Geniales KreativDuo
Comedia Zap Sie haben bereits zwei Programme für den Circus Monti geschrieben. Sie lieben das Rampenlicht und stehen mit ihren Nummern regelmässig für Firmen- und Privatanlässe auf der Bühne.
Am Waldrand von Starrkirch-Wil befindet sich das Bauernhaus von Cécile Steck und Didi Sommer. Idyllisch präsentiert sich der grosse Garten. Komiker, Regisseur, Schau- und Puppenspieler Didi Sommer und seine Partnerin Cécile Steck, ebenfalls Komikerin, Artistin und Produktionsleiterin, wohnen nicht etwa in dem Bauernhaus, sondern in den beiden stilgerechten Zirkuswagen, welche im Garten platziert sind. Nach ihren Bedürfnissen haben sie die Zirkuswagen restauriert und liebevoll eingerichtet. Das Bauernhaus ist vermietet und der Anbau soll später, nach vollendeter Renovation, als Atelier dienen. Im Moment schreibt Didi Sommer an zwei Regiearbeiten, zudem sind die Beiden stets mit Teilen ihres Programms für Privat- oder Firmenanlässe unterwegs. Um diese Vorstellungen seriös zu bestreiten, ist ein 17 Stunden-Tag keine Seltenheit. «Privat- oder Firmenanlässe sind zeitintensiv, da meist die Bühne und die Technik selbst mitgebracht und montiert werden müssen», erklärt Sommer. Haben Sie personelle Unterstützung bei solchen Veranstaltungen? «Nein», meint Cécile Steck lachend und klopft Didi Sommer auf die Schulter, «wir haben uns.»
Verbindung seit 1989
Aus der Möglichkeit den Werkraum Schlotterbeck in Basel als Kreativzentrum zu nutzen entstand 1989 das ZAP-Ensemble. Drei Jahre arbeiteten Musiker, Tänzer und Komiker, unter anderen auch Didi Sommer, zusammen. Später verunmöglichten die unterschiedlichen Engagements der Künstler die weitere Zusammenarbeit und das Ensemble schrumpfte zusehends. «1998 schloss sich Cécile Steck der Gruppe an. Heute besteht das ZAP-Ensemble noch aus zwei Personen: Cécile Steck und Didi Sommer, und nennt sich Comedia Zap. Doch noch heute wird Zap, wenn es das Programm verlangt, durch freischaffende Künstler erweitert. Wie beispielsweise 2006 und 2009, als Comedia Zap für den Circus Monti das Programm schreiben durfte. Daraus entstanden die Programme «Hotel Monti» und «Piazza Monti». Didi Sommer schrieb das Programm, Cécile Steck übernahm die Aufgabe der Produktionsleitung und daneben wirkten die Beiden als Komiker in der Manege mit. «Diese beiden Aufträge von Circus Monti waren wunderbar, da die gesamte Infrastruktur und die Fachleute zur Verfügung standen, zudem hatten wir freie Hand in der Auswahl der Darsteller und erhielten die Möglichkeit selbst im Stück mitzuwirken», strahlt Cécile Steck.
«Ich möchte zum Zirkus»
Cécile Steck war seit Kindesbeinen fasziniert von der Zirkuswelt. Sie absolvierte eine Lehre zur Hochbauzeichnerin und hatte am Ende ihrer Lehrzeit «Papa Monti» am Telefon. «Ich möchte zum Zirkus, was muss ich tun», so Steck. Kurz darauf befand sich die damals 20-Jährige auf Tour und absolvierte dazwischen ihre Abschlussprüfungen. Während drei Jahren betreute sie die Tiere, arbeitete in der Werkstatt und in der Küche des Circus Monti. «Ich merkte schnell, dass ich den Wunsch hegte, in derManege zu stehen, deshalb entschied ich mich, die Zirkusschule, zuerst in Deutschland und danach in Frankreich zu besuchen und mich als Trapezkünstlerin ausbilden zu lassen», erzählt Steck. Nach Absolvierung der Schule arbeitete sie mehrheitlich im Ausland.
Reise brachte Erkenntnis
Didi Sommer besuchte einst das Schultheater und wechselte später zum Jugendtheater Basel. «Ich verspürte damals nicht das Bedürfnis im Theaterbereich zu arbeiten und meldete mich für die Aufnahmeprüfung als Lehrer an. Sommer absolvierte die Prüfung nicht, sondern reiste mit einem Kollegen während einem Jahr als Strassenmusiker durch die Welt. «Während dieser Zeit entdeckte ich, dass ich unbewusst bereits viele künstlerische Aspekte in meinem Handeln eingebunden habe. Deshalb besuchte ich nach meiner Rückkehr die Scuola Teatro Dimitri in Vercio im Tessin und absolvierte eine Ausbildung in Bewegungstheater, Schauspiel, Tanz, Regie etc. Heute kann ich aufgrund dieser Kenntnisse der verschiedenen Disziplinen, die Möglichkeiten für die jeweiligen Künstler viel besser abschätzen», so Sommer.
Als Team unschlagbar
Als sich die Beiden kennenlernten, hatten sie unterschiedliche Engagements teilweise im Ausland. Schnell bemerkte das Paar, dass eine solche Situation für sie nicht stimmig ist. Heute leben die Künstler 365 Tage auf engstem Raum zusammen. Gibt dies Probleme? «Unser privates und berufliches Leben verläuft fliessend. Wir müssen nur jeweils darauf achten, dass wir nicht ständig am Arbeiten sind», lacht das Duo, welches die Stärken und Schwächen des anderen sehr gut kennt und sich wunderbar ergänzt. Didi Sommer ist sehr begeisterungsfähig und die pragmatischeCécile Steck ist zuständig für das Machbare und ein Organisationstalent. Was wünscht sich das Paar für die Zukunft? «Wir möchten unser Atelier fertigstellen und mit einem neuen Programm auf Tour gehen.
