«Hopp Schwiiz!»

Dance World Cup Die Spectacolo Dance Academy qualifizierte sich mit der Jugendgruppe für das Finale der Tanzweltmeisterschaft in Lagoa, Portugal. Mit dabei sind unter anderen Philip und Adriana Meier aus Trimbach.

Am Sonntag wird das Geschwisterpaar Adriana (12) und Philip (16) mit der Tanzgruppe der Spectacolo Dance Academy die Schweiz an der Weltmeisterschaft in Portugal vertreten. jpi)
Am Sonntag wird das Geschwisterpaar Adriana (12) und Philip (16) mit der Tanzgruppe der Spectacolo Dance Academy die Schweiz an der Weltmeisterschaft in Portugal vertreten. jpi)

Victoria Gsell, Leiterin der Russischen Kinderballettschule/ Spectacolo Dance Academy Olten, freut sich riesig über die Qualifikation: «Wir sind erst die zweite Ballettschule aus der Schweiz, die sich je für das Dance World Cup Finale qualifiziert hat und somit unser Land präsentieren darf.» Die 21 Kinder- und Jugendliche aus der Region starten am 2. Juli in mehreren Kategorien. Die ambitionierten Tanzenden überzeugten die Jury an den Qualifikationswettkämpfen in Offenburg (Deutschland) mit vier Darbietungen.

Weltweit nahmen über 18’000 Tänzer an den Ausscheidungen teil. An der Tanzweltmeisterschaft an der Algarve (Portugal) wird die Konkurrenz nun nochmals stärker sein, denn hier werden die besten Tanzgruppen der Welt um den Sieg fighten. Mit dabei sind Philip (16) und seine Schwester Adriana (12) Meier aus Trimbach.

Tanzen aus purer Leidenschaft

Philip tanzt seit er fünf Jahre alt ist. «Bereits als Kind machte mir das Tanzen unglaublich Spass», sagt der Trimbacher schmunzelnd. So war er damals in einer Kindergruppe aktiv. Seine Mutter Luice Meier absolvierte in Tschechien eine renommierte Ballettschule. In der Schweiz leitete sie die Tanzgruppe «Activit Group Fitness» in Trimbach und studierte auch Stücke mit Kindern ein, so tanzte Philip dort zu Liedern wie «Chihuahua» von DJ BoBo oder «Schni, Schna, Schnappi» von Joy Gruttmann. Mit zehn Jahren erlernte der Kantonsschüler die Kunst des Paartanzes. Vorwiegend die lateinamerikanischen Tänze haben es ihm angetan. Mit dreizehn Jahren hat er bereits Ideen für Choreografien geliefert und mit seinen Lehrern ganze Tänze einstudiert. Heute unterrichtet er, falls er noch Zeit findet, ab und zu «Flowing Dance» und «Piloxing».

Tanzen ist eher ein aussergewöhnliches Hobby für einen Sechszehnjährigen. «Ja, ich war meistens der einzige Junge im Kurs und an den Auftritten der Jüngste», erzählt Philip lachend. An dies habe er sich gewöhnen müssen. Ob es die Mädchen nun gut finden, einen gleichaltrigen Tanzlehrer zu kennen? «Seit ich ab und zu in den Ausgang gehe, kommt es vor, dass sich die Frauen über meine Tanzkünste freuen», sagt Philip etwas verlegen.

Geschwisterpower

Seine jüngere Schwester Adriana tanzt ebenfalls schon, seit sie sich zurück erinnern kann. Sie wird unter anderem mit ihrem Bruder in drei Tagen an den Dance-World-Cup-Finalwettkämpfen mittanzen. Der erste gemeinsame Auftritt war im Jahr 2012 am 9. Spectacolo Jugend- und Kindertanztheater «Nussknacker» im Stadttheater Olten. Philip bekam die Tänzerhauptrolle. Für diese trainierte er, neben seinen Tanzkursen, an den Abenden und Wochenenden fleissig mit Victoria Gsell. Adriana ist stolz auf ihren Bruder. Ob sie sich gut verstehen? Stille herrscht, dann lächelt sie und sagt: «Ja, meistens». Philip lacht und fügt an: «Wie Geschwisterliebe ist, man liebt und hasst sich abwechselnd im Fünf-Minuten-Takt.»

Doch beim Tanzen stimmt die Chemie immer. Adriana und Philip tanzen viel und gerne zusammen, vorwiegend Salsa. Eine schöne Anekdote: In einem Ferienressort in der Türkei wurden die Zwei angefragt, ob sie nicht eine Abenddarbietung präsentieren möchten. Philip studierte am Strand kurzerhand eine Choreografie ein und am Abend begeisterten die zwei Geschwister auf der Bühne mit einem Rock’n’Roll-Auftritt.

«Ein Top-Five- Rang wäre super»

In ein paar Tagen werden die Meiers in Portugal auf der Bühne stehen. Nervös sind die beiden nicht. Nach so vielen Auftritten werde es ganz normal vor Publikum und Jury zu tanzen. Doch klar würden sie gerne Weltmeister werden. «Die Hoffnung stirbt zuletzt», so Philip lachend. Realistisch sei aber ein Platz unter den besten Zehn. Unter den ersten Fünf zu sein, wäre ein Glanzresultat, denn das Niveau sei sehr hoch, so Philip. Seine Trainerin Victoria Gsell sieht die Teilnahme als Erfahrung und als Motivationsschub: «Wir sind das erste Mal an der WM vertreten. Die anderen Tanzschulen sind durchwegs viel grösser; mit dem Vorteil Leistungsklassen zu führen, welche viel intensiver trainieren können.» Doch schlussendlich sei die Leidenschaft das Wichtigste, ergänzt Gsell.

Philip wird im Herbst die FMS mit Schwerpunkt Tanz absolvieren. Und auch seine Schwester will Profitänzerin werden. Ihre Trainerin zweifelt keine Sekunde am Potenzial ihrer Nachwuchstalente.

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