Feiern im Coq d’Or-Keller

Coq d’Or Morgen wird nach über einem Jahr Pause der Coq d’Or-Keller eröffnet. Dies mit der Oltner Rock-Band «No Mute», deren Mitglieder nicht «nur» ihre Musik zur Eröffnung bei- gesteuert haben.

Freuen sich auf das musikalische Partywochenende: Daniel Kissling, Tobias Gisi und Nils Löffel. mim)
Freuen sich auf das musikalische Partywochenende: Daniel Kissling, Tobias Gisi und Nils Löffel. mim)

Sie stehen wie üblich hinter dem Tresen im Coq d’Or, doch anstelle des Bierglases halten Lucas Fröhlicher, Steffi Schumacher und Anna Kaspar Pinsel in den Händen. Die Barkeeper des Coq d’Or sowie ein Tross an Freiwilligen verbrachte den vergangenen Sonntagabend und viele, viele Tage und Stunden zuvor im Keller des Coq d’Or, um mitzuhelfen, den Konzertraum zu renovieren. Eine Renovation und dies in Zeiten der grossen Sparbemühungen. «Wir werden nicht von der Stadt unterstützt und stehen auch bei diesem Renovationsprojekt auf eigenen Füssen», erklärt Coq d’Or-Geschäftsführer Daniel «Kissi» Kissling schmunzelnd. Als vor einem Jahr der beliebte «Güggel» von einem Tag auf den anderen seine Türen schloss, setzten sich das Personal und weitere Mitstreiter dafür ein, dass er nach zwei Wochen wieder geöffnet werden konnte.

In neuem «Glanz»

Doch bereits Ende 2012 war klar, dass der Konzertkeller des Coq d’Or renoviert und den Sicherheitsstandards angepasst werden muss. Durch die neue Ausgangslage im Januar 2013 und die begrenzten finanziellen Mittel wurde jedoch das Projekt «Konzertkeller» bis vergangenen Herbst hinausgeschoben. Unter der Führung von Tobias Gisi, Sänger der Oltner Band «No Mute», wurden die verschiedenen Arbeiten vorgenommen. «Seit letztem September war ich mit einem grossartigen Team ein bis zwei Abende pro Woche mit dem Umbau beschäftigt», erzählt der 30-Jährige begeistert von der Solidarität und dem Miteinander.

Zweites Zuhause

Das Coq d’Or stellt für viele Personen ein zweites Zuhause dar. So auch für die meisten Mitglieder von«No Mute». Der Drummer Florian «Flöru» Schwaller steht hinter der Bar, Mathias «Schibo» Schibler kümmert sich um einen Teil des Coq d’Or-Konzertprogramms und Gisi zeigt sich für die Tontechnik verantwortlich. Somit lag es auf der Hand, dass die Rocker den Keller am morgigen Valentinstag einweihen werden. Gisi sieht müde aus. Kein Wunder, sind die Bandmitglieder doch erst am vergangenen Abend von ihrer zweiwöchigen Bandtour durch Italien, England, Tschechien und Deutschland zurückgekehrt. «Wir freuen uns riesig auf die Wiedereröffnung des Kellers und als Tourschluss live in Olten spielen zu können», so Gisi begeistert. Danach will die vierköpfige Band Zeit finden, um das neuste Album im Studio einzuspielen, welches voraussichtlich im Herbst erscheinen wird. Das Geld ist ausnahmsweise nicht das Problem, sondern der Zeitmangel. Die Band sammelte, wie einst die Basler Band «The bianca Story», via Crowdfunding-Plattform Geld für die Produktion ihres neuen Albums. Diese Art derFinanzierung liegt im Trend. Auch für den bis anhin selbst finanzierten und nur durch die Hilfe vieler freiwilliger Helfer möglich gewordenen Umbau des Coq d’Or-Kellers wird noch via «wemakeit» gesammelt. «Wir wurden bereits bei der Wiedereröffnung angefragt, wie geholfen werden könne. Nun haben Coq-Freunde die Möglichkeit entweder Gönnermitglied zu werden oder uns noch rund eine Woche via «wemakeit» zu unterstützen», erklärt Kissling. 7’500 Franken sammelt das Coq, um die Kosten decken zu können - bis Redaktionsschluss wurden bereits 5’325 Franken gesammelt. Doch nicht nur die Solidarität der Besucher ist gross, auch die Kulturveranstalter helfen sich gegenseitig. Das Coq d’Or versucht nicht nur ihr kleines Gärtchen zu pflegen,weshalb sich das Team ebenfalls in der neu gegründeten «Kulturlobby» engagiert.

Kulturverein seit Herbst

Letzten Herbst wurde der Kulturverein Coq d’Or gegründet, welcher von Nils Löffel präsidiert wird. Der Verein zählt rund 17 Gönnermitglieder und eine Vielzahl Aktivmitglieder. «Wir haben ein tolles 2013 erlebt, aber durch die Eröffnung des Kellers bieten sich uns, neben dem bewährten Programm mit Lesungen, Spieleabenden oder Ausstellungen zusätzliche Möglichkeiten, um ganz im Stil unseres Mottos «Kultur und Kater» am Wochenende bis vier Uhr morgens Musik zu spielen», betont Löffel, der sich u.a. gemeinsam mit Mathias Schibler für das Programm des Hahns verantwortlich zeigt. «Wir möchten unseren Gästen neue Musik präsentieren, dies aber zu einem bezahlbaren Preis», betont Löffel. «Mit der Eröffnung des Kellers haben wir zudem wieder eine Plattform geschaffen, um jungen und unbekannten Bands eine Bühne zu geben», erklärt Kissling. Nils Löffel scheint ein Gespür für die erfolgreichen Bands von morgen zu haben. «Letzten Frühling spielte der damals unbekannte Act Damian Lynn bei uns und heute ist er Support-Act von Bligg», schmunzelt Löffel. So überrascht es auch nicht, dass er Auftrittsanfragen aus der ganzen Schweiz erhält. Der Student in Sozialer Arbeit ist vor fünf Jahren nach Olten gezogen und hat als Gast des Coqs verschiedene Leute kennen gelernt. «Eines Tages nahm er nach Partyschluss einen Besen in die Hand. Seither gehört er dazu», so Kissling und zeigt damit auf, wieso für viele Gäste das Coq Heimat bedeutet.

Freitag, 14. Februar, 21 Uhr, Coq d’Or präsentiert: «Ab in den Keller 1» mit den Bands «No Mute», «Hellroom-Projectors» und «Angry Bastard» (Rock / Stoner / Metal)

Weitere Artikel zu «Front», die sie interessieren könnten

Front28.02.2024

Der Börsenmann

Roland Arnet Seit mehr als 20 Jahren organisiert der Aarburger Roland Arnet im Stadttheater Olten Sammlerbörsen. Mitte März findet die nächste…
Front21.02.2024

«Wir haben bis zu acht Anfragen pro Woche»

Kinderbetreuung In Wangen bei Olten hat eine neue Kindertagesstätte ihre Tore eröffnet. Geschäftsführerin Nicole Eggenschwiler erzählt, welche…
Front14.02.2024

Ein Umzug wie ein bunter Blumenstrauss

Fasnacht Mit einem lauten Knall setzte sich der Oltner Fasnachtsumzug am vergangenen Sonntag um 14 Uhr in Bewegung. Auch Fasnächtler aus anderen Regionen waren…