Diesseits - zwischen Himmel und Erde

Theater Was wäre, wenn wir unser Leben selbst aussuchen könnten? Sie erfahren es ab 8. März, wenn im Provisorium 8 das Theaterstück «Diesseits» aufgeführt wird.

Wunschkonzert im Himmel: Ein neues Leben gefällig? mim)
Wunschkonzert im Himmel: Ein neues Leben gefällig? mim)

Sieben Personen lenken sich ausschliesslich durch den Augenkontakt, werfen sich einen unsichtbaren Ball zu und sprechen einander unverständliche Wörter wie «memenepeneme» und «munumupunumu» nach. Die Laiendarsteller rund um Autorin Murielle Kälin, wärmen sich für die Theaterprobe im Provisorium 8 auf. Kälin gründete vergangenen Herbst gemeinsam mit Nina Kyburz das «tausendStrassen Theater». Im Provisorium 8 findet in rund einer Woche die Premiere des Theaterstücks «Diesseits» statt. Murielle Kälin, Autorin der Bücher «Schmetterlinge töten» und «Einst waren wir Königskinder», hat sich im vergangenen Jahr erstmals an ein Theaterstück gewagt.

Sein Leben selbst aussuchen

«Wir hatten schon lange den Wunsch, ein eigenes Theaterstück zu realisieren, waren uns aber betreffend der Regiebücher unsicher», erzählen Murielle Kälin und Nina Kyburz. Die beiden Frauen haben einst gemeinsam die dreijährige Schauspieler-Ausbildung im Schwager Theater absolviert. «Ende 2012, nach einer Blitzidee, schrieb ich kurzerhand das Regiebuch selbst», erzählt Kälin in ihrer aufgeweckten Art und fügt an: «Uns war die Identifikation mit dem Inhalt und eine unchronologische Erzählweise des Theaterstücks sehr wichtig.» Beeinflusst wurde die Autorin durch das Buch «Gespräche mit Gott» von Neale Donald Walsch und der Frage nach der Seelenverwandtschaft, respektive wie es wäre, wenn man sich sein Leben selbst aussuchen könnte. Mit dieser Einstellung beginnt das Theaterstück «Diesseits». Die sieben Figuren treffen sich im Himmel und erzählen von ihrem Leben auf der Erde. Die Karten werden neu gemischt und jeder darf sich ein neues Leben aussuchen. Dabei werden die Figuren gewarnt, auch die Kehrseite nicht zu vergessen, denn ohne Trauer auch keine Freude.

Theaterstück - auch für Männer

Auf dieser Szene baut das Stück auf und erzählt von den manchmal tragisch verlaufenden, neuen Leben der Figuren, geprägt von Liebe, Verlust oder Schuld. Ein Theaterstück nur für Frauen? «Nein», meldet sich Philipp Gutknecht zu Wort. Der 17-Jährige ist einer von vier Personen, welche neben der Bühne mithelfen. Obwohl das Theaterstück stark von der Liebe handle, seien es viele witzige Szenen, die manch ein bedrückendes oder gar gefühlsüberladenes Thema aufzulockern vermögen, erklärt Gutknecht. Die elf Personen aus der Region Olten, welche auf oder hinter der Bühne mithelfen, das grosse Projekt des eigenen Theaterstücks zu realisieren, sind sehr wichtig», betont die 36-jährige Autorin. So hatten alle ein Mitspracherecht, wenn es darum ging, das Regiebuch zugunsten des Theaterstücks anzupassen. «Da wir keinen Regisseur angestellt haben und ich selbst auf der Bühne stehe, ist es wichtig, dass sich das ganze Team einbringt, um einer Szene mehr Tiefgang zu verleihen, sie flüssiger oder verständlicher zu gestalten.» Von Leuten umgeben zu sein, welche sie mögen und die zu hundert Prozent hinter dem Theaterstück stehen, war eine wichtige Bedingung für Kälin und Kyburz. «Mit den meisten Darstellern haben wir schon einmal zusammengespielt. Eine Wunschdarstellerin stand schnell fest, Erika Werner, mit zwei Haarseitenschwänzen süss und frech zugleich.

Spannend und fordernd

Mit Erika Werner, die nebenbei bemerkt im richtigen Leben als Totengräberin tätig ist und im Theaterstück keine Geringere als Gott spielt, verbuchten Kälin und Kyburz mit einem Schlag zwei Volltreffer. «Erikas Mann Andreas fertigte den grössten Teil des Bühnenbildes», schmunzelt Kälin erklärend. Daneben sei auch Ernst Wyss eine wichtige Person. Durch seine grosse Erfahrung habe er viel zur positiven Entwicklung des Theaterstücks beigetragen. Das Spielen grosser Gefühle sei zwar spannend, aber auch fordernd, erklärt Kälin, die neben ihrer Anstellung in einer Bank und einigen Buchlesungen im In- und Ausland, mit dem Theaterstück und dessen Organisation stark gefordert ist. Und welches ist Ihre Lieblingsszene? «Diejenige, in welcher Gott die Herzen flickt. Das Stück soll vermitteln, dass es nie zu spät ist, einen Fehler zu korrigieren.» Und was erwartet den Besucher? «Einen tollen Theaterabend mit 5D-Effekt (Brille gegen Aufpreis beim Eingang erhältlich), welcher einerseits berührt und andererseits zum Lachen anregt.»

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