungleichen Senioren seit einiger Zeit mit Rollator und Gezeter eine satirische Stadtführung durch Olten. Im Hörspiel finden Ruedi, der liebenswürdige, aber teilweise senile Sonnenschein, und Heinz, der mürrische Pessimist, eine Leiche imVögeligarten und beginnen Nachforschungen anzustellen. «Ich habe die Figuren Ruedi und Heinz bei einerLa Gala-Spezialaufführung in der Vario Bar erstmals gesehen und habe mich sofort in sie verliebt», erinnert sich Strub und fügt an: «Daraufhin habe ich Rhaban Straumann und Matthais Kunz angetragen, ein abendfüllendes Programm mit den beiden Senioren, zu gestalten.» So entstand das satirische Theaterstück «Landfroue-Hydrant», bei welchem Strub die Regie übernahm. Zwischendurch ist er gar als Ruedi oder Heinz beieiner Stadtführung eingesprungen.

Faszination Hörspiel

«Ich habe es als Kind geliebt mir die Hörspiele im Radio anzuhören», erzählt Strub, der in Trimbach aufgewachsen ist. Der Schauspieler hat bereits mit seinen Donogood-Kollegen Walter Millns und Raphael Burri fünf aufwändige Hörspiele, drei davon nach Romanen des Autors Terry Pratchett, eingespielt. Als Donogood-Mitglied steht Strub seit 2002 regelmässig in der Vario-Bar in Olten auf der Bühne. Die Idee ein Hörspiel mit den beiden Senioren in den Hauptrollen zu entwerfen, ist Strub vor einem Jahr gekommen, als er sich überlegte, wie sich die Stadt Olten wohl anhört. So schritt er den Weg der beiden Senioren über die Holzbrücke und durch die Winkelunterführung mit Endziel Vögeligarten ab und zeichnete jedes Geräusch auf. «Das Hörspiel mit seiner echten Oltner Geräuschkulisse lebt deshalb auch von den Menschen, welche in Olten leben. Beim Lismer-Club handelt es sich deshalb, um ein Oltner Roadmovie für die Ohren», erzählt der Regisseur schmunzelnd. Das Hörspiel könne jedoch auch problemlos von auswärtigen Personen gehört und verstanden werden. Für Oltner allerdings hat das Hörspiel das eine oder andere «Insiderwissen» auf Lager. Strub schrieb drei bis vier Fassungen, bis er mit Rhaban Straumann und Matthias Kunz im Studio von Robert Weder, an der Römerstrasse 5, das Hörspiel einspielte. Dabei sei der Produktionsleiter und Neu-Starrkircher Marcel Schumacher unverzichtbar gewesen.

In verschiedenen Sparten zu Hause

Für Strub sei es bereits als Jugendlicher klar gewesen, dass ihn sowohl die Musik, als auch das Theater interessiert. «Ich verspürte immer den Drang eine künstlerische Tätigkeit auszuüben, vielleicht auch, weil ich kein Talent fürs Rechnen hatte», erzählt er schmunzelnd. Trotzdem absolvierte er die Ausbildung zum Offsetdrucker bei der Firma Rentsch in Trimbach. Diesen Beruf übte der vielseitig Begabte jedoch nicht lange aus. «Ich war als Sänger tätig, spielte Theater und tingelte als Schauspieler von Basel nach Bern und Zürich und trat in einer Operette im Stadttheater Luzern auf.» Von Anfang an verfasste er selbst Theaterstücke und weitete später seine Schauspielertätigkeit nach Deutschland und Österreich aus. In dieser Zeit stellte Strub seine Musik zurück, vermisste sie aber bald. «Mir war es stets wichtig, verschiedenste Interessensbereiche auszuüben und zu kombinieren», erzählt der 52-Jährige, welcher auch Auftragsarbeiten als Texter und Schauspieler übernimmt. Im Jahr 2000 wurde er zudem für den Abschlussfilm «Eventually There» von Vinz Feller (Audience Award for Best Short) verpflichtet und verbrachtedafür einen Monat in New York.

Musik - ein wichtiger Teil

Im Hörspiel mit dabei ist auch die «Strickjackencombo», bestehend aus André Tihanov, Robert Weder und Rolf Strub. «Diese musikalische Formation ist nach einem gemeinsamen Abendessen 2010 entstanden», erzählt Strub und fügt an: «Die Musik und ein passender Soundtrack sind wichtige Komponenten im Hörspiel.» Die Spielplätze, wie beispielsweise der im Moment von den Sparmassnahmen der Stadt betroffene Vögeligarten, habe er ausgewählt, weil er sie schätzt. Strub liebt die Stadt Olten: «Ich fühle mich wohl bei den bodenständigen Oltnern.» Hörspiel: «Der Lismer-Club»,erhältlich in der Buchhandlung Klosterplatz

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