10 Jahre «Schützi-Einsatz»

Kulturzentrum Schützi Olten Die «Schützi» ist eine Institution und nicht mehr wegzudenken im Oltner Eventbereich. Der Geschäfts- führer Oliver Krieg kann dieses Jahr sein 10-jähriges Dienstjubiläum feiern.

Oliver Krieg in seinem Büro im Obergeschoss der Schützi mit Blick auf den Vorplatz und die Altstadt. mim)
Oliver Krieg in seinem Büro im Obergeschoss der Schützi mit Blick auf den Vorplatz und die Altstadt. mim)

Donnerstagmorgen in der Schützi. Der Geschäftsführer Oliver Krieg sitzt in der leeren Schützi-Halle,einen Stapel Papiere vor sich und ist frustriert. «Unsere Dienstleistungen, wie beispielsweise der technische Support, der Auf- und Abbau oder der Barbetrieb werden vermehrt in Anspruch genommen. Früher ist es üblich gewesen, dass 95 Prozent der Veranstalter ihre Umbauten selbst erledigt haben. Nun zeigt sich jedoch, bei der Bereitstellung der Papiere für die Revision, dass wir zwar kostendeckend arbeiten, sich aber der Aufwand nicht mehr mit unseren Einnahmen deckt. Somit werden wir uns eventuelle Massnahmen, vielleicht in Form von Preiserhöhungen für die Veranstalter, überlegen müssen», so Oliver Krieg und fügt an: «Wir haben zwar fixe Preise, gewähren jedoch gewissen kulturellen Veranstaltern einen Rabatt. Daneben werden wir jährlich von treuen Gönnern mit einem Beitrag zwischen 10’000 und 15’000 Franken unterstützt».

Keine eigenen Veranstaltungen

Die Schützi wurde einst über100 Jahre von den Oltner Schulen und Vereinen als Turnhalle genutzt, bis sie 1997 in ein Kultur- und Begegnungszentrum der Region umgewandelt wurde. Hinter der Schützi steht ein Trägerverein, dessen Vorstand sich aus 12 Personen zusammensetzt. «Wir haben mit der Stadt Olten, der Gebäudebesitzerin, einen Leistungsvertrag abgeschlossen», erklärt der 57-jährige Geschäftsführer. Das Schützi-Betriebsteam stellt sich aus fünf Personen zusammen, welche sich 180 Stellenprozent teilen. «Wir pflegen ein sehr familiäres Verhältnis im Team und dies nicht nur weil meine Frau Esther, die die Buchhaltung erledigt und mein Sohn Django, im Betrieb mitarbeiten. Diese Mitarbeit hat sich zufällig ergeben, da ich aufgrund der verschiedenen Veranstaltungen auf sehr flexibel einsetzbare Mitarbeiter angewiesen bin. Deshalb ist auch der Einsatz von Freelancern wichtig, die ich nach Bedarf einsetzen kann», erklärt Oliver Krieg. Als Geschäftsführer ist Krieg für die Organisation, dieFinanzen, die Vertragsabschlüsse mit Veranstaltern und das inhaltliche Konzept zuständig. «Vielen ist nicht bewusst, dass wir selbst keine Veranstaltungen organisieren, sondern die Schützi als Lokal an unterschiedliche Veranstalter vermieten. Es kann sich um Eventveranstalter handeln, die ein Konzert oder eine Party organisieren. Für Geschäftsanlässe oder Seminare wird die Schützi ebenfalls oft vermietet oder manchmal auch für private Feiern. Somit finden viele nicht öffentliche Events statt, welche kaum wahrgenommen werden», so Krieg und fügt an: «In Zahlen des letzten Jahres bedeutet dies, dass die Schützi während 223 Tagen belegt war, davon waren 116 Anlässe öffentlich.» Auf die Frage, ob sich das Konzept seit dem Umbau 2009 verändert habe, meint Krieg: Nein, das Konzept habe sich nicht verändert, jedoch würden vermehrt leisere kulturelle Veranstaltungen in der Schützi durchgeführt. «Das Rauchverbot und geltende Gesetze, wie die Einhaltung des 100-Dezibell-Grenzwertes (während maximal drei Stunden darf der 100-Dezibel-Schnitt nicht überschritten werden) haben manche Veranstaltungen geschwächt und wirken auf gewisse Veranstalter nicht attraktiv. Dass weniger Rockkonzerte oder -partys durchgeführt werden, ist eine Entwicklung, die auch andere Veranstalter oder Besitzer von Lokalitäten feststellen. Ich ziehe jedoch die Durchführung von Konzerten vor, die um ein Uhr enden und somit auch den Konflikt mit der Nachbarschaft entschärfen», so Krieg und betont jedoch: «Wenn sich Veranstalter beispielsweise für Rockkonzerte bei mir melden, steht jedoch deren Durchführung nichts im Wege!»

10-jähriges Jubiläum

Dieses Jahr kann Oliver Krieg sein 10-jähriges Dienstjubiläum als Geschäftsführer der Schützi feiern. Der gelernte Radioelektriker war bisher als Tankwart, als Schulleiter an einer Privatschule und auch als Verwalter einer Immobilienfirma tätig. «Ich habe mir stets alles selber beigebracht», so Krieg und führt an: «Nur alsGeschäftsführer im Büro zu sitzen ist nicht mein Ding. Ich bin stets an der Front und helfe mit.» In manchen Wochen ist Oliver Krieg fast Tag und Nacht in seiner Schützi. Ob die Trennung zwischen Arbeit- und Privatleben nicht schwierig sei? «Da ich mich, neben meiner Arbeit auch in der Freizeit aktiv an der Organisation von Veranstaltungen beteilige, fliessen die Tätigkeiten ineinander. Beispielsweise bin ich ein Mitglied des Nachtfieber-Teams, eines der Flaggschiffe der Schützi», erklärt Krieg. Neben den Veranstaltungen ist das Schützi-Team auch verantwortlich für den technischen Unterhalt der Einrichtung im Wert von einer halben Million Franken. «Im Sommer haben wir jeweils Betriebsferien und nutzen diese Zeit, um die Einrichtung der Schützi in Schuss zu halten und natürlich auch zu unserer Erholung», so Krieg.

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