Drei Brüder im Sägemehl

109. Nordwest- schweizerisches Schwingfest 2016 Am kommenden Wochen- ende geht das 109. Nord- westschweizerische Schwingfest 2016 in Fulen- bach über die Bühne. Mit dabei ist Lukas Hengartner - einer von drei Oltner Schwinger-Brüder.

Schwingfreude im heimischen Sägemehl: Jonas, Lukas und Tobias Hengartner. (Bild: mim)
Schwingfreude im heimischen Sägemehl: Jonas, Lukas und Tobias Hengartner. (Bild: mim)

Das Nordwestschweizerische Schwingfest ist ein Teilverbandsschwingfest, an welchem rund 130 Schwinger aus den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn teilnehmen. Aus den anderen Teilverbänden werden jeweils zwei Gastschwinger eingeladen, die am Sonntag, 7. August im Sägemehl gegeneinander antreten werden. Am Samstag, 6. August steht die Nachwuchsförderung im Mittelpunkt. So können Kinder aus der Region ihre ersten Erfahrungen im Kurzholz sammeln. Am Abend verwandelt sich das Festgelände in eine grosse Unterhaltungs- und Partyzone. Der OltnerLukas Hengartner nimmt aufgrund seiner 16 Jahre seit diesem Jahr als Aktivschwinger des Schwingklubs Olten-Gösgen am Nordwestschweizerischen Schwingfest in Fulenbach teil.

Schwingmüde

Die Lust am Schwingen hat Lukas Hengartner jedoch verloren, denn innerhalb der Aktivschwinger gibt es keine weitere Kategorisierung. So treten die teilweise schmächtigen 16-Jährigen im Sägemehl gegen sehr muskulöse und um einiges schwerere Schwinger an. Auf die Frage, was er sich für die Teilnahme am Nordwestschweizerischen Schwingfest in Fulenbach erhofft, meint der 16-Jährige pragmatisch: «Ein unfallfreies Schwingen reicht mir völlig.» Mehr Herzblut hat Lukas Hengartner für seine zweite Sportart, das Landhockey, übrig, welche er im Gegensatz zum Schwingsport, weiterführen möchte. Zum Schwingen kam Lukas Hengartner eher zufällig vor sieben Jahren. «Die Brüder haben während einem Bauernsonntag wie üblich ausgelassen gegeneinander gekämpft», erinnert sich Mutter Karin Hengartner. Ein Bekannter fragte, wieso die Jungs nicht schwingen, um so ihre überschüssige Energie loszuwerden. «Ich habe geantwortet, weil Olten keinen Schwingklub hat», erzählt Karin Hengartner schmunzelnd. Tags darauf sei der Trainer des Schwingklubs Olten auf den Vorplatz des Ruttigerhofs in Olten gefahren. Damals nicht sonderlich begeistert vom urchigen Sport befürchtete Karin Hengartner Verletzungen und jedes Wochenende Einsätze an Schwingfesten. Trotzdem schickte die Familie den Ältesten ins Sägemehl und inzwischen schätzen Hengartners die gemütliche Stimmung und die tollen Begegnungen an den Schwingfesten.

Erfolgreich im Sägemehl

Seit dem Schwingstart sind sieben Jahre vergangen und mittlerweile frönen die jüngeren Brüder von Lukas Hengartner dem Schwingsport und dies erfolgreich. Dass teilweise die ganze Familie die Schwingfeste besucht habe, hätte bei den jüngeren Brüdern das Interesse für den Schweizer Nationalsport geweckt, erklärt Mutter Karin Hengartner. Der 13-jährige Tobias hat sich vor fünf Jahren und der 11-jährige Jonas vor drei Jahren dem Schwingklub Olten-Gösgen angeschlossen, Ersterer wird gar als Nachwuchshoffnung gehandelt. «Ein Kampf kann schnell eine ungeahnte Wende nehmen», antwortet Tobias auf die Frage, was ihn am Schwingsport fasziniert. «Ich habe zwar eine gute Fitness, aber nach vier Minuten im Sägemehl komme ich an meine Grenzen. Ausserdem kann man schnell in einen Konter laufen», so der 13-Jährige. Jeweils am Donnerstag steht das Training im Sälischulhaus an. Jonas trainiert bei den Jungschwingern, Tobias und Lukas sowohl bei den Jungschwingern als auch bei den Aktiven. «Während 15 Minuten wärmen wir uns auf. Im Sommer folgt in der Regel ein freies Schwingen, bei welchem der Trainer Fehler korrigiert. Im Winter feilen wir an der Technik und lernen neue Schwünge», erklärt Tobias Hengartner, der bereits über 35 Zweige, die teilweise an den kantonalen Schwingfesten verliehen werden, zu seinen Erfolgen zählen darf. Ob sie vom Schweizer Nationalsport auch schon Verletzungen davongetragen hätten? «Im Vergleich mit anderen Familien glücklicherweise kaum», so Karin Hengartner und fügt an: «Möglicherweise liegt das daran, dass alle drei sehr beweglich und wendig sind.» Tobias habe mal das Schlüsselbein gebrochen. Tobias und Jonas absolvieren, neben je einem Schwingtraining in Olten und Zofingen, ein Mal pro Woche das 1000er-Stägli sowie ein Training im Geräteturnen.

Schwingplatz zu Hause

Da während der Ferien der Schwingkeller im Sälischulhaus geschlossen ist, hat die Familie Hengartner auf dem heimischen Hof in der Scheune mit Sägemehl, gesponsert vom vergangenen Niklaus-Thut Schwinget, ihren eigenen Übungsplatz geschaffen. Dieser kommt sowohl den schwingbegeisterten Brüdern als auch deren Kameraden zugute. Schliesslich ist es Jonas Ziel an einem Schwingfest zu gewinnen und Tobias möchte in zwei Jahren am eidgenössischen Jungschwingertag teilnehmen. Der Besuch des Nordwestschweizerischen Schwingfestes und des eidgenössischem Schwing- und Älplerfestes in Estavayer-le-Lac (FR) ist denn auch für Tobias als Nachwuchshoffnung Ehrensache.

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