«Blutwäsche» an der Tagesordnung

Kantonsspital Olten Am kommenden Samstag findet anlässlich der Fertigstellung der beiden neuen Behandlungstrakte B und S ein Tag der offenen Tür statt. Im Behandlungstrakt S befindet sich seit Mai ein Nephrologisches Ambulatorium und eine Dialysestation. Stationsleiter Michael Neukirchen erzählt von seinem Alltag.

Sympathisch und engagiert - der Stationsleiter Dialyse/Nephrologie Michael Neukirchen. mim)
Sympathisch und engagiert - der Stationsleiter Dialyse/Nephrologie Michael Neukirchen. mim)

Bis Mai mussten nierenkranke Personen aus der Region für die sogenannte «Blutwäsche» das Bürgerspital Solothurn aufsuchen. Kürzlich konnten die Kantonsspital-Gebäude Trakt B und S fertiggestellt werden. Damit hat das Kantonsspital Olten sein Angebot im Trakt S um ein Nephrologisches Ambulatorium und eine Dialyse-station erweitert.

Unsere Niere ist zuständig für die Entgiftung und Entwässerung. Zudem regelt sie den Säure-Basen-Haushalt, die Blutbildung und den Knochenstoffwechsel. Gründe für eine Niereninsuffizienz können unter anderem die folgenden Leiden sein: Bluthochdruck, Diabetes und Autoimmunerkrankungen. Für nierenkranke Personen ist es deshalb überlebenswichtig dreimal pro Woche, während drei bis fünf Stunden, ihr Blut mit der Dialysemaschine reinigen zu lassen.

Neu, modern und freundlich

Der 42-jährige Stationsleiter Mich-ael Neukirchen arbeitete während15 Jahren in Köln, kam vor fünf Jahren in die Schweiz und war bis Februar am Kantonsspital Aarau tätig. Durch seine insgesamt 15-jährige Arbeit im Dialysebereich war Neukirchen der ideale Mann, um die neue Dialyse-station in Olten zu leiten. Neukirchen ist seit März mit den Aufbauarbeiten beschäftigt und ist begeistert von seinem neuen, modernen und freundlich eingerichteten Arbeitsort. Imnephrologischen Ambulatorium (Nephrologie: Nierenlehre) werden in drei Behandlungsräumen Abklärungen beispielsweise im Bereich Nierenerkrankungen, Nierensteine, Bluthochdruck und Nierenspender durchgeführt. Sechs Mitarbeitende kümmern sich um die Patientinnen und Patienten in den beiden Bereichen. «Bei meiner Tätigkeit als Stationsleiter habe ich eine gute Balance zwischen der Arbeit am Patienten und dem Bürobereich. Ich arbeite auch nach 20 Jahren in der Pflege sehr gern in meinem Beruf und finde es wichtig, dass auch die Stationsleitung an der Basis tätig ist, denn ich kann nur beurteilen, was ich selbst in der Praxis ausübe», erklärt Michael Neukirchen.

Zur Passivität verdammt

Gerade im Dialysebereich entstehe durch eine meist langjährige Betreuung eine grosse Nähe zum Patienten, so Neukirchen und fügt an: «Wir verbringen mit den Patienten meist mehr Zeit, als Verwandte und Angehörige.» Aber was bereitet dem diplomierten Pflegefachmann Spass an seinem Beruf, der von viel Leid begleitet wird? «Die Nähe einerseits zum Patienten, andererseits auch zu den verschiedensten medizinischen Bereichen gestalten meine Arbeit spannend und vielseitig», erklärt der Stationsleiter. «Da die meisten nieren- kranken Patienten nicht «nur» ein Nierenleiden haben, sondern meist auch in anderen medizinischen Bereichen Betreuung benötigen, entsteht eine enge Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Diabetes- und der Ernährungsberatung, der Angiologie und den medizinischen Pflegeabteilungen. Ebenso gilt es in der Dialyseabteilung die Technik, respektive die Maschine korrekt zu beherrschen, aber andererseits den Menschen nicht zu vergessen», so Neukirchen. Schliesslich ist der Patient während mehreren Stunden an das Dialysegerät gefesselt und somit auf das Personal angewiesen. «Je nach Patient werden Gespräche geführt oder hilft zum Beispiel eine Maltherapie diese Zeit der Blutwäsche zu überbrücken. Zudem möchten chronisch kranke Patienten gut informiert werden und sind im Laufe der Jahre Experten auf ihrem Krankheitsgebiet geworden», so Neukirchen mit einem Lächeln.

Insgesamt verfügt die Dialyseabteilung über 14 Plätze. «Wir sind im Kleinen gestartet und werden die Station stetig weiter ausbauen», so Neukirchen. Gibt es auch schöne Momente im Krankenhausalltag? «Kürzlich hat ein Patient den kleinen Rahmen bei der Dialyse, als kleine Familie bezeichnet. Dies war schön zu hören und gab mir das Gefühl, mit der neuen Station richtig gestartet zu sein»,so der engagierte Stationsleiter.

 

Tag der offenen Tür mit Besichtigungspar

cours und Teddy-Klinik für die Kinder,

23. Juni, 10 bis 17 Uhr, www.so-H.ch

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