Schönheitswettbewerb der Vierbeiner

Hundeausstellung Am Sonntag fand in der Stadthalle Olten die 27. Retriever-Weihnachtsausstellung statt. Dabei gab es vierbeinige Schönheiten aus aller Herren Länder zu sehen und zu bestaunen.

Der Rüde aus der Schweiz (links) und die Hündin aus Italien gingen als grosse Tagessieger hervor. (Bild: Dina Untersee)
Der Rüde aus der Schweiz (links) und die Hündin aus Italien gingen als grosse Tagessieger hervor. (Bild: Dina Untersee)

Manche führen gerne ihren neusten Sportflitzer vor, andere wissen ihre Mitmenschen mit einer teuren Rolex zu beeindrucken. Eine Vorführung etwas anderer Art fand am vergangenen Sonntag statt, als Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer aus der Schweiz, aber auch aus Deutschland, Österreich, Finnland oder Italien in die Stadthalle Olten pilgerten, um ihren liebsten Vierbeiner einem grossen Publikum vorzuführen und von einem Richterteam beurteilen zu lassen. Dabei war es nicht einfach ein sonntäglicher Plausch von Hundefreunden, im Gegenteil: Hunden, die an einer, wie es im Fachjargon heisst, Rassehundeausstellung oder einer Zuchtschau teilnehmen, steht oft eine Karriere, die von einem Wettbewerb zum nächsten führt, bevor.

«Es ist schön zu wissen, wo der eigene Hund steht», sagte am Sonntag eine Besucherin, die mit ihrem noch jungen Hund zur Veranstaltung gekommen war. Die von der Regionalgruppe Nordwestschweiz des Retriever Clubs Schweiz durchgeführte «Retriever-Weihnachtsausstellung» fand zum 27. Mal statt. «Früher waren wir in Wettingen, doch da wurde der Platz zu knapp. Zum Glück wurden wir mit der Stadthalle Olten, wo viel Platz zur Verfügung steht, fündig. Es ist immer eine Freude zu sehen, wenn Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer mit ihrem Tier kommen, um es zu zeigen und beurteilen zu lassen», so OK-Präsidentin Sylvie Berger. Beim Anlass in Olten wirkten auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Regionalgruppen mit. Auch die Präsidentin des Retriever Clubs Schweiz, Regula Lehmann, war vor Ort. Zwei Retrievers wurden an diesem Tag ausgezeichnet, einer aus Italien und einer aus der Schweiz.

Schönheit und Arbeit

«Grundsätzlich nehmen an solchen Hundeausstellungen nur Rassenhunde teil», sagt Franz Berger, Präsident der Regionalgruppe Nordwestschweiz. Dabei orientiere man sich an den Rassenstandards der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem weltweit grössten Hundezuchtverband. Allgemein werde zwischen jungen Hunden bis Veteranen unterschieden, zugleich existierten aber auch verschiedene Klassen mit festen Kriterien zur Beurteilung: Die Nachwuchsklasse, auch Welpen genannt, ist für Hunde gedacht, die weniger als ein Jahr alt sind und deshalb noch nicht nach etablierten Kriterien bewertet werden. Eine Teilnahme in dieser Klasse ermöglicht es den Besitzern jedoch herauszufinden, ob ihr Tier für eine Karriere als Ausstellungshund geeignet ist.

Ab Jüngsten-, Jugend-, Offen-, Gebrauchshunde- und Veteranenklasse wird eine Bewertung vorgenommen. Diese orientiert sich unter anderem an der Frage, ob ein Hund nach weiteren Sieger-Anwartschaften sogar Champion werden kann, was natürlich das höchste der Gefühle für Hundebesitzerist: «Diese Auszeichnung erfolgt nur an Hunde, die bereits zwei nationale und zwei internationale Zertifikate erhalten haben.» Nur wenn ein Hund vier sogenannte «Certificats d’ Aptitude au Champion» erhalten hat, kann er oder sie Schönheitskönigin oder Schönheitskönig werden, wobei im Fachjargon nicht von Schönheit, sondern von Zucht und Rasse gesprochen wird. «Wenn ein Hundebesitzer ein solches Tier hat, läuft er sehr wahrscheinlich mit einem hohlen Kreuz durch die Gegend», scherzt Berger.

Einen weiteren Teil bilden die sogenannten Arbeitshunde: «Dabei ist ein guter Stammbaum in Zusammenhang mit den Leistungen, welche die Hunde erbracht haben, wichtig. Gleichzeitig wird ein Minimum an Aussehen vorausgesetzt.» Diese Hundebesitzer seien «jagdlich orientiert. Sie bringen ihren Hund, um ihn zu prüfen und dann weiter zu züchten, damit die Linie der erfolgreichen Retriever in der Jagd bestehen bleibt.

Alte Tradition

Bereits 1956 wurde der Schweizer Springer Spaniel Club gegründet. 1968 wurde der Vereinsname in Schweizer Springer Spaniel und Retriever Club Schweiz umbenannt. 1986 entschieden sich die Springer Spaniel-Mitglieder, in den Spaniel Club Schweiz zu wechseln. 1986 wurde der Verein in Retriever Club Schweiz RCS umbenannt. Heute zählt der RCS zu den grössten Rasseklubs in der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG. Der RCS fördert die Zucht und Verbreitung der Retrieverrassen sowie die Haltung, Erziehung und Ausbildung der Retriever nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, sportlich fairer Gesinnung und den Grundsätzen des Tierschutzgedankens ebenso wie die Förderung der Aus- und Weiterbildung von Züchtern und Hundehaltern.

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