Mutter der Buchmesse

Buchmesse Olten Vom 31. Oktober bis 3. November wird im Stadttheater zum 8. Mal die Buch-messe Olten durchgeführt. Sandra Näf, Leiterin der Buchmesse, erzählt von ihrem Buchhändlerleben, den Anfängen und den diesjährigen Schwerpunkten.

Kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen: Sandra Näf, Leiterin der Buchmesse Olten. mim)
Kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen: Sandra Näf, Leiterin der Buchmesse Olten. mim)

Über lange Zeit führte das Schweizer Buchzentrum in Hägendorf eine Buchmesse durch, diese jedoch ausschliesslich für Buchhändler. Als diese mangels Nachfrage, welche aufgrund der elektronischen Möglichkeiten entstand, nicht mehr stattfand, ermutigte der ehemalige Lagerleiter des Schweizer Buchzentrums Peter Knapp seinen Sohn, in Olten eine Buchmesse für das Publikum durchzuführen. «An Pfingsten 2006 fragte mich der Verleger und Autor Thomas Knapp an, ob ich mithelfen würde, die Buchmesse in Olten zu organisieren», erzählt Sandra Näf, Leiterin der Buchmesse Olten. «Die Kontakte, welche ich durch meine langjährige Tätigkeit beim Schweizer Buchzentrum gewonnen habe waren zwar hilfreich, doch trotzdem war der Start eine Herausforderung. Wir hatten viele Ideen, haben jedoch bei Null begonnen. Schnell wurde klar, dass wir die Selektion der Bücher nicht alleine treffen können, deshalb suchten wir einen Partner, welchen wir mit dem Buchhaus Lüthy gefunden haben.» Sie seien glücklich, über all die Jahre das Familienunternehmen Lüthy mit im Boot zu haben. «Bei der ersten Durchführung wussten wir kaum was es alles benötigt und kurz vor der Messe wurde uns bewusst, dass die Sachgebiete nicht beschriftet sind», erinnert sich Näf schmunzelnd. Was als «selbstgestrickte» Buchmesse begann, konnte über die Jahre zu einem etablierten Anlass mit vielfältigem Rahmenprogramm entwickelt werden: «Wir präsentieren rund 10’000 Titel aus allen Bereichen der Literatur und locken jährlich 8’000 Besucher nach Olten», erzählt Sandra Näf.

In der Region hängen geblieben

Näf wuchs in Winterthur auf, absolvierte ihre Buchhändlerlehre und reiste danach durch Neuseeland. «Ich wäre beinahe nicht mehr nach Hause gekommen», schmunzelt sie. Zurück in Winterthur suchte die junge Frau eine Veränderung und bewarb sich deshalb 1985 auf ein Stelleninserat des Schweizer Buchzentrums. So kam es, dass die Winterthurerin nach Trimbach zog. «Später lernte ich meinen Ehemann kennen und blieb in der Region hängen», erzählt Näf. Sie übernahm die Leitung der Verkaufsförderung, absolvierte die Ausbildung zur Werbefachfrau, wechselte zur Werbeagentur Balmer, später zum Buchshopping und wurde 1993 Mitglied der Geschäftsleitung bei der Buchhandlung Jäggi in Basel. 1996 wurde Tochter Deborah geboren. Nach einigen Jahren kehrte Näf zurück in die «Heimat» und übernahm die Leitung von «Bookit», einer Tochtergesellschaft des Schweizer Buchzentrums. Später arbeitete sie beim Magazin «Schweizer Buchhandel» in der Inserateakquisation mit.

Individueller und persönlicher Touch

«Der administrative Aufwand für die Buchmesse Olten ist stark gewachsen. Früher hatten die Unterlagen von mehreren Buchmessen in einem Ordner Platz, heute benötige ich pro Buchmesse einen Ordner. Die Sponsorenpflege nimmt zudem einen grossen Teil meiner Zeit in Anspruch und selbstverständlich dürfen die vielen Anfragen der unterschiedlichen Verlage nicht vergessen werden», erklärt Näf. Sie könnte problemlos die Stadthalle Olten füllen, so viele Anfragen treffen ein, doch die Durchführung im Stadttheater liegt der Leiterin am Herzen. «Durch die schönen Räumlichkeiten erhält die Buchmesse diesen individuellen und persönlichen Touch, welcher mir sehr wichtig ist.»

Auf zu neuen Ufern

Die diesjährige Buchmesse hat auch bezüglich Rahmenprogramm einiges zu bieten. Der heute stattfindende Oltner Abend wird durch die Schriftsteller Alex Capus und Pedro Lenz bestritten. Der Freitagabend gestaltet sich mit den «Shot Stories» lese- und trinkfreudig im Coq d’Or und am Samstag wird die Buchmesse wiederum mit den Jazz-Tagen in der Vario Bar verknüpft. «Ebenfalls zum ersten Mal führen wir am Freitag einen Medientag mit drei verschiedenen Talks durch», freut sich Näf. «Selbstverständlich wird auch wieder Pieps vor Ort sein und die Kleinen begeistern, aber ein persönliches Anliegen ist mir die Schaffung einer Plattform für Randgruppen. Dieses Jahr bieten wir deshalb am Samstag der Gebärdensprache eine Plattform.» Der Sonntag gehört ganz der Familie.

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