Island in Olten entdecken

Corrado Filipponi Am Montag, 6. Februar um 20 Uhr zeigt Corrado Filipponi seine neue Film- und Fotoreportage «Island» im Konzertsaal des Stadttheaters Olten.

Der Foto-Journalist Corrado Filipponi wird Ihnen am Montag, 6. Februar Island, deren Kultur und Leute näher bringen. (Bild: ZVG)

Der Foto-Journalist Corrado Filipponi wird Ihnen am Montag, 6. Februar Island, deren Kultur und Leute näher bringen. (Bild: ZVG)

Die Film- und Fotoreportage "Island - Wunderland der Natur" zeigt die Atlantikinsel, wie sie viele noch nie gesehen haben. (Bild: Corrado Filipponi)

Die Film- und Fotoreportage "Island - Wunderland der Natur" zeigt die Atlantikinsel, wie sie viele noch nie gesehen haben. (Bild: Corrado Filipponi)

Bereits zwei Wochen vor der Film- und Fotoreportage «Island» ist Corrado Filipponi mit dem Fahrrad in Olten anzutreffen. Der Winterthurer Foto-Journalist ist es sich nicht nur gewohnt alleine zu reisen, sondern auch seine Vorträge eigenhändig zu bewerben. «Als ich 1992/1993 meine erste Reise-Diaschau «Aotearoa - Neuseeland» zeigte, war ich einer der ersten auf dem Markt. Inzwischen gibt es die unterschiedlichsten Fotoreportagen. Die Qualitäts-Unterschiede sind jedoch markant», so der 48-Jährige.

Freiheitsgefühl verspüren

Gemeinsam mit seinem Grossvater erkundete Corrado Filipponi als 12-Jähriger den drehbaren Globus. Doch erst nach dem Abschluss seiner Maler-Lehre begab er sich gemeinsam mit einem Freund im Auto auf eine grössere Reise nach Norwegen. Danach wusste er, dass er dieses Freiheitsgefühl wieder verspüren und noch viel mehr von der Welt sehen möchte. Es folgte eine Reise nach Australien und eine kaufmännische Ausbildung. 1997 unternahm Filipponi mit seiner damaligen Partnerin, einer Fotografin, eine dreijährige Reise von Südafrika über Australien bis nach Südamerika. Sein Handwerk erlernte er von ihr und im Selbststudium. Im 2002 lockte Filipponi das nächste Abenteuer. Während 80 Tagen fuhr er ohne Vorkenntnisse 3’779 km im Kajak auf dem Mississippi. «Für mich war dies die beste Geschichte, während der ich viel über mich gelernt habe», erzählt der Fotograf. Insgesamt hat der Winterthurer mit Tessiner Wurzeln seit 1992 über 80 Länder auf sechs Kontinenten bereist und danach mittels Fotoschauen Interessierten vorgestellt. Dabei war es dem Weltenbummler stets wichtig, nicht «nur» ein paar tolle Aufnahmen im Kasten zu haben, sondern auch die Besonderheiten eines Landes und dessen Bevölkerung fotografisch festzuhalten.

Enger Terminplan

«Nach der Multivision über «Norwegen und Hurtigruten» wollte ich im Norden bleiben. Ausserdem war ich zuvor noch nie in Island, weshalb es mich reizte die Insel zu entdecken. Dies war aber auch ein Grund, weshalb ich mehr Zeit benötigte, um mich über das Land zu informieren», erklärt der Fotograf, der insgesamt sechs Monate auf der Insel verbrachte, den Entscheid für Island. Filipponi reiste vier Mal auf die Insel, neben dem Flugzeug auch ein Mal mit der Fähre. In Island angekommen, gab es einige Geschichten zu koordinieren. «Ich wusste, dass ich Ende September den Alpabzug, bei welchem die Bauern mit Pferden während dreier Tage ihre Schafe von der Alp treiben, begleiten möchte. Am Wochenende darauf fand der Pferdeabzug statt. Zudem wollte ich das Leben auf der Farm und die berühmten Island-Pferde festhalten», erzählt Filipponi, der seit sechs Jahren vollständig von seinen Fotoreportagen lebt. Alle Termine müssen im vornherein vereinbart und koordiniert werden. Keine einfache Angelegenheit. Insbesondere dann nicht, wenn das berühmte «Schlammfussball», das jeweils am ersten Montag im August in Isafjördur stattfindet, plötzlich auf den Samstag vorverschoben wird. «Isafjördur liegt abseits im Nordwesten des Landes, weshalb ich mich beeilen musste, um den Anlass, der ein Mal im Jahr stattfindet, nicht zu verpassen», erzählt der ausgebildete Event-Manager. Die Bauern, die er während des Schafabzugs kennenlernte, luden ihn zudem zu einer mehrtägigen Tour per Ultra-Offroader über die Gletscher ein. Ausserdem besuchte der Foto-Journalist eines von vielen Treibhäusern, die durch geothermische Bodenwärme betrieben werden und ganz Nordisland mit Gemüse versorgen. Einmalige Fotoaufnahmen aus der Luft gelangen Filipponi durch die Zusammenarbeit mit dem Liechtensteiner Helikopter-Piloten Matthias Vogt. «Wir mussten den Flug jedoch wegen des schlechten Wetters mehrmals verschieben», so Filipponi. Regenreiche Tage widmete er der Büroarbeit. «Im ersten Teil der Fotoreportage zeige ich die Ringstrasse, die rund um die Insel führt und der zweite Teil ist dem Hochland, den Gletschern und Vulkanen gewidmet», so der Fotograf, der erstmals mit einer Drohne arbeitete und dessen Island-Reportage sowohl Foto- als auch Filmaufnahmen beinhaltet.

Fehlt noch der Mut

Und welche Destination steht nach der zweijährigen Arbeit an Island im Sommer auf dem Flugticket? «Schweden und Finnland, aber ich habe auch noch die eine oder andere exotische Geschichte im Kopf», so Filipponi schmunzelnd und fügt ernst an: «Ich frage mich jedoch manchmal, wie lange ich die doch sehr anstrengenden und kräftezehrenden Reisen und Vortragstourneen in dieser Intensität weiterverführen kann. Aber reisemüde, nein, das bin ich nicht», betont Filipponi. Und wie hat es der Winterthurer mit der Schweiz? «Die Schweiz ist das Beste, was es gibt. Ich komme immer gerne nach Hause. Sie ist meine Heimat und der Ort, wo sich mein soziales Umfeld befindet», schwärmt der Fotograf. Wäre sein Heimatland nicht mal eine Foto-Reportage wert? «Auf jeden Fall, aber bis anhin habe ich mich noch nicht herangewagt. Dazu fehlt mir im Moment noch der Mut», so der Abenteurer lächelnd.

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