Melancholischer Road Trip-Folk aus Olten

Memory of an Elephant veröffentlichen am 17. März ihr Debüt-Album «Echoes». Warum ihre Folkmusik sowohl melancholisch als auch optimistisch sein kann, sie keine Lust haben, politisch zu werden und was es mit dem Namen «Echoes» auf sich hat, verriet uns vorab Leadsänger Alain Vonesch.

(v.l.) Manuel Abad, Andi Spring, Jukka Altermatt, Alain Vonesch, Benjamin Egli und Julien la Gaffe von der Oltner Band «Memory of an Elephant» veröffentlichen am 17. März ihr Debüt-Album «Echoes». (Bild: Simon Zangger)
(v.l.) Manuel Abad, Andi Spring, Jukka Altermatt, Alain Vonesch, Benjamin Egli und Julien la Gaffe von der Oltner Band «Memory of an Elephant» veröffentlichen am 17. März ihr Debüt-Album «Echoes». (Bild: Simon Zangger)

Der Begriff Folk weckt vor allem bei älteren Generationen Bilder der US-amerikanischen Anti-Vietnamkriegs- oder Bürgerrechtsbewegung in den 1960er-Jahren und Namen wie Bob Dylan, Joan Baez oder Simon & Garfunkel schwirren im Kopf. Die damaligen Künstler benutzten ihre Musik als Ventil um politische Unstimmigkeiten anzusprechen. Doch Folk lebt auch heute weiter. Nicht nur durch Mainstream-Bands wie Mumford and Sons, sondern auch durch die Oltner «Memory of an Elephant».

Nicht politisch, aber nachdenklich

Bei den Texten der «Elefanten» steht jedoch nicht die Politik im Zentrum. «Es wäre nicht authentisch über Themen wie Bürgerrecht oder Krieg zu singen, wenn diese Probleme bei uns überhaupt nicht brennend sind. Schliesslich geht es uns in der Schweiz verglichen zu anderen Ländern sehr gut», erklärt Leadsänger Alain Vonesch. Vielmehr bringt die Gruppe auf ihre Art melancholische und nachdenkliche Elemente in ihrer Musik unter. So erzählen die zwölf Songs auf ihrem Debüt-Album «Echoes» nicht nur von Beziehungsbrüchen und Veränderungen, sondern zeigen sich teilweise auch gesellschaftskritisch. «Im Stück «Ask» beispielsweise geht es darum, dass jeder seine ganz eigene Geschichte zu erzählen hat und sein jetziges Handeln auf dieser gründet. Um seine Mitmenschen zu verstehen, würde ab und zu einfach Zuhören genügen», so Vonesch.

Von jedem Mitglied ein Song

Ein primäres Thema auf der neuen Scheibe ist auch die Aufbruchstimmung, den Drang etwas zu erreichen und quasi die Suche nach sich selbst. «Wir befinden uns alle Anfang 30 und da sind solche Themen zentral. Allerdings denke ich, dass jeder sein Leben lang auf der Suche ist», erklärt der Leadsänger. Wichtig war ihnen bei der Produktion des Albums, die sie sich unter anderem mit Crowdfunding finanzierten, dass sich jedes Bandmitglied mit der Platte identifizieren kann. «Wir sehen das Schreiben unserer Stücke als Gemeinschaftsprojekt an. Auf dem aktuellen Album stammt daher von jedem Mitglied mindestens ein Song.» Der Leadsänger steuerte beispielsweise nebst «Ask» auch den Track «Fisherman» bei, der das Alleinsein besingt. Bassist Manuel Abad Murillo hingegen thematisiert im Song «Where I Belong» die Sehnsucht eines Freundes nach Argentinien. Oder in «Curious» wiederum spürt man als Zuhörer förmlich die Lust nach neuen Erlebnissen. Auf dieser Vielfältigkeit gründen sowohl der Albumname als auch das CD-Cover. «Unsere individuellen Geschichten hallen wie Echos nach und zeigen sich in unterschiedlichsten Farben - daher der Regenbogen auf dem Cover.»

Das Banjo ist stets dabei

Ansonsten ist sich die Oltner Band seit der EP 2015 musikalisch treu geblieben, konnten ihre Arrangements jedoch noch verfeinern. Nach wie vor setzen die fünf auf selbst gemachte Musik mit Saiteninstrumenten und Drum. Synthesizer oder ein Keyboard sucht man bei «Memory of an Elephant» vergeblich. Vielmehr dominiert das Banjo. Ein klares Wiedererkennungsmal der Oltner. «Das Banjo war immer dabei. Wir haben es nicht gewählt, um uns von anderen abzuheben, sondern eher aus Spass zu dieser Art Musik», so Vonesch. Auch die Mehrstimmigkeit in fast allen neuen Songs zeichnet die Schweizer Folkband vermehrt aus.

Perfekte Road Trip-Musik

Bereits jetzt ist das Debüt-Album von «Memory of an Elephant» unter cede.ch vorbestellbar. An den Livekonzerten der Oltner, wie beispielsweise am Samstag, 1. April in der Galicia Musik Bar, wartet die Band gar mit einem besonderen Zückerchen auf. «An unseren Gigs ist das Album auch als Vinyl erhältlich», erzählt Alain Vonesch lächelnd. Ob Schallplatte oder CD - das Album verspricht ein Gute Laune-Freiheits-Feeling, das einen von einem Road Trip durch die endlose Weite Amerikas träumen lässt und dennoch mit seiner melancholischen Seite emotional zu berühren vermag.

<link http: www.memoryofanelephant.ch>www.memoryofanelephant.ch

 

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