«King of the World»

Gitarrist Andre Kunz hat kürzlich seine neue CD «King of the World» veröffentlicht. Ein Gespräch über die Anfänge und was sein Sohn mit der neuen CD zu tun hat.

Ständig unterwegs zu Auftritten an allen möglichen Orten in der Schweiz und in Deutschland: Gitarrist Andre Kunz. mim)
Ständig unterwegs zu Auftritten an allen möglichen Orten in der Schweiz und in Deutschland: Gitarrist Andre Kunz. mim)

Andre Kunz ist bekannt dafür, dass er sich nicht auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen lassen will. «Gute Musik ist für mich sowohl im Jazz, Pop aber auch im Funk zu finden», erzählt Kunz. Auf der neuen CD «King of the World» mit elf Eigenkompositionen hat Kunz sämtliche Instrumente selbst eingespielt und die CD auch selbst produziert. «Meine letzte Produktion war eine Live-CD, deshalb war es mein Wunsch, nun ein Studio-Album zu veröffentlichen. Wenn man alles selbst einspielt, erhält man den Freiraum, so lange daran zu arbeiten, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.»

Spät aber intensiv

Ob das Interesse an Musik von seinem Elternhaus stamme? «Nein», winkt Kunz ab, «mein Vater war Bähndler, aber meine Eltern haben mich auf meinem Weg immer unterstützt», betont Kunz und fügt an: «Mein Interesse an der Musik entwickelte sich mit 18 Jahren eher spät, dafür intensiv. Davor habe ich meine Freizeit bevorzugt in der Badi verbracht», grinst Kunz. Mit 18 Jahren hatten es ihm insbesondere die regionalen Bands «Donkey Kong’s Multi Scream» mit ihrer coolen Art und der stylishen Lederjacken, oder später die Band «Intergalactic Maiden Ballet» angetan. «Diese Bands haben mich musikalisch geprägt», so Kunz, damals wusste er noch nicht, dass er viel später einmal mit ersterer Band auf der Bühne stehen wird. 1996 begann er sein Studium am Berklee College of Music in Boston (USA). «Einerseits geniesst das Berklee College einen ausgezeichneten Ruf, andererseits wollte ich meinen Horizont auch sprachlich erweitern. Die Internationalität an der Schule war denn auch inspirierend und bereichernd», erinnert sich Kunz, der damals mit Israelis und Chinesen zusammenwohnte. So absolvierte er sein dreijähriges Studium und blieb danach weitere zwei Jahre in Amerika, wo er sich mit Gigs über Wasser hielt. «Bei vielen Engagements handelte es sich um kleine Auftritte, denn in Amerika gibt es sehr viele gut qualifizierte Musiker», so Kunz und erwähnt nebenbei eine grosse Tour, die er als Gitarrist eines taiwanesischen Superstars begleiten durfte.

Schwerpunkt bei Trio

Immer wieder spielte Kunz Auftritte in der Heimat, bis er 2001 definitiv in die Schweiz zurückkehrte. Seither war er in verschiedenen Projekten nationaler und internationaler Künstler tätig und erteilt in Reiden (LU) und Sissach (BL) Gitarrenunterricht. «Als Musiker sind stets viel Einsatz und Herzblut gefordert», weiss der Gitarrist, der nun seine zehnte Solo-CD veröffentlicht hat. Meinen Schwerpunkt setze ich jedoch beim Andre Kunz-Trio, für welches ich meine eher funkige Musik schreibe, und gemeinsam mit Thomy Jordi am Bass und Andreas Schnyder am Schlagzeug, umsetzen kann.» Als Projekt hat das Andre Kunz Trio während einem Jahr jeden Mittwoch in der Vario Bar gespielt, was zu Mini Disc-Konzertaufnahmen führte. «Das fühlte sich an, wie eine Art Probesession vor Publikum», beschreibt Kunz das Gefühl, jede Woche im gleichen Lokal zu spielen. Angesprochen auf Vorbilder meint er: «Vorbilder sind immer so eine Sache, aber der amerikanische Gitarrist und mein ehemaliger Lehrer Wayne Krantz ist mein Held. Er hat sich in Amerika einen Namen als Grossstadtpoet gemacht. Dabei blieb er sich und seinem Stil stets treu und hat über Jahre seine Projekte verfolgt. Dies bewundere ich.» Seit dem Start der Satire- und Musikshow «Nachtfieber» gehört Kunz ausserdem der Nachtfieber-Showband an.

Reisen als Inspiration

Auf die Frage, was ihm Musik bedeute, meint der 43-Jährige: «Ich kann es nicht lassen, wenn ich meine Gitarre in den Fingern halte, ist die Welt vergessen.» Und woher nimmt er die Inspiration? «Eine CD ist eine Art Tagebuch für mich, aber Inspiration finde ich vor allem auf Reisen.» Nicht nur: Kunzs 2-jähriger Sohn Liam inspirierte den Musiker zum Song «King of the World». Und welche Projekte sind in Planung und was für Wünsche hat der Musiker für die Zukunft? «Ab diesem Freitag starten wir ein Projekt in der Schlosserei in Olten, in welcher ich mit Roland Philipp und Georgios Mikirozis von 18 bis 20 Uhr spielen werde. Zudem wünsche ich mir noch viele Möglichkeiten, um Auftritte zu bestreiten und zahlreiche Ideen für neue Geschichten. Es wäre auch toll einen Vertrieb für meine CDs zu finden, denn der administrative Aufwand nimmt viel Zeit in Anspruch», erzählt Kunz, der in seiner Freizeit das Wasser sucht und einem Meer vor der Haustüre nicht abgeneigt wäre.

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