Eine Reise zu ihr selbst
Bachelor Die Oltnerin Yanika ist eine von 14 Kandidatinnen, die in der neusten Ausgabe der Datingshow «der Bachelor» des Senders 3+ um die Gunst von Kenny Leemann buhlt. Sie erzählt von ihrer Rolle in Zickenkriegen – und wie sie den Bachelor bei der ersten Begegnung überraschte.
Eigentlich ist Yanika, die es bevorzugt, nur beim Vornamen genannt zu werden, eher die Ruhige, die Vermittlerin. Auch ist sie die Diplomatin, die dazwischen geht, wenn es sein muss.
Aber sie kann auch anders, wie sie betont. «Wenn ich die Leute etwas länger kenne und ich mich wohlfühle, gehe ich so richtig auf», erklärt die 20-Jährige. Sie ist eben eine bedachte Frau, die gerne zweimal überlegt, bevor sie etwas sagt oder tut. Und das nicht nur während unseres Interviews in der Oltner Kirchgasse, sondern auch als Kandidatin bei der neuen Staffel der Datingshow «der Bachelor» vom Sender 3+, die seit dieser Woche jeden Montag ausgestrahlt wird.
Ein Heimspiel in Thailand
«Tatsächlich habe ich mich nicht selbst als Kandidatin angemeldet», erklärt Yanika etwas verlegen, während sie mit der Hand durch ihr dunkles Haar fährt. Diesen Part, der wohl am meisten Überwindung gebraucht hatte, übernahm eine gute Freundin. Sie habe nichts davon gewusst und war «absolut überrascht», auch wenn das Thema im Freundeskreis des Öfteren zur Debatte gestanden sei. Schliesslich gehört der Bachelor zu ihrer Lieblingsserie. «Ich liebe Reality-Shows und schaue die Bachelorette und den Bachelor so ziemlich immer», sagt die gelernte Köchin dazu.
Selbst einmal dabei sein – das war schon immer ihr Traum. Und dabei ging es ihr vor allem um eines: zu sehen, ob die wahre Liebe tatsächlich auf diesem Weg gefunden werden kann. «Und ja, ich glaube, dass es möglich ist. Auch wenn viele ehemalige Kandidatinnen das Gegenteil behaupten», fügt die Serviceangestellte an. Ob Yanika nun aber die «Miss Bachelor» ist, verrät sie nicht. Die Sendung wurde zwar vor ein paar Monaten abgedreht, wird aber erst seit diesem Montag wöchentlich ausgestrahlt.
Mit der heimlichen Anmeldung ihrer Freundin ging der Traum von Yanika also in Erfüllung. Nach einem Casting kam sie sogleich in die engere Auswahl und behauptete sich mit ihrer «selbstsicheren Art», wie sie selbst sagt. «Wenn du authentisch bist, kannst du nichts falsch machen», meint die Baraushilfe. Am Ende konnte sie das Castingteam zusammen mit 13 anderen Kandidatinnen überzeugen und flog somit kurze Zeit später mit den anderen Frauen und dem Produktionsteam nach Thailand. Gut für sie, denn als Schweizerin mit thailändischen Wurzeln hatte Yanika ein Heimspiel.
Tatsächlich sei sie erst gerade Anfang dieses Jahrs in Thailand gewesen. «Ich hatte meine Lehre abgeschlossen und mir vorgenommen, mir ein paar Monate Ruhe in Thailand zu gönnen und die Familie zu besuchen», erklärt die 20-Jährige. Im April kam sie dann wieder zurück nach Olten, nur um im Sommer dann wieder nach Thailand zu fliegen. «Es war ein Zufall – ein glücklicher Zufall», sagt Yanika und lächelt.
Im Gedächtnis eingebrannt
Den Heimvorteil nutzte sie gleich bei den Dreharbeiten für die erste Folge der Kuppelserie. Zu Beginn jeder Staffel werden die Kandidatinnen in einer Limousine vorgefahren, die Türen werden von einheimischen Türöffnerinnen aufgemacht und die Kandidatinnen treffen den Bachelor das erste Mal. Dabei gilt: Wer schon da auffällt, bleibt dem Bachelor umso mehr in Erinnerung.
Also zeigte Yanika ihre andere, nicht so zaghafte Seite und tat etwas ganz Gewitztes: «Ich verkleidete mich als eine der thailändischen Türöffnerinnen und tat so, als würde ich den ersten drei Mitbewerberinnen die Tür aufmachen. Doch ich lief stattdessen als Erste zu Kenny Leemann.» Die drei im Auto sehnsüchtig auf den Bachelor wartenden Frauen waren nicht die einzigen, die grosse Augen machten. Auch Bachelor Kenny war sichtlich von der spontanen Aktion überrascht, wie die Aufnahmen der ersten Episode zeigen.
Ihr origineller Start in die Staffel sei am Set noch lange diskutiert worden. «Als ‹Fast-Einheimische› kauften mir die anderen die Rolle als Türöffnerin ab. Es war ein Leichtes, an ein solches Kleid zu kommen, da ich die religiöse Tradition dahinter verstehe und wusste, wo ich so eines bekommen kann. Ausserdem spreche ich akzentfrei Thailändisch und habe in meiner Kindheit die Thaischule in Gretzenbach besucht», schildert sie ihren Masterplan. Eines ist sicher, wie sie sagt: «Das hat sich beim Bachelor eingebrannt.» Hinter der Kamera wusste man über den Schachzug Bescheid, die Idee wurde unterstützt. Inwieweit ist die Sendung also echt?
«Alle Sätze, die wir sagen, stehen nicht vorbereitet auf einem Skript, unsere Emotionen in der Sendung sind real», versichert die Gastroangestellte. Sie streitet aber auch nicht ab, dass manche aufwändigeren Momente wie Challenges oder Dates organisiert werden. Schliesslich brauche es einen gewissen Lead in einer solchen Produktion.
Zickenkriege seien beispielsweise nicht planbar. Und diese gibt es in solchen Sendungen zuhauf. Bei Streitigkeiten fungierte Yanika als Vermittlerin. Eine anstrengende, aber auch schöne Rolle, wie sie findet: «Die Frauen beider Streitparteien kamen immer wieder zu mir und fragten nach Rat. So konnte ich die Ursachen besser verstehen und auch helfen», erklärt sie. Auf diese Weise habe sie während der Zeit in Thailand viele Auseinandersetzungen geschlichtet.
Für die Zeit bei den Dreharbeiten des Bachelors ist Yanika dankbar. «Ich habe viel erlebt, wir waren häufig am Strand und haben Challenges absolviert.» Was für Aufgaben das konkret waren, möchte sie aber nicht verraten. Ausserdem habe sie die Chance bekommen, mehr aus sich herauszukommen und ihre Komfortzone zu verlassen. «Es war eine Reise zu mir selbst, die mich sehr verändert hat», sagt sie.