«Solidaritätsaktion über Generationen hinweg»

Gschänkli für Seniore Im Vorjahr in Solothurn mit viel Erfolg eingeführt, weitet der Spitex-Anbieter Home Instead seine Weihnachtsaktion für einsame Seniorinnen und Senioren nun auch auf die Region Olten aus.

Mit einem unerwarteten Geschenk so richtig viel Freude bereiten: «Gschänkli für Seniore» macht es möglich. (Bild: ZVG)
Mit einem unerwarteten Geschenk so richtig viel Freude bereiten: «Gschänkli für Seniore» macht es möglich. (Bild: ZVG)

Das Fest der Liebe naht mit grossen Schritten. Bereits in anderthalb Monaten feiern wir wieder Weihnachten. Für die allermeisten Menschen, längst nicht nur für Christen, ist das Weihnachtsfest Anlass, um liebe Mitmenschen zu beschenken. Ein Tag der Freude, der Geselligkeit, des Zusammenseins also? Ja, aber nicht für alle. Weihnachten wird nicht selten auch mit Einsamkeit oder Alleinfühlen, vielleicht sogar mit Verzweiflung verbunden. Die Dargebotene Hand etwa verzeichnet über die Festtage jeweils deutlich mehr Anrufe als im übrigen Jahresverlauf.

Um einsamen Seniorinnen und Senioren an Weihnachten eine kleine Freude zu bereiten, hat sich der Spitexanbieter Home Instead eine besondere Aktion ausgedacht: «Gschänkli für Seniore». Die Aktion will Menschen ansprechen, die einem einsamen Senior oder einer einsamen Seniorin einen Weihnachtswunsch erfüllen möchten. Zu diesem Zweck kontaktiert Home Instead Institutionen wie Altersheime, Kirchgemeinden oder Spitex-Organisationen. Diese können auf einer anonym gehaltenen Liste Vornamen von Personen eintragen, die an Weihnachten voraussichtlich nicht beschenkt werden; ebenfalls vermerkt werden soll der Geschenkwunsch. Die Aktion läuft im Kanton Solothurn vom 19. November bis zum 12. Dezember.

Home Instead ist schweizweit tätig, die Aktion wird dementsprechend auch in fast sämtlichen Kantonen umgesetzt. Andernorts gar schon seit Jahren. Im Kanton Solothurn fand die Premiere vor Jahresfrist statt, damals allerdings nur in der Stadt Solothurn im Manor. Alessandro Casadio, Seniorenfachberater bei Home Instead, ist im Kanton Solothurn federführend bei «Gschänkli für Seniore». «Ich wollte das auch in Olten machen, in der grössten Stadt des Kantons. So ging ich auf die Geschäftsleitung des Coop City zu und konnte diese begeistern, bei der Aktion mitzumachen.»

«Wiedererkennungswert schaffen»

Konkret funktioniert die Aktion folgendermassen: Home Instead erstellt pro Person, die sich bestimmt über ein Geschenk freuen würde, ein Wunschkärtchen. Die gesammelten Wunschkärtchen werden an Weihnachtsbäumen in ausgewählten Einkaufszentren ausgehängt; in Olten wird der Weihnachtsbaum im Coop City im Erdgeschoss neben der Rolltreppe aufgestellt. Interessierte Kunden greifen sich ein Wunschkärtchen, kaufen das Geschenk, lassen dieses verpacken und geben es zusammen mit dem Wunschkärtchen an der Kasse beim Weihnachtsbaum wieder ab. Optional kann auch eine persönliche Karte beigelegt werden. Kurz vor Heiligabend holt Home Instead die Geschenke ab und bringt sie den mitmachenden Institutionen vorbei, damit diese ihre Seniorinnen und Senioren an Weihnachten bescheren können.

Die Rückmeldungen im Vorjahr waren laut Casadio sowohl von Partnerorganisationen als auch von beschenkten Senioren dermassen positiv, dass rasch feststand, dass es 2022 zu einer Wiederholung kommen würde. Und der bald 62-jährige Hägendörfer denkt, dass es sich gar zu einer Tradition entwickeln könnte. «Weihnachten läuft meist mehr oder weniger gleich ab in den Familien. Der Wiedererkennungswert ist gross. Und einen solchen Wiedererkennungswert wollen wir auch mit dieser Aktion schaffen.»

Casadio ist hell begeistert von der Aktion, bezeichnet sie gar als «Höhepunkt» seines Berufsjahres. Die echte Freude von Schenkenden und Beschenkten berührt ihn sehr. Dabei ist ihm wichtig zu betonen, dass es sich zwar um eine Initiative von Home Instead handle, sein Unternehmen sich ansonsten aber im Hintergrund bewege. «Die Helden sind die Mitarbeitenden der Organisationen, welche die Geschenke übergeben. Und das ist auch gut so.» Manche dieser Organisationen sind im selben Geschäftsfeld tätig wie Home Instead. Dennoch meint Casadio, dass man diese nicht als Konkurrenten betrachte. «Derzeit ist die Betreuungssituation von Senioren dermassen prekär, dass man über den eigenen Tellerrand hinausblicken muss. Wir haben im Gesundheitswesen momentan grosse Probleme, so dass immer mehr Zusammenarbeit stattfindet.»

Mit den meisten Spitexorganisationen pflege man ein gutes Einvernehmen. Wenig Verständnis hat er für gewisse öffentlich-rechtlichen Spitexorganisationen, welche die «Gschänkli für Seniore»-Aktion nicht unterstützen, weil sie dafür mit Home Instead zusammenarbeiten müssten. Natürlich gelte für diese Aktion das Motto «Tue Gutes und sprich darüber». Aber: «Es profitieren alle davon.»

Die Wunschpalette ist breit

Und welche Geschenke werden denn so gewünscht? Das könne eine Flasche Wein, ein Sixpack Bier, ein Staubsauger, ein Seidenschal, ein Paar Pantoffeln, ein Pyjama, ein Tierkalender sein, so Casadio. «Also eine breite Palette an Dingen, die gewünscht und auch gekauft werden.» Der Hägendörfer freut sich jedenfalls schon sehr auf die kommenden Wochen, in denen er wohl wie im Vorjahr zahlreiche berührende Momente erleben wird. «Das Schöne ist: Es ist eine Solidaritätsaktion über alle Generationen hinweg.»

www.homeinstead.ch

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