Saners Herzensprojekte

Hugo Saner Am Freitag, 27. November wird die diesjährige Weihnachtsbeleuchtung erstmals angeschaltet. Initiant für die Weihnachtsbeleuchtung auf der rechten Aareseite war Hugo Saner, Herzspezialist und Begründer von vielen erfolgreichen (Oltner) Projekten.

Geht mit gutem Beispiel voran: Hugo Saner liebt die Bewegung in der Natur - ob zu Fuss oder auf dem Velo. (Bild: ZVG)
Geht mit gutem Beispiel voran: Hugo Saner liebt die Bewegung in der Natur - ob zu Fuss oder auf dem Velo. (Bild: ZVG)

Eben erst ist er mit seiner Ehefrau von einer Fahrradtour in Amerika zurückgekehrt. «Da wir mit dem Fahrrad und dem Zelt unterwegs sind, schätzen wir neben der Weite auch die komfortablen amerikanischen Campingplätze, die mit Bänken und Stühlen ausgestattet sind», erzählt der
67-jährige Hugo Saner schmunzelnd. «Diese Art zu reisen gefällt uns und zudem möchte ich auch ein Vorbild sein», so Saner weiter und fügt an: «Bewegung ist etwas vom Wichtigsten für die Prävention, um der Zuckerkrankheit, Osteoporose oder einem Herzleiden vorzubeugen. Aber ich esse auch gerne und wir gönnen uns am Abend ein Glas Wein vor dem Zelt», fügt der Herzspezialist lachend an.

Den Menschen als Ganzes wahrnehmen

Der emeritierte Professor wuchs im Oltner Bifangquartier auf. Seinen Eltern gehörte die Verpackungsfirma Saner-Hüssy in Olten. «Bereits in der Primarschule wollte ich Missionsarzt werden, wie Albert Schweizer», erinnert sich Saner. Nach abgeschlossener Ausbildung arbeitete der Mediziner sechs Monate in Kolumbien. Später vermochte aber ein von der Kardiologie sehr begeisterter Oberarzt, Saner für dieses Tätigkeitsfeld zu begeistern. «Ich erkannte, dass das Herz und die Seele zusammenhängen.» Dies ist auch der Grund, weshalb für ihn nicht nur das Herz entscheidend ist, sondern auch Gemüt und Verfassung des Patienten. «Für mich zählt der Mensch als Ganzes.»

Pionierarbeit in Sachen Herz

Nach dem Studium in Bern wurde Saner Assistenz- und Oberarzt und absolvierte später die Ausbildung zum Internisten und Kardiologen am Kantonsspital Olten, in Bern und in Minneapolis (USA). Am Kantonsspital Olten war er während 20 Jahren für das Herz verantwortlich. Als er gemeinsam mit seiner Ehefrau Dr. Brigitte Saner die eigene Praxis an der Florastrasse eröffnete, wohnte das Paar auf der linken Aareseite, bis es darauf nach Starrkirch zog. Der Pionier war es auch, der 1986 am Kantonsspital Olten das erste ambulante Rehabilitationsprogramm für Herzpatienten ins Leben rief. «1997 wurde ich dann für eine leitende Stelle im Inselspital Bern angefragt. Ab diesem Zeitpunkt war ich nur noch in einem 50%-Pensum in der Praxis tätig und baute die restliche Zeit eine Abteilung für Prävention und Rehabilitation am Inselspital auf.» Inzwischen wurden in der Schweiz und im Ausland anhand des Oltner Modells viele Präventions- und Rehabilitationszentren eröffnet. Ausserdem rief Saner die Herzgruppe Olten ins Leben, mit welcher er wöchentlich während 20 Jahren einen zweistündigen Spaziergang unternahm. «Das Wichtigste war mir die Lebensqualität meiner Patienten zu verbessern. Zudem hatte die Wanderung auch eine soziale Komponente, denn Bewegung bringt Leute zusammen», so Saner, der als Hobby gerne Witze sammelt. «Doch leider haben wir in der Präventions- und Rehabilitationsmedizin ein grosses Nachwuchsproblem. Der Verdienst ist im Vergleich zu anderen medizinischen Bereichen bedeutend kleiner und zudem ist es für viele Spezialisten auch weniger attraktiv, sich die Sorgen der Patienten anzuhören», gibt Saner zu bedenken. Bestehende Präventionszentren stehen nun auf der Kippe, den Sparmassnahmen der Kliniken zum Opfer zu fallen. Als emeritierter Professor arbeitet er heute in einem 20%-Pensum an der Universität Bern in der Forschung. Daneben hat er an der führenden russischen Universität in Moskau einen Lehrstuhl für Kardiologie und baut einen europäischen Kongress für «eKardiologie» auf.

Weihnächtliche Stimmung

Die drei geschmückten Tannen an der Aare und die im vergangenen Jahr eingeführte Weihnachtsbeleuchtung auf der rechten Aareseite hat Hugo Saner organisiert und dafür Spender zusammengetrommelt. «Die rechte Stadtseite wurde sehr stiefmütterlich vonseiten der Stadt behandelt und auch in diesem Jahr haben wir für die Erweiterung der Beleuchtung kaum Geld erhalten. Das geht nicht», empört er sich und fügt an: «34’000 Menschen sind pro Woche auf der rechten Aareseite unterwegs, dort liegt die Zukunft. Der emotionale Wert einer solchen Aktion wird ebenfalls sehr unterschätzt, denn es ist wichtig, den Menschen im Winter etwas Licht zu spenden. In diesem Jahr beteiligen sich beispielsweise die Schüler vom Bifangschulhaus, indem sie Engel basteln und der Oltner Jonas Hufschmied habe via einer «Crowdfunding-Aktion» 5’400 Franken gesammelt. Mehr möchte Saner, der einst für die Umwandlung der Turnhalle in der Schützenmatte ins Kulturzentrum Schützi verantwortlich war, nicht verraten. Nur so viel: Es findet am Freitag, 27. November um 18 Uhr vor dem neuen Campusgebäude eine grosse Eröffnungsfeier statt. Woher er die Energie nehme? «Meine positive Grundhaltung ermöglicht es mir, Niederlagen und Kritik ins Positive umzudrehen, ausserdem ziehe ich Energie durch die Dankbarkeit der Menschen. «Ich bräuchte jedoch drei Leben, um alles umzusetzen, was ich möchte», weiss Hugo Saner, der in seiner Freizeit in der vor 20 Jahren gegründeten «Olten Südwest Jazzband» das Schlagzeug trommelt.

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