2013 - «mehr Respekt»

Stadtpräsident Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Ausserdem ein letzter Jahreswechsel als Stadt- präsident für Ernst Zingg.

Stadtpräsident Ernst Zingg hofft auf mehr Respekt vor dem Gegenüber im Jahr 2013. mim)
Stadtpräsident Ernst Zingg hofft auf mehr Respekt vor dem Gegenüber im Jahr 2013. mim)

Für viele stellte 2012 ein Jahr der Veränderungen dar. Auch für Stadtpräsident Ernst Zingg, der sich Anfang Jahr die Frage stellte, ob er ein weiteres Mal für das Stadtpräsidentenamt kandidieren möchte. «Nicht mehr als Stadtpräsident anzutreten, war ein Entscheid, der im Kreise der Familie und meinem ausgezeichneten Präsidiums-Team gewachsen ist.» Er habe sich stets sehr für die Stadt Olten engagiert. Das gehöre zur Aufgabe des Stadtpräsidenten. Dies sei aber nur möglich gewesen dank der sehr guten Zusammenarbeit im engsten Team. Doch 16 Jahre seien eine lange Zeit und deshalb mache es Sinn, eine andere Richtung einzuschlagen.

Erfolgreiches 2012

 

Das Jahr 2012 bezeichnet Zingg als erfolgreich: «Wir konnten viele Projekte lancieren oder weiterführen: Ein weiteres Mal erhielt die Stadt Olten das Energielabel, die Sanierung des Stadthauses konnte lanciert werden, das Projekt Olten Ost wurde weiterentwickelt, 2012 galt zudem mit dem Gigathlon als erfolgreiches Sportjahr, der Weiterbau der ERO, der Fachhochschul-Neubau, der Beginn der Innenstadt-Neugestaltung, die Neuerungen beim Bahnhof und die gute Positionierung des AareLandes.» Das Aareland, welches im September zum Verein umformiert wurde, ist ein wichtiges Thema für Stadtpräsident Zingg. Durch sein Denken über die Kantonsgrenzen hinaus, das stetige Engagement für die Region Aareland und die Zusammenarbeit hat er auch auf Bundesebene Anerkennunggefunden und Kontakte geknüpft.

Bittere Erfahrung

 

Ein weiteres grosses Anliegen des«Stapis», ebenfalls mit der Absicht zur Zusammenarbeit, wurde im Juni abgeschmettert: die Fusion. «Dies war eine bittere Erfahrung für mich. Niederlagen kann ich zur Kenntnis nehmen und verkraften. Bei der Fusion war es weniger der Entscheid gegen die Fusion, der mir zusetzte, sondern umso mehr der Umgang mit den Partnergemeinden», betont Zingg und die Eintäuschung ist ihm noch heute anzumerken. Hält Zingg einen neuen Versuch einer Fusion für möglich? «Ich glaube nicht, dass in nächster Zeit eine Fusion realisierbar ist, jedoch sind Zusammenarbeitsprojekte geplant.» Und welche Themen stehen im 2013 an? «Neben den teils erwähnten Projekten sind u.a. der Umbau der Eishalle, die Planung einer neuen Schulanlage im Kleinholz, die Attraktivierung des Aareraums, vor allem aber die intensive Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden im Raum AareLand die wichtigsten Themen.»

Ziel höchster Solothurner

 

Ernst Zingg kandidiert im März ein weiteres Mal für den Kantonsrat. Anfangs Dezember wurde er zudem zum zweiten Vizepräsidenten des Kantonsrats gewählt. «Über die Wahl zum zweiten Vizepräsidenten habe ich mich sehr gefreut», so Zingg und strahlt über das ganze Gesicht. «Ich würde gerne, wie bisher, in der Finanzkommission tätig sein. Themen sind der Finanzausgleich, die Sanierung der Pensionskasse, Raumplanung und Bildungs- und Zusammenarbeitsprojekte. Zudem werde ich mich auch weiterhin für die Region einsetzen.» Ziel sei dann auch das Amt des höchsten Solothurners 2015. «Dann habe ich ja Zeit», so Zingg schmunzelnd.

Auszeiten nehmen

 

Ernst Zingg ist als Stadtpräsident, aber auch durch sein Amt als Kantonsrat ein viel beschäftigter Mann. Wie verschafft er sich Ausgleich und ist es immer angenehm, in der Öffentlichkeit zu stehen? «Zu Beginn meiner Amtszeit als Stadtpräsident habe ich mich schwer getan eine Person der Öffentlichkeit zu sein. Heute nach16 Jahren weiss ich, wer ich bin und was ich leiste. Dabei erlebe ich schöne Geschichten und Begegnungen.» Als Ausgleich zu den vielen Terminen nehme er sich, wenn überhaupt möglich, an den Wochenenden ein paar Stunden «Auszeit». Er besuche beispielsweise eine andere Stadt, lese ein Buch oder Zeitungen, verbringe Zeit mit seiner Familie oder treibe Sport. Der Stapi hat sich zum Ziel gesetzt, trotz seines Unfalls wieder Fussball spielen zu können, denn Zingg ist Mitglied des FC Kantonsrats. Zudem ist er an Kultur interessiert, dabei haben es ihm klassische Stimmen angetan. Ebenfalls ist er begeistert vom Autor Pedro Lenz: «Lenz ist authentisch und hat eine spezielle Art, sich zu präsentieren.» Kulturgut bedeutet für Zingg, als Mitglied der Fröscheweid-Zunft zu Olten, auch die Fasnacht. Zudem wird der Stadtpräsident im Januar von den Stadtschützen ins Amt des «Vater-Bastian» gewählt. Und wie gelingt neben so viel Engagement die Balance zwischen Amt und Familie? «Meine Familie stand immer hinter meinen Entscheidungen, aber auf jeden Fall musste sie in den letzten 16 Jahren viel auf mich verzichten. Deshalb ist es mir ein Anliegen, nach meinem Stadtpräsidentenamt etwas mehr Zeit meinen Enkeln zu widmen. Für 2013 wünsche ich allen Menschen Gesundheit, auch Glück und Erfolg, vor allem aber, dass die «Tugend des gegenseitigen Respekts» unbedingt wieder eine wichtige und wesentliche Rolle spielen darf, muss und kann.»

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