Die Vorfasnacht soll weiterleben
Gägerstart Die Herregäger übernehmen den traditionellen Häxäschuss von den Jldefonsern Vielharmonikern und führen die Fete unter ihrem Namen durch.
Eigentlich habe der Verein den sechs aktiven Jldefonsern unter die Arme greifen wollen, um den Häxäschuss am Leben zu halten, erklärt Reto Ulrich von den Herregägern. «Aber leider entschieden sich die Fonser, das Fest nicht mehr durchzuführen. So übernahmen wir den Anlass unter unserem Namen», so Ulrich weiter. Er betont, dass es keineswegs die Idee war, den Oltner Traditionsanlass wegzuschnappen. «Wir wollten mit ihnen gemeinsame Sache machen, aber leider hat es nicht geklappt», bedauert das FUKO-Rats-Mitglied.
Jeden Tag im Einsatz
Nun findet also anstelle des Häxäschuss am Sonntag, 11. Februar der 16. Gägerstart in der Oltner Schützi statt. Der Verein konnte das Lokal sowie die vier bereits gebuchten Guggenmusiken von den Jldefonsern übernehmen. «Es war alles sehr kurzfristig. Erst im Dezember entschieden wir uns nach der Absage der Fonser, die Party alleine durchzuführen», erklärt Reto Ulrich. Bei dieser Entscheidung war er federführend. «Ich fände es sehr schade, wenn ein solch wichtiger Vor- fasnachtsanlass in Olten abgesagt werden müsste», begründet der langjährige Gäger seinen grossen Einsatz für das Fest. Er machte sich bei seinem Verein für die erneute Durchführung des Gägerstarts stark – die letzte ging traditionsgemäss erst am 12. November über die Bühne – und stiess auf offene Ohren. «Wer A sagt muss auch B sagen und so war mir klar, dass ich einen grossen Teil der Organisation übernehmen würde», hält der angefressene Fasnächtler fest. Und so verging seit Weihnachten fast kein Tag, an dem er nicht für den Gägerstart im Einsatz stand.
Ärmel hochgekrempelt
Nun steht der Anlass unmittelbar bevor. «Ich glaube es kommt gut», sagt Reto Ulrich zuver- sichtlich. Er freut sich auf eine gute Party und hofft auf viele Besucher sowie eine tolle Stimmung. Zu den vier Guggen, die bereits die Jldefonser organisiert hatten, kamen nochmals fünf hinzu. Zudem konnte DJ Balu verpflichtet werden und ein breites Angebot an Bars und ein Verpflegungs- stand werden ebenfalls geboten. Reto Ulrich windet seinem Verein einen grossen Kranz für den spontanen Einsatz. Denn er weiss, ohne die Unterstützung der Mitglieder wären Organisation und Durchführung nicht möglich. «Jeder muss die Ärmel hochkrempeln, ansonsten klappt es nicht», so das Ehrenmitglied der Herregäger.
Rund 100 Mitglieder
Die Herregäger sind zurzeit sehr gut aufgestellt. Die Gugge zählt 48 aktive Mitglieder. Zudem gehören den Gägern etliche Passivmitglieder an, die sogenannten Grünspäne. Seit ein paar Jahren gibt es bei den Herregägern zudem eine neue Mitgliederkategorie - die Kiwa-Gäger. Dies sind meistens Elternteile, denen der Aufwand zum Musizieren zu gross wurde, aber gerne immer noch dem Verein angehören wollen. Die Kiwa-Gäger treten vor allem am Kinderumzug und grossen Fasnachtsumzug mit dem Nachwuchs, den Herregägerlis, und einem selbst gebastelten Umzugswagen in Erscheinung. Gegen dreissig Kinder werden heuer am Fasnachtsumzug mit den Herregägern mitlaufen. Mit rund 100 Mitgliedern gehört die 1965 gegründete Guggenmusik momentan zu den grössten auf Platz Olten.
Zukünftig immer im Februar?
Reto Ulrich könnte sich gut vorstellen, den Gägerstart zukünftig immer im Januar oder Februar durchzuführen, anstatt um den 11. November. «Es wird immer schwieriger, für den Fasnachtsstart im November motivierte Guggen zu finden. Viele Zentralschweizer Vereine gehen ausserhalb
der Saison kaum noch auswärts spielen», erklärt der Fasnächtler. Ausserdem geniesse der Fasnachtsanfang am 11.11. in Olten keinen grossen Stellenwert. Die Anlässe im Januar und Februar sind Ulrichs Meinung nach von viel grösserer Bedeutung. Die Vereinsmitglieder werden im März über diese wichtige Frage entscheiden.
Gägerstart
Kulturzentrum Schützi Olten
Samstag, 11. Februar, ab 20 Uhr
Vorverkauf: Café Ring Olten
Eintritt ab 16 Jahren
<link http: www.herregaeger.ch>www.herregaeger.ch