Die malerische Zeitreise des Thomas Droll

Atelierausstellung Ab Mittwoch, 4. bis 15. Dezember lädt der Kunstmaler Thomas Droll mit der Ausstellung «Memories» in seinem Atelier auf eine Zeitreise in seine Vergangenheit ein.

Thomas Droll in seinem Atelier mit zwei seiner Bilder der Ausstellung «Memories». mim)
Thomas Droll in seinem Atelier mit zwei seiner Bilder der Ausstellung «Memories». mim)

Hinter den industriegeschwärzten Mauern behütet das verwinkelte, ehemalige Sunlight-Areal in Olten noch den einen oder anderen Schatz. Ein Kunstschatz befindet sich an der Tannwaldstrasse 121, an welcher der Kunstmaler Thomas Droll sein Atelier eingerichtet hat. Die Chnobli Zunft (heute Höckeler Zunft) stellte ihm 2003 den Keller ihres Zunftlokals als Atelier zur Verfügung. Was sich heute als freundlicher und grosszügiger Raum präsentiert, war damals ein Laugenkeller mit kniehohem Wasserstand.

In die Wiege gelegt

Das künstlerische Handwerk wurde Droll, der in Olten aufgewachsen ist, quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater liess sich zum Dekorateur an der Kunstgewerbeschule Basel ausbilden, wo er auch Lektionen in Kunstmalerei belegte. Später eröffnete Drolls Vater im USEGO-Areal sein Atelier und richtete seinem Sohn ebenfalls eine kleine Arbeitsecke ein. «Eigentlich wollte ich Schauspieler werden», schmunzelt Droll. Doch die Ermahnungen seiner Eltern zu einer «anständigen» Ausbildung veranlassten ihn dazu, eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren. Seine schauspielerische Seite lebt er trotzdem seit seinem 17. Altersjahr mit seinen Elvis-Playback-Shows aus. Über die Jahre erweiterte er sein Repertoire mit weiteren grossen Künstlern und schlüpft auch heute noch regelmässig in die Rolle von Ray Charles, Montserrat Caballé und Luciano Pavarotti u.a.m. «1992 bot mir mein Mäzen Raoul Stapfer eine Anstellung in seiner Firma an und sorgte dafür, dass ich zweieinhalb Tage arbeiten und mich so zweieinhalb Tage auf das Malen konzentrieren konnte», erzählt Droll dankbar. Vor zwölf Jahren wagte der Künstler als professioneller Kunstmaler den Schritt in die Selbstständigkeit. Leicht sei es nicht gewesen, bestätigt Droll, aber sein tolles Umfeld und ein bisschen Glück hätten ihm auch durch schwierige Zeiten geholfen. Er erinnere sich an ein Wochenende, an welchem er keinen Rappen mehr besass, und seine Galeristin ihn mit einem Freund besuchte. «Ich wusste nicht, wie ich finanziell den nächsten Tag überstehen soll, als mir der Besucher auf einen Schlag mehrere Bilder abkaufte», erinnert sich Droll erleichtert zurück.

Ein Ticket für ein Elviskonzert

Im hellen Atelier ist es gemütlich warm und die weihnächtliche Musik stimmt einen nostalgisch. «Ich liebe die Weihnachtszeit», lächelt Droll entschuldigend. An den Wänden hängen Werke, welche vorwiegend im letzten Jahr entstanden sind: ein Turmspringer vor einem sommerlich, blauen Himmel und Bilder die Drolls zweimonatige Kolumbienreise 1987 zu seinem Bruder thematisieren. Zwei Bilder von Elvis und ein Paar vor einer Bergkulisse und zwischen ihnen ein Junge sind Werke der aktuellen Ausstellung «Memories». «Das bin ich als kleiner Junge mit meinen Eltern vor dem Weisshorn», erzählt der Kunstmaler. Vor rund eineinhalb Jahren zogen Drolls Eltern aus gesundheitlichen Gründen ins Altersheim Haus zur Heimat. Diesem Umzug folgten die Räumung des Elternhauses und die positive Auseinandersetzung mit seiner Kindheit, aber auch Fragen zum eigenen Leben. «Ich habe die Fotobücher zu mir nach Hause genommen und damit Erinnerungen geweckt, die ich nun in Bildern festgehalten habe.» Eine Rückschau auf die Zeit seiner Kindheit ohne ein Bild von Elvis wäre undenkbar. Noch heute ist der 46-jährige Kunstmaler ein grosser Fan des King of Rock’n’Roll sowie der Musik und Kunst der 40er, 50er und 60er Jahre. «Als kleiner Junge sagte ich stets, dass ich mir als Erwachsener ein Ticket für ein Elviskonzert kaufen werde. Ich war 10 Jahre alt, als Elvis starb und für mich eine Welt zusammenbrach.» 2012 stellte kein einfaches Jahr für den Kunstmaler dar, doch der für seine eher düsteren Bilder bekannte Künstler, stellte von Acryl auf Ölfarben um und malte sich mit fröhlichen und kraftvollen Bildern aus der Krise. Auch im nächsten Jahr dürfte es dem Kunstmaler nicht langweilig werden. «Im Juni werde ich im Kantonsspital Olten die 50. Ausstellung bestreiten, in der ich mich wieder meinem beliebten Thema, dem Wasser, widmen werde. Blau ist meine Lieblingsfarbe und Wasser ist ein spannendes künstlerisches Element.»

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