Ein Giori für alles

Franco Giori wurde Ende Mai mit dem kantonalen Sportverdienstpreis für seine jahrelange Tätigkeit als Sportfunktionär geehrt. Grund genug mit dem Stadtanzeiger seine gut 41-jährige Vereins- und Verbandslaufbahn Revue passieren zu lassen und einen Blick auf die bevorstehende Faustball-EM zu werfen.

Franco Giori hilft nach der WM 1999 auch bei der Organisation der Faustballeuro 2014 an vorderster Front mit. vwe)
Franco Giori hilft nach der WM 1999 auch bei der Organisation der Faustballeuro 2014 an vorderster Front mit. vwe)

Angefangen habe eigentlich alles mit Handball. «Als ich als Junior nach Olten kam, trat ich der damals bestehenden Handball-Riege des SV Olten bei», blickt Giori zurück. Die Handballriege löste sich mit der Zeit zwar auf, Giori blieb dem SV Olten jedoch treu. «Ich war bereits stark mit dem SV Olten verwurzelt und hätte mir den Weggang zu einem anderen Verein nicht vorstellen können.»

32 Jahre im Präsidium

So wechselte der heute 57-Jährige kurzerhand die Sportart und startete seine Funktionärslaufbahn als Obmann der Faustball-Riege. Aus Obmann wurde bald Vizepräsident und nun seit gut 32 Jahren Präsident des SV Olten. «Es war und ist eine tolle Zeit im Verein und ich durfte eine Menge spannender Events erleben, sportlicher sowie auch gesellschaftlicher Natur. Jedoch möchte ich eigentlich im nächsten Jahr mein Amt an die nächste Generation weitergeben», gibt Giori zu und fügt an: «Aber es ist auch bei uns wie in jedem anderen Verein. Es ist schwierig, Mitglieder zu finden, die bereit sind ein grosses Stück ihrer Freizeit für ein solches Amt zu opfern.» Und Franco Giori investiert nicht nur viel Zeit in den SV Olten, sondern amtet auch als Präsident des Schweizerischen Faustballverbandes und als Vizepräsident des Internationalen Faustball Verbandes (IFA). «Auch für die IFA wurde ich schon als Präsident angefragt, aber in dieser Hinsicht muss ich zeitmanagementtechnisch realistisch sein. Diese Aufgabe ist zeitlich schlichtweg nicht mit meiner Arbeitsstelle zu vereinbaren», zeigt sich der Leiter der Öffentlichen Sicherheit der Stadt Olten nachdenklich und fügt an: «Ich muss lernen, auch einmal Nein zu sagen.»

Vorfreude auf die EM

Trotz dieser verschiedensten Verantwortungsbereiche liess es sich Franco Giori nicht nehmen, für diesen Sommer einen ganz besonderen Sportevent in die Eisenbahnerstadt zu holen. «Vom 29. bis 31. August findet im Kleinholz nach 1970 und 1991 zum dritten Mal eine Faustball-Europameisterschaft statt.» 6’000 Besucher aus nah und fern werden bei diesem Ereignis erwartet, um die spannenden Matchs der sechs stärksten Faustballmannschaften Europas zu erleben. «Wie bei der Faustball-WM, die 1999 von uns in Olten organisiert wurde, bauen wir im Leichtathletikstadion eine Tribüne auf und stellen ein Fussballfeld im Kleinholz als Campingplätze für die Zuschauer zur Verfügung», zeigt der Vizepräsident des OK’s auf. Das Präsidium des diesjährigen Organisationskomitees übernahm Landammann Peter Gomm, der früher auch als Obmann der Volleyball-Riege beim SV Olten fungierte. Natürlich werden für einen solchen Event zahlreiche Sponsoren benötigt. «Alleine die Tribüne wird 90’000 Franken unseres Budgets beanspruchen. Deshalb sind wir über jeden Beitrag froh und bieten Euro-Klub-Mitgliedschaften an, mithilfe derer Interessierte den Faustballanlass zusätzlich unterstützen können.»

Unterstützung der Familie sehr wichtig

All dieser Einsatz als Funktionär im sportlichen Bereich sei jedoch nicht nur sein eigener Verdienst. «Sowohl meine Kinder als auch meine Frau zeigten jahrzehntelang Verständnis für mein Hobby und zogen manchmal ferien- oder freizeitmässig den Kürzeren», zeigt sich Giori sehr dankbar und fügt an: «Aber auch Sportkollegen und Freunde haben mich auf meinen Weg tatkräftig unterstützt und zu den Verdiensten massgeblich beigetragen.» Bis zur Faustball-EM liegen keine Ferien mehr drin. «Im Faustball sind wir jedoch wie eine Familie und mit jedem Anlass verbinde ich Erlebnisse, die mir neuen Antrieb geben», schliesst Giori mit Blick auf die positivenSeiten seiner Funktionärstätigkeit.

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