Ein Lichtblick in dunklen Kultur-Zeiten

Kantonaler Tourismuspreis Olten überzeugte die Jury gleich doppelt: Das Stadttheater und «Olten Meetings» wurden für ihre Bestrebungen, die Stadt attraktiv zu gestalten, gekürt.

Herbert Schibler, Theaterdirektor (l.), und Christian Gressbach, Geschäftsleiter Olten Tourismus, erhielten gemeinsam den 3. Tourismuspreis des Kantons Solothurn. jp)
Herbert Schibler, Theaterdirektor (l.), und Christian Gressbach, Geschäftsleiter Olten Tourismus, erhielten gemeinsam den 3. Tourismuspreis des Kantons Solothurn. jp)

Bald versteht beim Wort «Olten» niemand mehr nur Bahnhof, am 19. Mai wurden zwei von den vielen guten Gründen, wieso man in Olten nicht um-, sondern aussteigt, geehrt. Im Griensaal in Breitenbach kürte die dreiköpfige Fachjury, bestehend aus Ursula Rütter, Roland Berger und Martin Volkart, die Gewinner des renommierten 3. Solothurner Tourismuspreises. Olten triumphierte gleich doppelt: Die Institutionen «Olten Meetings» und Stadttheater liessen in einem mehrstufigen Verfahren ihre 19 Konkurrenten hinter sich. Der mit 5000 Franken dotierte Preis würdigt die herausragenden Bemühungen beider Organisationen.

Kultur und Tagung unter einem Dach

Das Stadttheater Olten beeindruckte die Jury mit der im Jahr 2006 erfolgreich gestarteten Idee, Kultur und Tagung unter einem Dach zu vereinen. Die über 50 000 Besucher des Stadttheaters generieren rund 700 bis 800 Übernachtungen im Jahr. Theaterdirektor Herbert Schibler schätzt die dem Stadttheater Olten verliehene Anerkennung: «Es freut mich sehr, dass die Leistung des Stadttheaters in den Bereichen Kultur und Tagung sowie dessen touristische Wirkung anerkennt werden. Für eine langjährige Institution, die bereits besteht und realisiert ist und sich im täglichen Geschäft bewährt, ist es eine besondere Ehre gekürt zu werden.»

Weiter überzeugte die vor einem Jahr gegründete Organisation «Olten Meetings». Deren Ziel ist es, die Region Olten als Standort für den Seminarstourismus zu vermarkten.

Christian Gressbach, Geschäftsführer Olten Tourismus, ist der Initiant des erfolgreichen Projektes. «Für mich war klar, dass Olten in erster Linie keine Freizeit- oder Feriendestination ist, sondern die Stärke in der günstigen Verkehrslage liegt», erklärt Gressbach das Erfolgsrezept. Das Projekt «Solothurn Services» vom Tourismusbüro Solothurn diente als Vorlage. So entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Büro in Solothurn und der Wirtschaftsförderung Olten die Geschäftsidee, die Region als Destination für Kongresse und unterschiedlichste Events zu etablieren.

Der Vorstand des Tourismusbüros Olten unterstützte Gressbach von Beginn an kräftig. Heute besteht «Olten Meetings» aus sechs wichtigen Partnern: Das Hotel Storchen in Schönenwerd, das Mövenpick-Hotel in Egerkingen, die Oltner Betriebe Hotel Olten, Arte Kongresszentrum, Youcinema und das Stadttheater Olten. Die Partner treffen sich im zweimonatlichen Rhythmus, um jeweils die Marktbearbeitung zu besprechen.

Nächste Schritte bereits geplant

«Wir sind alle sehr zufrieden. Bis jetzt hatten wir 50 Anfragen, daraus resultierten 15 Buchungen. Gerechnet hatten wir mit weniger», zieht Gressbach sein Fazit. Der Solothurner Tourismuspreis bestätigt, dass «Olten Meetings» auf dem richtigen Weg sei.

Zudem verhelfe der Preis zu mehr Publizität. Gerne will er noch einen oder zwei Partner für das Projekt gewinnen. Gressbach ist zuversichtlich. Im Herbst lädt das Tourismusbüro Anlass- und Seminar-Organisationen zum «Tag der offenen Tür» ein, welcher aufzeigt, was Olten alles zu bieten hat.

Gressbach wird dann aber nicht mehr vor Ort sein. Nach fast drei Jahren in der Funktion als Geschäftsführer, entschied er sich für eine neue Herausforderung und kündigte per Ende August. Mit seiner Freundin begibt sich der 33-Jährige auf eine 5-monatige Weltreise. Der Ausgangspunkt ist Quito (Ecuador), danach geht es weiter nach Santiago de Chile, Neuseeland und der Rest der Reise wird spontan vor Ort geplant. Wo Gressbach nach der Reise wieder sesshaft wird, weiss er noch nicht. Wahrscheinlich eher in der Ostschweiz. Beruflich will der Toggenburger aber weiterhin im Bereich Tourismus/Marketing tätig sein. Er könne sich auch vorstellen, sein Fachgebiet an einem Erwachsenenbildungsinstitut zu unterrichten.

Die Oltner werden fehlen

In bester Erinnerung werden ihm die Oltner Bewohner bleiben. Die offene, kontaktfreudige Art schätze er sehr. In seiner Heimat sei man etwas zurückhaltender, schmunzelt er. Olten habe ein enormes Potenzial, dieses auszuschöpfen, war für ihn das Schönste. Im Bereich der Marketing- und Produktentwicklung hat Gressbach einiges erreicht. So sind die «City Taxe» sowie «Olten Meetings» bereits feste Bestandteile der Stadt. «Die super Zusammenarbeit in der Bürogemeinschaft sowie die hervorragende Leistung des Vorstandes werde ich bestimmt vermissen», so Gressbachwehmütig.

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