Flirttricks im Stadttheater

Saskia Valencia Heute Abend wird das Stück «Blütenträume» im Stadttheater aufgeführt. Der Stadtanzeiger hat die Schauspielerin Saskia Valencia getroffen.

Saskia Valencia ist heute Abend um 19.30 Uhr im Stadttheater im Stück «Blütenträume» zu sehen. mim)
Saskia Valencia ist heute Abend um 19.30 Uhr im Stadttheater im Stück «Blütenträume» zu sehen. mim)

Vier alleinstehende Frauen und drei Männer besuchen den Flirtkurs «Fünfundfünzig plus», was zu tragisch, witzigen Situationen führt - der Flirtkurs endet im Fiasko. Die unterschiedlichen Mittfünfziger treffen sich danach zu einer feuchtfröhlichen Party und beschliessen eine Alten-WG zu gründen. Saskia Valencia besetzt im Stück «Blütenträume» von Lutz Hübner die Rolle der 43-jährigen, jüngsten und einsamen Kursteilnehmerin Julia, die das Klischee schön, erfolgreich und Single erfüllt und auf der Suche nach der grossen Liebe ist.

Entspannt älter werden

Saskia Valencia erlangte bei uns Bekanntheit durch die TV-Serie «Gute Zeiten schlechte Zeiten», spielte in unzähligen weiteren Serien undFilmen mit und war bis 2012 in der TV-Soap «Rote Rosen» zu sehen. Bisher hatte die zierliche, blonde Schönheit weder einen Flirtkurs noch ein Speed-Dating nötigt. Sie feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag, sieht jedoch mindestens zehn Jahre jünger aus. «Ich könnte mir durchaus vorstellen mit Freunden oder der Familie eine Wohngemeinschaft zu gründen», erklärt Valencia. «Ich fand sowohl das Thema, den Regisseur als auch die Kollegen toll», begründet sie die Mitwirkung beim Theater «Blütenträume», welches inzwischen das vierte Jahr aufgeführt wird. Ob Sie Probleme mit dem älter werden habe? «Die Zahl 50 ist mächtig, aber ich bin zufrieden - ich habe zwei tolle Kinder und einen lieben Lebenspartner», lacht Saskia Valencia.

«Zweifel hat man immer»

Aufgewachsen ist die Schauspielerin als Tochter einer Lehrerin und eines Arztes in Rostock in der ehemaligen DDR. «Nach Ansicht meinerEltern hätte ich Medizin studieren sollen und manchmal bereue ich, es nicht getan zu haben», so Valencia nachdenklich, die sich seit einigen Jahren für das Kinderhaus ADDIS, eine deutsch-äthiopische Initiative, einsetzt und gerne einmal vor Ort mithelfen würde. In jungen Jahren wollte sie jedoch Schauspielerin werden und bewarb sich bei einer Schauspielschule. Sie wurde abgelehnt. Darauf entschied sie sich 1984 für das Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam. «Ich jobbte in der Werbung als Model, als ich über eine Verkettung von Zufällen trotzdem als Schauspielerin vor der Kamera gelandet bin», erinnert sich Valencia zurück. 1993 folgte das Engagement in der deutschen TV-Serie «Gute Zeiten schlechte Zeiten», in welcher sie drei Jahre die Rolle der Journalistin Saskia Rother spielte. Zu dieser Zeit war die Schauspielerin bereits zweifache Mutter und mit Nicolas Valencia verheiratet. «Die Rolle bei GZSZ hat mich nie direkt behindert, ich habe sie ernst genommen, stark an mir gearbeitet und zudem Schauspiel- und Gesangsunterricht besucht», so Valencia und fügt an: «Selbstverständlich musste ich zu Beginn beweisen, dass ich nicht nur ein Serienschätzchen bin. Zweifel hat man immer, aber ich konnte stets gut von meinem Beruf leben und zwei Kinder ernähren. Spätestens seit ich mich regelmässig auf der Theaterbühne behaupte, ist das mein Beweis, dass ich im Beruf angelangt bin.»

Viel unterwegs

Die Theatergruppe reist heute für eine Vorstellung nach Olten. «Ich bin bereits einige Male durch die Schweiz gefahren und habe durch die Moderation des Reisemagazins «ZDF Reiselust» (1999/2000 Anmerk. d. Red.) eine Fahrt von Zürich nach Ascona begleitet, das ist allerdings 15 Jahre her», schmunzelt Valencia, die durch dieses Engagement ihrem Hobby Reisen frönen und so 75 Länder besuchen konnte. Auf einer Theatertournee bleibe jedoch kaum Zeit, um sich an den Spielorten umzusehen. Doch der Beruf des Schauspielers bringt es mit sich, viel unterwegs zu sein, so hat Valencia am 31. März München verlassen und kehrt erst im Dezember in die heimische Wohnung zurück. Ihr Lebenspartner Thorsten Nindel, ebenfalls Schauspieler, konnte sie für einige Tage in Essen besuchen. «Es ist nicht einfach, die verschiedenen Drehorte und Spielpläne unter einen Hut zu bringen», lacht Valencia, doch im nächsten Stück «Eheverbrechen» stehen die Zwei gemeinsam auf der Bühne.

Gedrängter Terminplan

Bereits im Mai wird die Schauspielerin mit «Eheverbrechen», im Juli mit «Vier nach Vierzig» und im Oktober mit «Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel» auf der Bühne stehen. «Dies ist anspruchsvoll, denn tagsüber probe ich das neue Stück und am Abend spiele ich das alte.» Die Schauspielerin weiss jedoch die Vorzüge des Theaters zu schätzen. «Die deutsche Fernsehlandschaft befindet sich im Umbruch. Daher fehlen im Moment auf mich zugeschnittene Rollen. Ich bin froh um die herausfordernde und intensive Arbeit am Theater und schätze den direkten Kontakt zum Publikum.»

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