Olten taucht ins weihnächtliche Sternenmeer

Neue Weihnachtsbeleuchtung Am 29. November um 18 Uhr wird die neue Weihnachtsbeleuchtung auf dem Ildefonsplatz offiziell in Betrieb genommen. Der künstlerische Vater der Weihnachtsbeleuchtung ist der Lichtgestalter Renato M. De Toffol.

Lichtgestalter Renato M. De Toffol freut sich, dass die Weihnachtsbeleuchtung in Olten umgesetzt werden konnte. mim)
Lichtgestalter Renato M. De Toffol freut sich, dass die Weihnachtsbeleuchtung in Olten umgesetzt werden konnte. mim)

Mit strahlenden Augen, aber auch einem prüfenden, kritischen Blick spazierte Renato M. De Toffol durch die Oltner Altstadt. Der 63-jährige Lichtgestalter hat bereits die Beleuchtung des Stadttheatersund des Konzertsaales Olten entworfen und sich anfangs 2011, mit vier anderen Lichtgestaltern für den Gestaltungsauftrag der Oltner Weihnachtsbeleuchtung beworben und den Zuschlag erhalten.

Sterne in der Oltner Altstadt

 

Die Idee der Oltner Weihnachtsbeleuchtung begleitete De Toffol schon lange Zeit, deshalb freut es ihn umso mehr, dass dieses Zusammenspiel zwischen Lichterbögen und Kugeln realisiert werden konnte. «Die 52 Kugeln füllen sich mit Licht und projizieren mit diesem ein Sternenmeer in die Oltner Altstadt», so De Toffol und fügt an: Es sei zudem selten, dass eine Weihnachtsbeleuchtung auch am Tag wirke und nicht nur in der Nacht durch die Lichter schön aussehe. Viele Personen sind fasziniert von den grossen kupferfarbenen Kugeln, welche den Betrachter und sein Umfeld spiegeln. Die 46 Lichtbögen stellen Tannäste dar, welche sich je nach Gasse in der Länge und Höhe unterscheiden. Auf der alten Holzbrücke seien ursprünglich auch Kugeln vorgesehen gewesen, diese Variante sei jedoch aufgrund praktischer Überlegungen fallen gelassen worden. Nun säumen 12 Girlanden die alte Holzbrücke. «Es handelt sich bei der gesamten Weihnachtsbeleuchtung um LED-Lichter. Der grösste Tannast benötigt lediglich 60 Watt und eine Kugel 35 Watt», erzählt De Toffol. Die schlagfeste Kugel wird in der Schweiz hergestellt und besteht aus Polycarbonat (Kunststoff) mit einer aufwändigen Aluminium-Innenbeschichtung. «Wir arbeiteten lange daran, den richtigen Farbton für die Kugeln zu finden. Nun haben wir uns aufgrund des perfekten Glanzes für einen wetterfesten Autolack entschieden», erklärt der Lichtgestalter.

Auf unserem Spaziergang durch die Altstadt begegnen wir René Zeltner von der a.en. Er hat während Wochen die Installation der Weihnachtsbeleuchtung begleitet und Haushalt um Haushalt besucht, um die Bewilligung für die Anbringung der Haken an der Hausfassade einzuholen.

Licht begleitete seine Kindheit

 

De Toffol’s Vater gehörte einst eine Leuchtenfabrik. So kam der St. Galler mit italienischen Wurzeln früh in Berührung mit Licht und den Möglichkeiten von Lichtkörpern. «Ich habe in jungen Jahren begonnen, Beleuchtungen zu bauen.» De Toffol absolvierte aber die Ausbildung zum Maschinenmechaniker, die Begeisterung für die Möglichkeiten des Lichts blieb aber stets vorhanden. «Ich finde es toll, wenn einer Beleuchtung, wie der Weihnachtskugel, nicht anzusehen ist, was in ihr steckt», erklärt De Toffol, der seit 39 Jahren in der Lichtplanung tätig ist. Er ist einerseits von der Firma Regent Lighting, Basel als Lichtgestalter angestellt (Lieferfirma für die Oltner Weihnachtsbeleuchtung), führt aber daneben ein eigenes Atelier bei sich zu Hause in Eggersriet (SG). Welches waren die grössten Projekte De Toffols? «Das Stadion Letzigrund war anspruchsvoll, spannend war für mich aber auch das Drehrestaurant Hohenkasten (SG). Am Flughafen Wien haben wir die Teilplanung übernommen und soeben haben wir das Kurhaus Oberwaid in St. Gallen abgeschlossen.» Die meisten Aufträge De Toffols sind aus der Schweiz, so tingelt der Lichtkünstler durchs ganze Land. Im Ausland hält er zudem Vorträge, doch eigentlich ist De Toffol ein Familienmensch und versucht nun etwas mehr Zeit für seine vier Enkelkinder zu haben, als früher für seine vier Töchter. Und wie sieht es beim Lichtgestalter zu Hause aus? «Es stehen einige selbst entworfene Objekte zu Hause, aber dies ist nicht zu vergleichen mit einem Architekten, der sein Haus «durchgestylt» hat. Bei uns wird in erster Linie gelebt, deshalb muss die Beleuchtung stimmig, aber auch praktisch sein.» Wieso entwerfen Sie Weihnachtsbeleuchtungen? «Es ist mir wichtig in der Adventszeit Wärme auszustrahlen und Menschenherzen zu berühren», so De Toffol und seine Augen leuchten wieder.

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