Der Goalie auf Erfolgskurs

Pedro Lenz Trotz zahl- reicher Termine und Interviews hat Pedro Lenz Zeit gefunden, um mit dem Stadti über sein Buch «Der Goalie bin ig», den gleichnamigen Film, seinen Schauspieleinsatz und Bodenhaftung zu sprechen.

Pedro Lenz ist trotz seines Erfolgs mit dem «Goalie» einer von uns geblieben. mim)
Pedro Lenz ist trotz seines Erfolgs mit dem «Goalie» einer von uns geblieben. mim)

Restaurant Gleis 13 in Olten. «Eine solch breite Medienpräsenz, wie diejenige durch den Film «Der Goalie bin ig» wäre aufgrund eines Buches undenkbar», erzählt Pedro Lenz. Vor drei Jahren wurde er von einer Berner Produktionsfirma bezüglich der Verfilmungsrechte angefragt und sagte zu. Der Berner Regisseur Luki Frieden wollte den «Goalie» verfilmen, was jedoch an der Finanzierung scheiterte. Kurz darauf wurden die Rechte an die Zürcher Produktionsfirma C-Films verkauft. «Eines Tages rief mich der Produzent an und wollte mich kennenlernen. Ich stellte für mich zwei Möglichkeiten fest: Ich verkaufe die Rechte, möchte aber mit der Produktion des Films nichts zu tun haben oder ich helfe beim Film aktiv mit. Es wurde mir jedoch schnell klar, dass dieser zweite Schritt eine Menge «Büez» bedeutet», erzählt Lenz in seinem sympathischen Langenthaler Dialekt.

Zuständig für den «Feinschliff»

Lenz lernte die Aarauer Regisseurin Sabine Boss kennen und war überzeugt, dass ihm dieses Filmprojekteine Menge Freude bereiten wird. In der folgenden Zeit fanden viele parallele Tätigkeiten statt: der Produzent kümmerte sich um die Finanzierung, Sabine Boss und Pedro Lenz schrieben erste Entwürfe der Drehbücher, Castings wurden durchgeführt und die Beteiligten machten sich Gedanken über mögliche Drehorte. Später wurde Jasmin Hoch als dritte Drehbuchautorin zugezogen. «Sie kennt sich mit der Architektur von Filmen sehr gut aus, während ich mich mit den Dialogen auseinandersetzte», erzählt Lenz. Damit das Buch auch in der Filmform funktioniert, war es wichtig festzulegen, wie die Figuren reden. Zudem sei es schwierig, die Handlung eines ganzen Buches, welche sich zu grossen Teilen im Kopf des «Goalies» abspielt, auf rund90 Minuten Filmlaufzeit einzugrenzen.

Pedro Lenz der Filmschauspieler

Nach Monaten des Arbeitens an den Texten wurde mit den Dreharbeiten begonnen. «Auch wenn meineAufgabe beendet war, besuchte ich des Öfteren die Drehplätze», erzählt Lenz. Doch ganz beendet war seine Arbeit noch nicht, denn der 49-Jährige spielt auch eine kleine Rolle im Film. «Diesen Auftritt habe ich etwas unterschätzt», gesteht der Autor, dem die Bühne nicht fremd ist, im Gegenteil. Der Wortakrobat bestreitet viele Auftritte, jährlich rund 200 an der Zahl. Im Moment ist er des Öfteren mit dem Musiker Patrik Neuhaus als Duo «Hohe Stirnen» und seinemneuen Programm «I bi meh aus eine»für zahlreiche Bühnenauftritte unterwegs (28. Februar und 1. März im Theaterstudio Olten). Die Herausforderung beim Film sei jedoch eine andere als auf der Bühne. «Vor einem Auftritt versuche ich mich zu konzentrieren, erzeuge eine gewisse Spannung und lege los. Beim Film heisst es: Gut, aber wir müssen einen anderen Winkel wählen oder das Licht stimmt nicht. Dreharbeit für einen Film bedeutet regelrechte Knochenbüez», betont Lenz schmunzelnd und fügt an: «Aber die Filmerei hat mir riesigen Spass bereitet und die Schauspieler standen mir mit Rat und Tat zur Seite.»

Durchdachte und gut konstruierteFilmfiguren

Ob er auch Angst davor gehabt habe, dass ein schlechter Film entstehen könnte? «Ja, anfangs schon, dochSabine Boss ist bereit nachzufragen und gerade deshalb hatte ich schnell ein gutes Gefühl. Bei halbwüchsigen Kindern muss man auch eines Tages Vertrauen haben und sich bewusst werden, dass man nicht alles kontrollieren kann und soll. Wahrscheinlich habe ich ein ähnliches Gefühl bei der Entstehung des Films und auch ein wenig beim Loslassen der Buchvorlage gehabt», wagt Lenz den Vergleich. Ähnlich wie bei seinen Texten mag er im Bereich der Filme Regisseure, wie beispielsweise den Finnen Aki Kaurismäki, welche ihn mit durchdachten und gut konstruierten Figuren begeistern können. «Selbstverständlich stellt man sich die Frage, ob der «Goalie» als Film auf Interesse stösst und ob die Leute auch die Kinovorstellung besuchen, aber die sieben Nominationen für den Schweizer Filmpreis stimmen uns positiv.» Trotz des ganzen Medienrummels würden gute Freunde, alltägliche Tätigkeiten und Aufgaben dafür sorgen, dass er nicht abhebe, meint Lenz bescheiden.

Am Freitag, 7. Februar um 20.30 Uhr feiert der Film «Der Goalie bin ig» im youcinema Olten Premiere. Danach erzählen Regisseurin Sabine Boss, Schauspieler Pascal Ulli, Produzent Michael Steiger und Pedro Lenz in einer kurzen Talkrunde in der Galicia Music Bar von den Dreharbeiten.

Weitere Artikel zu «Front», die sie interessieren könnten

Front28.02.2024

Der Börsenmann

Roland Arnet Seit mehr als 20 Jahren organisiert der Aarburger Roland Arnet im Stadttheater Olten Sammlerbörsen. Mitte März findet die nächste…
Front21.02.2024

«Wir haben bis zu acht Anfragen pro Woche»

Kinderbetreuung In Wangen bei Olten hat eine neue Kindertagesstätte ihre Tore eröffnet. Geschäftsführerin Nicole Eggenschwiler erzählt, welche…
Front14.02.2024

Ein Umzug wie ein bunter Blumenstrauss

Fasnacht Mit einem lauten Knall setzte sich der Oltner Fasnachtsumzug am vergangenen Sonntag um 14 Uhr in Bewegung. Auch Fasnächtler aus anderen Regionen waren…