Die Rag Dolls lassen die Puppen Tanzen

MyCokemusic Soundcheck Beim grössten Newcomer-Bandwettbewerb der Schweiz sind auch drei Oltner dabei. Die Rag Dolls kämpfen um den Einzug ins Finale.

Simon «Molly» Moll, Julian «Läli» Spring und Elias von Arx (v.l.) bei einer Bandprobe in ihrem Proberaum in Olten. nko)
Simon «Molly» Moll, Julian «Läli» Spring und Elias von Arx (v.l.) bei einer Bandprobe in ihrem Proberaum in Olten. nko)

Laut der Beschreibung auf der Homepage Rag Dolls mixen die Rag Dolls bluesige Gitarrenriffs mit knackigen Discobeats - eine Kombination die Puppen zum Tanzen bringt. Indie-Blues-Rock nennen sie das Ganze. «Sie» sind der 20-jährige Gitarrist und Sänger Elias Von Arx, der 21-jährige Bassist und Backgroundsänger Julian «Läli» Spring und der 23-jährige Schlagzeuger Simon «Molly» Moll. Und sie sind dieses Jahr bereits zum zweiten Mal bei MyCokemusic Soundcheck, dem grössten Newcomer-Wettbewerb der Schweiz, dabei. Hunderte Bands hatten sich beworben und die drei Oltner haben es geschafft und durften am Freitag am Rock Oz’Arènes in Avenches um den Finaleinzug spielen. Zurzeit liegen sie im Voting mit etwas über 30 Prozent auf dem ersten Platz der Vorentscheidungsgruppe.

20’000 Franken Preisgeld winken

 

Im Vergleich zu letztem Jahr hat sich das Konzept des MyCokemusic Soundcheck leicht verändert. Dieses Jahr mussten sich die Bands vor einer Jury beweisen, bevor sie in drei Gruppen aufgeteilt wurden und nun durch Internetvoting um den Einzug ins Finale kämpfen. Zwei Bands aus den ersten beiden Gruppen haben es bereits geschafft. Ob die Rag Dolls am 14. September am Finale in der Herterei in Zürich spielen, wird sich am14. August zeigen. Auf den Sieger vom MyCokemusic Soundcheck warten 20’000 Franken Preisgeld und ein professionelles Bandcoaching. Was die Rag Dolls mit dem Preisgeld machen würden, wissen sie bereits jetzt: «Als erstes würden wir Sitzkissen drucken lassen, T-Shirts hat ja jeder. Und den Rest des Geldes würden wir in eine neue CD investieren», erklärt «Läli».

Nie den Rock’n’Roll vergessen

 

Die Band wurde 2006 von Elias, «Läli» und dem damaligen Schlagzeuger in der Mensa der Kantonsschule Olten während einer Fünf-Minuten-Pause gegründet. Laut der Bandbiografie durfte Läli nur mitmachen, weil er per Zufall einen Bass zu Hause stehen hatte. 2010 stiess «Molly» als neuer Schlagzeuger zu den Rag Dolls. Er erklärt: «Ich buchte die Rag Dolls für einen Anlass. Da ich sie cool fand, fragte ich Elias an, ob wir nicht einmal zusammen spielen wollten. Sie suchten zu diesem Zeitpunkt einen neuen Schlagzeuger, aber ich habe mich nicht dafür beworben.» Trotzdem wurde er der neue Schlagzeuger und machte das Trio wieder komplett. Rag Dolls heisst so viel wie «Stoffpuppen» und ist ursprünglich der Name eines Liedes von Aerosmith. «Der Name hört sich rockig an, nach «AC/DC» und war cool gemeint. Es ist ein typischer Rockname und beschrieb zu Beginn unsere Musik», meint Elias. Heute sei er charakteristisch für die Band und stehe dafür, wer sie sind, nicht was für Musik sie machen, sagt «Läli». Aus den «Stones» wurde «Jet» und aus «AC/DC» «The Kooks», wie sie ihren Musikwandel beschreiben.

Neunter Platz von 6000 Bands

 

Seit der Bandgründung haben die Rag Dolls 130 Konzerte gespielt, einige Bandcontests gewonnen und waren bei «8x15» vom Schweizer Fernsehen mit dabei. Auch im Ausland hatten sie bereits einige Auftritte. So zum Beispiel an der grössten Musikmesse in Frankfurt oder im Astra in Berlin. Durch den letztjährigen MyCokemusic Soundcheck konnten sie ihr hundertstes Konzert am Openair Gampel feiern. Auch der weltweit grösste Bandcontest Emergenza, bei dem die Rag Dolls letztes Jahr von 6000 Bands den neunten Platz ergatterten, verhalf ihnen zu nationalen und internationalen Auftritten. Auch Manager aus England wurden auf die Oltner Band aufmerksam und luden sie zu einem Konzert nach London ein. «Sie wollten nicht einfach unsere CD hören, sondern uns live sehen. Also organisierten sie für uns ein Konzert», erklärt «Molly». Das sei für die Band eine grosse Chance.

Einen Fankreis aufbauen

 

Ihr grosses Ziel ist es nicht nur in der Schweiz bekannt zu werden, sondern vor allem international, wie Elias sagt: «Mit Indie-Rock ist es in der Schweiz schwierig. Auch wenn man die berühmteste Indie-Rock-Band der Schweiz ist, kennen einem nicht viele Leute. Da ist der Markt in Deutschland zum Beispiel viel besser.» Obwohl die drei Oltner wissen, dass das Musikbusiness schwierig ist, geben sie nicht auf: «Wir wollen noch mehr Konzerte spielen, Bühnenerfahrung sammeln, einen Fan Kreis aufbauen und noch bekannter werden. Es geht immer aufwärts.» Ihr Ziel ist es, von der Musik leben zu können. Ein Schritt in diese Richtung ist der MyCokemusic Soundcheck. «Wir freuen uns, dabei zu sein und, dass so viele für uns voten, macht bitte fleissig weiter», dankt Elias.

Weitere Artikel zu «Front», die sie interessieren könnten

Front28.02.2024

Der Börsenmann

Roland Arnet Seit mehr als 20 Jahren organisiert der Aarburger Roland Arnet im Stadttheater Olten Sammlerbörsen. Mitte März findet die nächste…
Front21.02.2024

«Wir haben bis zu acht Anfragen pro Woche»

Kinderbetreuung In Wangen bei Olten hat eine neue Kindertagesstätte ihre Tore eröffnet. Geschäftsführerin Nicole Eggenschwiler erzählt, welche…
Front14.02.2024

Ein Umzug wie ein bunter Blumenstrauss

Fasnacht Mit einem lauten Knall setzte sich der Oltner Fasnachtsumzug am vergangenen Sonntag um 14 Uhr in Bewegung. Auch Fasnächtler aus anderen Regionen waren…