«Hermes Baby» - eine Oltner Sternschnuppe

Adventskalender Die «23 Sternschnuppen» präsentieren auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm um Sprache, Clownerie und Musik. Einen Abend des Kultur-Adventskalenders bestreitet die junge Band «Hermes Baby».

«Hermes Baby» während einem Auftritt im «Kleinen Dachkino» in Bern. ZVG)
«Hermes Baby» während einem Auftritt im «Kleinen Dachkino» in Bern. ZVG)

Bereits zum dritten Mal präsentieren die «23 Sternschnuppen», bestehend aus Oltner Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen den Oltner Kultur-Adventskalender. Eine breit gefächerte Auswahl an Künstlern aus den unterschiedlichsten Genre erhalten die Möglichkeit sich von 18.15 bis 18.45 Uhr, neu auf der Bühne des Kino Capitol an der Ringstrasse in Olten, zu präsentieren. Das Publikum kommt beispielsweise in den Genuss einer Lesung der Schriftstellerin Dorothee Elmiger mit ihrem neuen Buch «Schlafgänger», kann den Klängen zeitgenössischer, Schweizer Volksmusik von Thomas Aeschbacher lauschen und wird von «Compagnia Due» auf eine fantastische und humorvolle Reise mitgenommen. Der Hauptact in diesem Jahr dürfte jedoch zweifelsohne der Auftritt von Sänger Marc Sway sein, der ebenfalls ein Adventsfenster des Oltner Kulturkalenders bespielt.

Filmmusik komponiert

Auch die vierköpfige Band «Hermes Baby» wird einen Adventskalenderabend bestreiten. Die Band hat zum 45-minütigen Stummfilm «Sherlock Jr.» von und mit Buster Keaton aus dem Jahr 1924 eine neue Filmmusik komponiert, welche sie neben dem Film live präsentiert. Die Band wurde 2007 von Bassist Samuel Winter und Schlagzeugerin Sandra Strugalla gegründet. Im selben Jahr kamen Gitarrist Jonas Bürgi und Fabian Aiolfi am Klavier hinzu. «Wir haben in der Anfangszeit alles Mögliche, insbesondere Pop-Rock gespielt und dabei viel experimentiert, unter anderem mit einer Schreibmaschine. Bei dieser, die als Rhythmusinstrument eingesetzt wurde, handelte es sich zwar nicht um eine Hermes Baby, doch trotzdem ist aus diesem Experiment unser Bandname entsprungen», erzählt der 25-jährige Fabian Aiolfi.

Musik als Hobby

Während sechs Jahren trafen sich die Bandmitglieder aus Zürich, Bern und Luzern, im Alter zwischen25- und 30-Jahren, in ihrem Bandraum im Oltner Hammer. Nach rund zwei Jahren folgte für die Band der erste Auftritt. «Musik war und ist unser Hobby und wir musizieren deshalb in erster Linie aus Spass», so Aiolfi. Alle Bandmitglieder spielen ihr Instrument seit frühster Kindheit. Sandra Strugalla war als Schlagzeuglehrerin und einzige Profimusikerin in verschiedenen Bands engagiert. Aus zeitlichen Gründen sah sie sich 2013 gezwungen die Band zu verlassen. Diese Veränderung sorgte dafür, dass sich die drei übrigen Bandmitglieder überlegten, in welche Richtung sich «Hermes Baby» in Zukunft entwickeln sollte. «Uns war stets bewusst, dass es ohne einen Sänger, der in einer Band den Kontakt zum Publikum herstellt, schwierig ist. Deshalb haben wir bereits früh begonnen mit Projektionen zu arbeiten», erzählt Aiolfi. «Wir haben deshalb in Brockenhäusern nach alten Dias gesucht, welche wir auf unsere Körper projiziert haben - sozusagen ein Lichtbild als Ersatz für den Gesang», fügt Aiolfi lachend an. Selbstverständlich sei ihm bewusst, dass dies kein Ersatz sein könne, so der Grafiker, dem aber auch die visuelle Sprache wichtig ist. Später folgte ein digitaler Film, weshalb es zur Filmmusik kein weiter Weg mehr war.

Konzept geändert

«Bis anhin hatten wir passende Bilder zu unserer Musik gesucht, im aktuellen Projekt verlief es genau umgekehrt. Wir haben beschlossen, nachdem Jonas Bürgi auf den Film von und mit Buster Keaton aufmerksam wurde, dazu die Musik zu komponieren», so Aiolfi. Durch eine Kollegin wurde der Band ein Auftritt im April 2014 im Kulturm in Solothurn vermittelt, weshalb die Band erstmals auf ein zeitliches Ziel hinarbeitete. Doch die Band stand noch immer ohne Schlagzeuger da. Fabian Aiolfi kannte Hannes Bangerter und konnte diesen als neues Bandmitglied gewinnen. Aber wie hat sich das bis anhin eher pop-rockige Spiel der Band zu den jazzigen Filmtönen von «Sherlock Jr.» entwickelt? «Sowohl Hannes als auchJonas haben einen eher jazzigen Background und so hat sich dies ergeben», erklärt Aiolfi. Inzwischenhat «Hermes Baby» 15 bis 20 Auftritte, manche auch im privaten Rahmen in Wohnzimmern und an Hochzeiten bestritten - so viele wie nie inden letzten Jahren - freuen sichdie Bandmitglieder. Und wie geht es weiter mit den «Hermes Baby»? «Wir behalten den Film «Sherlock Jr.» im Repertoire, arbeiten jedoch bereits am nächsten Projekt», grinst Aiolfi. Wir haben den Auftrag erhalten, den Abschlussfilm einer Filmemacherin musikalisch zu untermalen. Diesebegleitete Bandmitglied Samuel Winter und seine Freundin während ihrer Zeit auf der Alp», erklären die Bandmitglieder, die sich geehrt fühlen, Teil des Oltner Adventskalenders seinzu dürfen.

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