Protestant gibt in der St. Marien den Ton an

Christoph Mauerhofer Seit dem letzten August spielt ein neuer Organist in der Oltner Kirche St. Marien: Christoph Mauerhofer. Mit seinen 24 Jahren passt der St. Galler so gar nicht ins Bild des gängigen Orgelspielers. Am Neujahrskonzert vom 1. Januar will er das Tasteninstrument daher von einer anderen Seite präsentieren.

Lässt die Orgel in der Kirche St. Marien erklingen: Christoph Mauerhofer. (Bild: vwe)
Lässt die Orgel in der Kirche St. Marien erklingen: Christoph Mauerhofer. (Bild: vwe)

Aus reiner Neugier habe Christoph Mauerhofer damals zu seinem speziellen Instrument gefunden. «Seit meinem vierten Lebensjahr nahm ich Klavierunterricht und da mein damaliger Musiklehrer auch als Organist tätig war, wurde der Weg zur Orgel quasi von ihm gebahnt», erinnert er sich. Auch sein Grossvater habe dieses Instrument beherrscht und so war der Bereich für Mauerhofer nicht vollkommenes Neuland.

Ein Reformierter unter Katholiken
Bereits mit 14 Jahren übernahm der Organist vereinzelte Einsätze in der reformierten Kirche seines Heimatdorfes Lichtensteig (SG). Bald absolvierte er aber auch erste Auftritte in katholischen Kirchgemeinden – und dies als Protestant. «Obwohl ich in einer reformierten Familie aufgewachsen bin, faszinieren mich die prachtvollen und teilweise üppigen Zeremonien der katholischen Kirche. Rein musikalisch sind diese für mich besonders interessant.» Ansonsten spiele für ihn die Konfession jedoch keine Rolle. «Ich nahm beispielsweise auch am Weltjugendtag 2008 in Sydney (AUS) der römisch-katholischen Kirche teil und empfand diesen als sehr bereichernd.» Er ist und bleibe jedoch Mitglied der reformierten Kirche und ist froh, dass solche Zugehörigkeitsfragen heutzutage, zumindest in der Schweiz, kein Problem mehr für Kirchenmusiker darstellen. So ist der St. Galler beispielsweise auch Dirigent eines katholischen Kirchenchors der Gemeinde Bazenheid (SG).

Die Orgel als vielfältigstes Instrument
Denn egal in welcher Kirche, für Christoph Mauerhofer steht die Musik im Vordergrund. «Nachdem ich in der Kantonsschule Wattwil (SG) weiter meine Beziehung zum Orgelinstrument festigen konnte und meine mit Abstand besten Noten in den musischen Fächern erhielt, entschied ich mich auf den Weg des Musikers zu setzen.» So beendete der 24-Jährige im letzten August sein Musikstudium an der Hochschule Luzern. «Während meines Studiums mit Hauptfach Orgel durfte ich die enorme Vielfältigkeit dieses Instrumentes weiter kennenlernen. Jede Orgel ist und klingt anders und man kann sie in den verschiedensten Musikstilen sowie Situationen einsetzen.» Eine Orgel könne nämlich einerseits enorm raumfüllend klingen, andererseits bei beispielsweise Beerdigungen eine ruhige, besinnliche Atmosphäre schaffen. «Genau diese verschiedenen Seiten meines Instrumentes versuche ich auch während den Gottesdiensten oder sonstigen Auftritten zu demonstrieren.» Langweilig wird es Mauerhofer dabei nie. «90 % meines Spiels in den wöchentlichen Sonntags-messen ist Improvisation. Ich spreche mich mit den Liturgen des jeweiligen Gottesdienstes ab und gestalte die Musik dann so, dass ein roter Faden durch die Messe entsteht. Selbstverständlich passe ich mich mit meiner Spielart auch dem jeweiligen Anlass an.» So werde die Adventszeit musikalisch ruhiger gehalten.

Spezielles Neujahreskonzert
Um die Orgel einem breiteren Publikum näher zu bringen, lädt Christoph Mauerhofer gemeinsam mit seiner Freundin, der Flötistin Mirjam Kühni, zu einem ganz speziellen Neujahreskonzert am 1. Januar in die Kirche St. Marien, das vom traditionellen Wiener Neujahreskonzert inspiriert wurde. «Während des Neujahreskonzerts habe ich die Chance die Orgel als Soloinstrument oder auch im Duo mit dem Flötenspiel zu präsentieren», erklärt Mauerhofer, der im letzten August auf Grund seiner neuen Festanstellung bei der Pfarrei St. Marien nach Olten umgezogen ist. Auch fürs Jahr 2015 sei so einiges Musikalisches in der Kirchgemeinde geplant. «Am 5. September veranstalten wir gemeinsam mit der Friedens-, St. Martins-, Stadt- und Pauluskirche einen Orgelspaziergang, bei welchem die Organisten der Stadt Olten ihr Können unter Beweis stellen.»

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