Eluveitie - eine furchtbar schweizerische Band

Das Zelt als Veranstalter hat ja bekanntlich bereits vielen Künstlern eine Plattform geboten, auf welcher sie sich austoben konnten und das Publikum zum Lachen, Staunen oder einfach nur Zuhören brachten. Mit Eluveitie wird nun eine Band auftreten, die in diesem Sinne aus dem Gesamtbild heraussticht, da sonst keine andere Gruppe im Bereich der Metal-Musik auftreten wird. Frontmann Chrigel Glanzmann weiss um den Sonderstatus, sieht aber in diesem Auftritt auch die aussergewöhnliche Gelegenheit, Menschen mit verschiedensten Interessen anzusprechen.

«Man muss sich immer Mühe geben»

Eluveitie waren bereits einmal im Rahmen von «Das Zelt» aufgetreten, vor rund zwei Jahren im Tessin, wie Glanzmann sich erinnert, und seither sei man in Kontakt geblieben. So kam es dann auch, dass man nun wieder auf der Bühne stehe – man sehe dies als tolle Gelegenheit, da das Scheuklappendenken nun wirklich keinen Sinn mache und es «völlig hohl» sei, zu glauben, eine Metal-Band dürfe nur an Metal-Veranstaltungen spielen. Dabei könne einem nichts Besseres passieren, als vor einem Publikum aufzutreten, das man überzeugen müsse, so Glanzmann. Die Frage, die sich hierbei stellt: Ist ein Auftritt vor einem «gemischten» Publikum einfacher oder schwieriger? Gibt man sich da besonders viel Mühe, weil man vielleicht die Leute eher von sich «überzeugen» muss? Glanzmann gibt sich da pragmatisch: «Nein, nicht wirklich – denn man muss sich immer Mühe geben, egal, ob man vor tausenden von Leuten oder nur einer einzigen Person spielt!» Zudem müsse man immer bedenken, führt Glanzmann seine Gedankengänge aus, die Personen, die da vor einem stehen, die schätzen offenbar deine Arbeit so, dass sie extra an ein Konzert von dir kommen – und ein Konzertticket gekauft haben. Deshalb würde er immer sein Bestes versuchen, denn egal, ob es nun eine szenetypische Veranstaltung oder eben ein gemischter Anlass sei– was wirklich wichtig sei, ist das, was die Band und das Publikum zusammen erschaffen.

Wenn Metallica auf Riverdance trifft

Eluveitie sind mit ihren acht Bandmitgliedern nicht gerade eine kleine Formation, das weiss Glanzmann sehr wohl, aber wie ist das denn nun – werden die Entscheidungen, beispielsweise bei der Veranstaltung von «Das Zelt» aufzutreten, einstimmig gefällt? «Nein nein, wir sind da eine furchtbar schweizerische Band, voll demokratisch», erzählt Glanzmann lachend und fügt an: «Wir stimmen ab, bevor Entscheidungen gefällt werden, sollten nicht gleich alle Mitglieder einer Meinung sein.» Somit sei es gewährleistet, dass alle in der Band an einem Strang ziehen, denn nur so gehe es voran. Auf die Frage hin, wie er denn jemandem eine so urschweizerische Band näherbringen will, der vielleicht mal den Namen Eluveitie gehört, sich aber nie wirklich damit beschäftigt hat, denkt Glanzmann kurz nach und grinst dann. «Man könnte», schmunzelt er, «das in etwa so erklären: Eluveitie, das ist, wenn Metallica, diese Band dürfte am ehesten bekannt sein, auf Riverdance träfe.»

Diverse Gastmusiker sind geladen

Was erwartet denn nun die Besucher von «Das Zelt»? Es sei einiges geplant – unter anderem habe man einen komplett neuen Bühnenaufbau, asymmetrisch mit verschieden hohen Ebenen, aus Stahl ausgestanzt. Dargestellt werden dann quasi Berge und Wälder mit Raben und Wurzeln. Also alles, was dazugehört. «Es ist einfach was anderes als bei anderen Auftritten», so Glanz- mann. Deshalb habe man sich dies extra für die Zelt-Auftritte in diesem Rahmen anfertigen lassen. Gespielt werde auch sehr lange, es sei ein mindestens zweistündiges Set geplant mit diversen Gastmusikern, beispielsweise einem Hackbrettspieler sowie Dudelsack- und Flöten- spielern. «Wir dachten uns, dass wir an diesem speziellen Anlass auch etwas Einzigartiges bieten wollen», fährt Glanzmann mit Begeisterung in der Stimme fort. Zudem werden sehr viele Songs zu hören sein, die man lange nicht mehr gespielt habe. Auch werde es eine quasi Unplugged-Version eines Metal-Songs zu hören geben. Man habe sich vor allem an der Akustik-CD «Evocation I – The Arcane Dominion» orientiert, welche im Jahr 2009 erschienen sei – und nun präsentiere man quasi einen ersten Song aus dem Nachfolger «Evocation II», welcher noch in diesem Jahr erscheinen soll. Dies ist eines der Highlights der Show, neben all den anderen aufgezählten und noch nicht erwähnten. Summa summarum also eine Show, die sich weder Eluveitie- oder Metal-Fans entgehen lassen sollten – noch alle anderen Zuhörer und Zuschauer, denn diese Musiker sind bodenständig und ehrlich. Und man weiss: Egal, wie viele Leute im Publikum sein werden – Eluveitie werden alles geben, damit es ein unvergesslicher Anlass für jede/n sein wird.

Eluveitie-Konzert in Das Zelt, Freitag, 4. März, 20 Uhr, Schützenmatte in Olten