«midland rowdies»

Olten wird vom 29. Junibis am 1. Juli zur Hochburg der Gigathleten. Das Team «midland rowdies» erzählt, weshalb der Swiss OlympicGigathlon 2012 kein Plauschanlass ist, er aber trotzdem Spass macht.

Die «midland rowdies»: v.l.n.r vorne Barbara Wapf (Schwimmen), Roger Wettstein (Rennvelo), v.l.n.r. hinten: Stefan (Bike) und Christa Bertschi (Laufen). Es fehlt Oli Wettstein (Inline). Ihr Vorhaben: 430 km im Team zurückzulegen. jpi)
Die «midland rowdies»: v.l.n.r vorne Barbara Wapf (Schwimmen), Roger Wettstein (Rennvelo), v.l.n.r. hinten: Stefan (Bike) und Christa Bertschi (Laufen). Es fehlt Oli Wettstein (Inline). Ihr Vorhaben: 430 km im Team zurückzulegen. jpi)

Ende Juli treffen sich 6’400 Gigathleten und Supporter. Die Sportler legen einzeln oder im Team insgesamt je 430 Kilometer und 7’730 Höhenmeter zurück. Der jährlich stattfindende Gigathlon findet in diesem Jahr unter dem Motto «closer to you» rund um den Verkehrsknotenpunkt Olten statt. «Olten wurde ausgewählt, weil die jeweiligen Ablösestationen gut mit den ÖVs erreichbar sind. An meinem letzten Gigathlon herrschte ein Verkehrschaos, man stand mit dem Auto im Stau und verpasste so der eigene Start», vermutet Barbara Wapf, die mit vier Teamkollegen unter dem Namen «midland rowdies» unterstützt vom Stadtanzeiger am Gigathlon teilnimmt.

 «Team of five» in zehn Sekunden 

 «Ich dachte, es brauche mehr Überredungskünste, um ein «team of five» zusammenzustellen. Besonders bei Barbara Wapf – sie hat ein ‹Trauma› vom letzten Gigathlon», erzählt Roger Wettstein, der Captain des im Herbst gegründeten Teams. Er habe aber nur zehn Sekunden gebraucht. Seine vorbereitete Rede wäre länger gegangen, fügt er schmunzelnd an. «Ich war mit meiner Leistung nicht zufrieden, fror und verlor beim Überqueren des Sees auch noch den Datenchip», erklärt die Hobbyschwimmerin ihr negatives Erlebnis, dem sie nun in der heimischen Aare ein Ende setzen will. «Mein erster Gigathlon war ein voller Erfolg: Ich musste sogar an der Ablösestation warten, weil mein Teampartner dachte, ich bräuchte viel länger für die Strecke», erzählt Wettstein lachend. Auch die restlichen Teilnehmer sind motiviert und voller Vorfreude. Ihr Vorhaben: 54 km laufen, 12 km schwimmen, 92 km biken, 185 km Rennvelo fahren und 88 km auf Inlines zurückzulegen.

 Oltner sind am Gigathlon gut vertreten 

 Neben den «midland rowdies» sind viele Fünfer- und Couple-Teams sowie Einzelteilnehmer aus der Region angemeldet. Ist dies, weil der Gigathlon vor der Haustüre stattfindet: «Natürlich ist der diesjährige Ausgangsort praktisch, aber ich hätte auch anderswo teilgenommen. Doch ein Team zusammenzubringen, wäre sicher viel schwieriger gewesen», so der Captain. Als seine Hauptaufgabe nennt er die Anmeldung des Teams: «Ich wartete frühmorgens um sieben vor dem Computer, damit ich uns sofort anmelden konnte». Die Motivation des Teams zusammen 430 Kilometer zurückzulegen ist eindeutig: «Ein sportliches Ziel zu haben ist sehr hilfreich, um sich körperlich fit zu halten. Die Ausreden, warum man heute nicht trainieren kann, verringern sich deutlich», so Stefan Bertschi, der am Gigathlon die Bikestrecke fährt. Zudem mache es Spass im Team ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, fügt er an. Auf die Frage nach dem Trainingsplan antworten die Teammitglieder mit Blick nach draussen: «Bei diesem Wetter kann man wirklich nicht trainieren».

 Trainingsphase beginnt jetzt 

 Einige begannen das Training mit «Spinning» und «Cycling». Die Schwimmerin wartet ebenfalls auf wärmere Temperaturen: «Ich trainiere nicht gerne im Hallenbad. Zudem ist der Unterschied im Becken zu schwimmen oder in offenem Gewässer gross». Barbara Wapf hat Erfahrung: Dies ist ihr zweiter Gigathlon und vor Jahren schwamm sie über 13 Jahre lang regelmässig an Wettkämpfen. Christa Bertschi startet in diesem Jahr ihren dritten Gigathlon. Nach den Disziplinen Schwimmen und Inline nimmt sie in diesem Jahr die 53 km Laufstrecke, die in der Nähe ihres Hauses in Wangen bei Olten vorbeiführt, in Angriff. Der Eishockeyspieler Oli Wettstein fährt die Inlinestrecke. Stefan Bertschi entschied sich für die Bikestrecke, die über die Frohburg führt. Und der Captain Roger Wettstein fährt mit dem Rennvelo von Oensingen nach Sissach und am anderen Tag von Olten nach Sursee. «Ich fahre die Strecke vor dem Wettkampf, damit ich weiss was mich erwartet», so Wettstein. Ein 12-Wochen-Trainingsplan hilft ihm die benötige Fitness, zu erreichen. «Obwohl es Spass macht, ist der Gigathlon kein Plauschanlass. Ohne die nötige Fitness ist die Strecke nicht machbar», weiss er.

 Stadt aus 1’600 Zelt im Kleinholz 

 «Das Zelten in den typischen Dreier-Zelten gehört dazu», sind sich die «midland rowdies» einig. Dies fördere den «Team spirit», so der Captain Roger Wettstein. «Die Stimmung ist voller Endorphine und man lernt gut gelaunte Leute kennen», ergänzt ein Teammitglied. «Wir möchten den Tag als Team verbringen», bringt es Wettstein auf den Punkt. Ziel sei nicht zu gewinnen, sondern die trainierte Leistung abrufen zu können, damit der In- und Output für jeden Einzelnen stimme. «Wer seine Strecke nicht beendet, verursacht die Disqualifikation des Teams. Dies erzeugt einen gewissen Druck», so die Schwimmerin Barbara Wapf. Ansonsten existiere kein Leistungsdruck, deshalb hätten sie auch Namen mit «speed» und «express» wieder verworfen, so Wapf lachend. Die «midland rowdies» freuen sich, riesig Ende Juni in Olten starten zu können.

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