Nimm dir Zeit- auch für «Roamer»

Samuel Blatter Am Donnerstag, 28. März findet das nächste Konzert der Band «Roamer» der Reihe «Take my Time» im Coq d’Or statt. Frontmann Samuel Blatter erzählt, wieso es so wichtig ist, sich Zeit zu nehmen.

Der Musiker Samuel Blatter spielt zurzeit mit seiner Band «Roamer» die Konzertreihe «Take my Time» im Coq d’Or. mim)
Der Musiker Samuel Blatter spielt zurzeit mit seiner Band «Roamer» die Konzertreihe «Take my Time» im Coq d’Or. mim)

Die 2007 gegründete Band «Roamer», welcher neben Samuel Blatter, Christian Weber, Simon Rupp und Martin Stebler angehören, spielt eine vielschichtige und unkonventionelle Musik namens «Noise Pop». Gerade deswegen passt sowohl der Projektname «Take my Time», als auch das Konzept der Konzert-Reihe: Für die Musik von «Roamer» gilt, sich intensiv mit der Musik auseinanderzusetzen. Das «Take my Time»-Projekt findet auf zwei Ebenen statt. Samuel Blatter hat den Song «Take my Time» geschrieben und dazu aufgerufen, sich mit dem Begriff «sich Zeit nehmen» zu beschäftigen und diese Momente, in welchen sich die Personen Zeit nehmen, zu filmen. In den letzten Monaten sind einige Filme auf die Internetseite www.takemytime.tv hochgeladen worden. «Ziel ist es, aus den Filmen ein Videoclip zum Song zusammenzustellen», erklärt Blatter. Neben diesem Filmprojekt spielt «Roamer» seit letztem Oktober monatlich im Coq d’Or. «Einige Songs spielen wir jeden Monat und bieten damit eine Live-Möglichkeit sich intensiv mit unserer Musik auseinanderzusetzen. Zudem habe ich mir auferlegt, für jedes Konzert ein neues Lied zu komponieren. Weiter haben wir immer wieder hochkarätige Gäste. Im April wird uns Pedro Lenz beehren und im Mai der Ex-Abermensch-Sänger Rainer Amman.», erzählt Blatter.

Bewusstsein und Ablenkung

 

Aber wie ist es überhaupt zum Projekt «Take my Time» gekommen?Samuel Blatter erkrankte mit 27 Jahren an Krebs. «Nachdem ich die Diagnose erhalten habe, machte ich einen Spaziergang, setzte mich auf einen Baum und habe ein Lied geschrieben. Erst mit der Tatsache «ich bin krank» habe ich mir bewusst Zeit genommen. Die Krankheit hat mein Bewusstsein verändert», erzählt Blatter. Zudem stelle er fest, dass er ständig abgelenkt werde. Im Internet sei es für ihn deshalb unmöglich, sich Musik anzuhören, da er ständig durch Nachrichten oder andere Einflüsse abgelenkt werde. Musik geniesse er, indem er sich eine CD oder Vinyl anhöre, so Blatter weiter.

Von Italien nach Kolumbien

 

Neben «Roamer» ist Samuel Blatter seit fünf Jahren ein Mitglied des rund 16-köpfigen «Fischermanns Orchestra», welches sowohl in Klubs als auch auf der Strasse spielt. «Letztes Jahr haben wir auf einer Tour den japanischen Filmemacher Kohei Yamaguchi kennen gelernt, der uns zwei Wochen begleitete. Daraus ist der Film «Tokio Filter» über das Orchester entstanden, welcher am 23. März in der Jazzkantine in Luzern Filmpremiere feiert», erzählt Blatter nicht ohne Stolz. Ein weiteres Projekt von Blatter hat auch schon zu einem Gastauftritt bei der Konzertreihe «Take my Time» geführt: Blatter komponiert die Musik für die neue Produktion von Anja Gysin und ihrer Tanzkompanie «Betweenlines». Zudem ist er auch für den musikalischen Teil des abendfüllenden Programms des Poetry-Slammers Kilian Ziegler verantwortlich. Das Hauptstandbein des Musikers, der seit seinem sechsten Lebensjahr Klavier spielt, ist aber der Klavierunterricht. Der in Solothurn aufgewachsene Blatter hat die Musikhochschule Luzern im Bereich Jazz mit einem Diplom in Komposition und Pädagogik abgeschlossen.

«Olten ist meine Heimat»

 

Vor drei Wochen ist Blatter nach Hägendorf umgezogen, zuvor wohnte er mit seiner Freundin vier Jahre in Olten. «Olten ist und bleibt meine Heimat und ist stark mit dem Coq d’Or verbunden, denn da befindet sich durch die vielen Freunde, auch meine musikalische Heimat», schwärmt Blatter. Am Konzert am nächsten Donnerstag wird der Videokünstler Roger Fähnrich das Konzert von «Roamer» begleiten und die Bühne mit seiner Lichtshow inszenieren. «Diese Konzertreihe war für uns als Band inspirierend und hat geholfen unseren Stil zu verfeinern», ist der Musiker überzeugt. Diese Inspiration lässt die Band demnächst ins Studio gehen, um ihr erstes Album einzuspielen, welches voraussichtlich im Herbst erscheinen wird.

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